von Redaktion

Ziel Klimaneutralität: Renault Trucks reduziert Motortests und baut Kleinsäuger-Refugien
Nachhaltigkeitsbericht: Nutzfahrzeugkonzern hat CO2-Bilanzbereits um 26 Prozent gesenkt - Weitere Maßnahmen folgen
Der Nachhaltigkeitsbericht von Renault Trucks zeigt, wie das Unternehmen an seinen Standorten Energie spart und Emissionen reduziert. Seit 2019 konnten die Treibhausgasemissionen bereits um 26 Prozent gesenkt werden. Bis 2040 will das Unternehmen an allen Standorten Klimaneutralität erreichen.
Um die CO₂-Emissionen bei der Produktion zu reduzieren hat Renault Trucks zahlreiche Maßnahmen umgesetzt: moderne Heizsysteme, verbesserte Gebäudedämmung, ein Fernwärmenetz mit Nutzung industrieller Abwärme sowie eine Reduktion der Motortests. Diese Maßnahmen führten zwischen 2019 und 2024 zu einer Emissionsminderung von 26 Prozent.
Beispiele dazu gibt es an mehreren Standorten: Lyon: Die X-Tech Arena mit 1.300 Ingenieuren verbraucht 25 Prozent weniger Energie als gesetzlich vorgeschrieben. Blainville-sur-Orne: Durch die Sanierung von 1.800 Quadratmetern Gebäudefläche konnte der Erdgasverbrauch um jährlich 265 Megawattstunden reduziert werden. Bourg-en-Bresse: Verbesserte Dämmung spart jährlich zusätzlich 100 Megawattstunden Energie ein.
Klimaschutz bei Renault Trucks: Erneuerbare Energien werden ausgebaut
Renault Trucks investiert gemeinsam mit externen Partnern in die lokale Erzeugung nachhaltigerer Energie – auch das an mehreren Standorten:
Bourg-en-Bresse: Auf 17 Hektar Parkplatzfläche entstehen Photovoltaik-Überdachungen mit einer Gesamtleistung von 22 Megawatt Peak – genug, um den jährlichen Strombedarf von rund 17.500 Menschen zu decken. Etwa 30 Prozent des erzeugten Stroms werden direkt vor Ort genutzt. Die Inbetriebnahme ist für 2026 ge-plant.
Lyon: Auf dem Dach des zukünftigen globalen Ersatzteilzentrums werden Photovoltaikanlagen installiert, die den gesamten Energiebedarf des Gebäudes und angrenzender Anlagen decken sollen.
Weitere nachhaltige Maßnahmen des Nutzfahrzeugherstellers betreffen die Geothermie.
Lyon: 5.000 Quadratmeter Bürofläche werden mittels geothermischer Anlagen beheizt – das spart jährlich 360 Megawattstunden.
Auch Fernwärme wird genutzt.
Lyon: Ein zwei Kilometer langes Fernwärmenetz geht in diesem Jahr in Betrieb. Es wird zu 75 Prozent mit industrieller Abwärme gespeist und versorgt insgesamt 150.000 Quadratmeter Gebäudefläche.
Wasserverbrauch signifikant optimiert
Seit 2016 hat Renault Trucks den Wasserverbrauch pro produzierten Lkw um mehr als 60 Prozent gesenkt – 2024 lag er bei nur noch 5,9 Kubikmeter. Geschlossene Kreislaufsysteme ersetzen herkömmliche Kühltürme – der Wasserverbrauch wird dadurch deutlich reduziert.
Lyon: Durch den Einsatz akustischer Sensoren zum Aufspüren von undichten Leitungen wurde der Wasserverbrauch in 20 Jahren auf ein Fünftel reduziert.
Blainville-sur-Orne: Hier wird das Abwasser vor der Einleitung mithilfe physikalisch-chemischer Verfahren gereinigt.
Keine Abfalldeponierung mehr an Produktionsstandorten
Renault Trucks verfolgt eigenem Bekunden zufolge das Ziel, keinerlei Abfälle mehr zu deponieren. Die Werke in Blainville-sur-Orne, Bourg-en-Bresse, die Motorenfertigung sowie das Ersatzteillager in Lyon sind bereits als „Landfill Free“ zertifiziert.
Folgende Maßnahmen zur Abfallvermeidung und -verwertung führt das Unternehmen durch: Metallreste aus der Produktion werden wieder eingeschmolzen und für neue Bauteile genutzt. Verpackungs- und Logistikmaterialien werden intern recycelt. Neue Projekte zur Abfallverwertung optimieren die Stoffströme kontinuierlich.
Renault Trucks fokussiert sich auf Biodiversität und Artenschutz
An allen Standorten verzichtet Renault Trucks vollständig auf Pflanzenschutzmittel. Stattdessen kommen naturnahe Pflegemethoden wie kontrolliertes Mähen oder Beweidung zum Einsatz.
Vénissieux und Saint-Priest: Dort erfolgte die Aufstellung von Bienenstöcken.
Bourg-en-Bresse: In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Wasserverband wird bis 2028 ein Renaturierungsprojekt am Bach Dévorah umgesetzt. Es ist der Lebensraum einer geschützten Libellenart.
Lyon: Seit 2023 wurden über 2.400 Bäume zur Minderung urbaner Hitzeinseln gepflanzt. Zudem legte das Unternehmen ein 3.000 Quadratmeter großes Versuchsfeld zur Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit an – als Rückzugsort für Vögel, Insekten und Kleinsäuger.
Anpassung der Infrastruktur an den Klimawandel
Renault Trucks stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen Hitzewellen, Starkregen, steigenden Grundwasserspiegel oder Starkwinde.
Blainville-sur-Orne: In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden wurde ein Maßnahmenplan zum Schutz vor Starkregen und steigendem Meeresspiegel entwickelt.
Lyon und Bourg-en-Bresse: Der Fokus liegt hier auf dem Schutz vor Hitze – ein zentraler Faktor bei der Planung neuer Gebäude und Prozesse.
Mit diesen umfassenden Maßnahmen zur Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Klimaanpassung will Renault Trucks seinen Anspruch unterstreichen, eine führende Rolle in der Transformation der Industrie einzunehmen. Die Initiativen sind Teil einer langfristigen Strategie zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors sowie eines nachhaltigen Geschäftsmodells.
Bild; Die Fabrik von Renault Trucks in Blainville-sur-Orne mit seinen etwa 1.600 Facharbeitern und Ingenieuren wird nach und nach zu einem der nachhaltigsten Standorte der Nutzfahrzeugbranche in Europa ausgebaut. (Foto: Renault Trucks)
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: September 2025 | Seite 14