von Christian Schönberg

Klimastudie: Zementindustrie fordert ganzheitlichen Ansatz

Herstellerverband umreißt den Weg zu Klimaneutralität

Weniger Zementklinker und die Abscheidung von Kohlendioxid (CO₂) - so soll die Zukunft der Zementindustrie aussehen. Das zumindest hat der Verein Deutscher Zementwerke in seiner Studie zur Dekarbonisierung der Branche festgestellt. Sie ist jetzt veröffentlicht worden: https://www.vdz-online.de/dekarbonisierung.

Das überschüssige CO₂ soll „in andere Stoffe und Produkte umgewandelt“ werden, heißt es weiter. Da dies, so das Fazit der Studie, nicht sofort erreichbar ist, wird sich laut VDZ eine Speicherung von CO₂ für eine Übergangszeit nicht verhindern lassen, um die ehrgeizigen Klimaziele möglichst frühzeitig zu erlangen.

Bei der Verminderung des als klimaschädlich geltenden CO₂ stoße die Zementindustrie an Grenzen, betont VDZ-Hauptgeschäftsführer Martin Schneider. „Das liegt an den prozessbedingten Emissionen der Klinkerherstellung“, sagt er. Mit heute verfügbarer Technik lassen sich die Emissionen kaum weiter verringern.

Die deutschen Zementhersteller haben  seit 1990 den CO₂-Ausstoß bereits um ein Viertel reduzieren können. Mit konventionellen Maßnahmen wäre eine weitere Verringerung um 36 Prozent möglich, so die neue Studie. Um komplett klimaneutral zu werden, komme die Branche also um die Abscheidung des ausgestoßenen CO₂ nicht herum.

Dafür fordert der Verband einen „politischen Instrumentenmix“. Die Technologieführerschaft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Zementhersteller müsse gewährleistet bleiben.

„Als Zementindustrie stellen wir uns der Herausforderung“, betont VDZ-Präsident Christian Knell. „Dieser Transformationsprozess wird aber am Ende nur miteinander gelingen.“ So brauche die Zementindustrie den Schulterschluss mit anderen Industrien sowie Politik und Gesellschaft.

Unter anderem fehlt es derzeit noch an geeigneter Infrastruktur. Benötigt werde eine flächendeckende Versorgung mit erneuerbaren Energien. Ebenso bedeutsam sei der Aufbau von Transportmöglichkeiten von CO₂ und Wasserstoff, damit die Zementhersteller ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten können.

Schneider fordert angesichts solcher Herausforderungen, die Menschen vor Ort „frühzeitig in diesen Prozess einzubinden“: Die Industrie habe seit 1990 die Dekarbonisierung – also die Verringerung der Nutzung fossiler, auf Kohlenstoff basierender Energieträger - ins Zentrum des Handelns gerückt, so Schneider. „“Wichtig ist nun ein ganzheitlicher Ansatz“, sagt er. Die gesamte Wertschöpfungskette Bau müsse darin eingebunden werden.

Foto: Christian Schönberg

von Christian Schönberg

Erschienen in Ausgabe: online

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