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von Redaktion
Nürnberger Herrenschießhaus mit Leichtbeton saniert
Brandschutzkonform und wärmedämmend: Leichtbeton entlastet dank Gewichtersparnis die historische Bausubstanz
Das Nürnberger Herrenschießhaus hat einen 1441 errichteten Fachwerkstrakt und einen Renaissancebau von 1582/83. Entsprechend komplex gestalteten sich die Anforderungen bei der Sanierung des Gebäudes. Das betraf insbesondere die sanierte Holzbalkendecke im ersten Obergeschoss des Fachwerkbaus sowie über dem Gewölbe der Säulenhalle.
Bei der Holzbalkendecke lag der Fokus zusätzlich auf der strikten Einhaltung der Brandschutzvorschriften. Auf dem Pfeilergewölbe musste auch eine wirksame Wärmedämmung realisiert werden. Genutzt wurde Liapor-Leichtbeton "LC20/22D1.6". Er vereint diese Anforderungen in einem System.
Betonpumpe beförderte zwölf Kubikmeter Leichtbeton in den ersten Stock
Im Juli 2024 wurden zwölf Kubikmeter Liapor-Leichtbeton mittels Betonpumpe in den ersten Stock befördert und über eine 25 Meter lange Gummischlauchleitung präzise zwischen den historischen Balken eingebracht – und zwar auf den halben Zentimeter genau. Spezielle Schubverbinder in den Balken gewährleisteten einen kraftschlüssigen Verbund und verhinderten Risse an den Kontaktstellen zum historischen Holz. Den oberen Abschluss bildet ein Trockenestrich, der das historische Tragwerk zusätzlich schützt und stärkt.
Über dem Kreuzgewölbe der Säulenhalle erreichte der Leichtbeton eine Gewichtsersparnis von 7,2 Tonnen bei neun Kubikmeter verbautem Material. Die Trockenrohdichte liegt bei 1,6 t/m³ statt 2,4 t/m³ bei Normalbeton. Das entlastete die historische Bausubstanz signifikant. Cemex Deutschland AG hat den Beton hergestellt. Die Besonderheit der Verarbeitung: „Um Verstopfungen in der Schlauchleitung zu vermeiden, wurde der Blähton vorgenässt", so Cemex-Experte Panagiotis Leontiou . "Das verhinderte, dass die Liapor-Gesteinskörnung während des Pumpvorgangs Wasser aus der Betonmatrix entzieht und die Konsistenz dadurch zu steif wird.“
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