Bagger - von Redaktion
Zehn Jahre Bauer-Seilbagger
Bauer Maschinen GmbH mit neuer mittlerer Plattform der MC-Reihe
Schrobenhausen – MC-Seilbagger sind Universalmaschinen für den Spezialtiefbau. Zur bauma 2007 von der Bauer Maschinen GmbH erstmals vorgestellt, sind die MCs heute weltweit im Einsatz. „Die besondere Stärke unserer MC-Seilbagger liegt in der konsequenten Ausrichtung auf die Erfordernisse des Spezialtiefbaus“, sagt Dieter Stetter, Geschäftsführer der Bauer Maschinen GmbH. „Bis Ende 2017 werden wir weit über 200 unserer MCs verkauft haben.“
Ziel der Entwicklung und des Baus eigener Seilbagger war damals, eine Marktlücke zu schließen: Für einige Spezialtiefbau-Verfahren, für die es nicht die optimalen Trägergeräte gab, sollte eine solide maschinentechnische Basis geschaffen werden.
So entstand der erste von Bauer konzipierte Seilbagger – der MC 32 als kompaktes Trägergerät für Hydraulikgreifer. 2008 folgte der MC 64, der als Seilbagger in der 100-Tonnen-Klasse besonders für den Einsatz als Fräsenträger optimiert wurde. 2009 kam der MC 128 auf den Markt – als Trägergerät für schwere Fräsensysteme bei Groß- und Spezialprojekten. Ergänzt wurde die Modellreihe 2011 durch den MC 96, bei dessen Entwicklung man weitestgehend auf die Oberwagenplattform des MC 64 zurückgriff.
Mit diesem Modell traf Bauer Maschinen einen Nerv bei seinen Kunden. „Der MC 96 hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt. Mittlerweile handelt es sich bei gut der Hälfte der von uns gebauten und verkauften Seilbagger um dieses Modell“, bestätigt Steffen Fuchsa, Produktmanager Seilbagger bei Bauer Maschinen.
Im Mai 2017 stellte das Unternehmen den MC 86 vor. Er löst den MC 64 ab. Mit verstärktem Unterwagen und zusätzlichen Ballastierungen bietet der MC 86 eine erhöhte Traglast von 110 Tonnen. Weitere Charakteristika sind:
• neue 30-Tonnen-Freifallwinden mit besonders hoher Geschwindigkeit und Seilkapazität,
• die komplette Umstellung des Geräts auf einen Hauptseildurchmesser von 34 Millimeter
• ein neu entwickelter Universalmastkopf für Greifer- sowie Hebearbeiten.
• ein optionaler Spitzenausleger; dieser erlaubt am Hilfsseil eine maximale Traglast von 35 Tonnen;
• die neue Facelift-Kabine ist mit B-Drive und serienmäßiger Klimatronic ausgestattet.
Generell sind Bauer-Seilbagger äußerst vielfältig einsetzbar. Neben dem reinen Hebebetrieb dienen sie unter anderem als Trägergeräte für Seil- und Hydraulikgreifer oder Rüttler, für Fräsen, für den Bauer Flydrill, den Flying Vibro oder das Fallgewicht, das zur dynamischen Bodenverdichtung zum Einsatz kommt. Zudem sind der Anbau von Verrohrungsmaschinen und der Einsatz bei mäklergeführten Verfahren möglich. Bei der Entwicklung der MCs wurde stets Augenmerk auf das perfekte Zusammenspiel mit den Bauer-spezifischen Anbauausrüstungen gelegt. Dabei haben sich die massive Stahlstruktur und der robuste Ausleger besonders bewährt, die speziell für hohe dynamische Dauerbelastungen ausgelegt sind.
Ein weiteres Merkmal der Bauer-MCs sind die Freifallwinden, die den Kraftschluss zwischen Trommelkörper und Antrieb bei Bedarf mechanisch trennen. Das Seil wird dadurch unter einer hängenden Last frei abgewickelt, der Trommelkörper kann frei rotieren. „Unsere Freifallwinden sind in Breite und Durchmesser sehr groß ausgelegt, um erstens eine große Seilkapazität auf der Trommel zu gewährleisten und um zweitens den Seilverschleiß möglichst gering zu halten“, erläutert Steffen Fuchsa.
Bauer-Seilbagger haben leistungsstarke Dieselmotoren. Die mittlere Plattform-Reihe MC 76/86/96 verfügt über einen 570-Kilowatt-Motor (optional auch als Tier 4 final-Variante erhältlich), der im Vergleich zu einem Hebekran der gleichen Tragfähigkeitsklasse das Doppelte bis Dreifache an Leistung erbringt. „Diese Leistung ist notwendig für den Windenbetrieb, aber auch um hydraulische Anbauausrüstungen betreiben zu können“, sagt Steffen Fuchsa.
Seit der Entwicklung des ersten Seilbagger-Modells setzte Bauer Maschinen im Laufe der Jahre Neuerungen und Verbesserungen an den MCs um, die zu einer erheblichen Reduzierung von Lärm und Spritverbrauch sowie zu mehr Sicherheit geführt haben – einige davon patentierte Sonderlösungen.
Ein eigens entwickeltes Lärmschutz-Kit bewirkt eine Lärmreduzierung um 3 dB(A) und damit eine Halbierung der Lärmemissionen. Erreicht wird dies durch eine Reihe von Techniken – wie etwa eine optimierte Luftführung, eine an die Drehzahl gekoppelte Steuerung der Kühler und den Smart Eco Mode für die Dieselmotoren.
Hierzu im engen Zusammenhang steht die Umsetzung der Energy-Efficiency Power-Technolgie (EEP) in den neuen MCs, die vor allem die Einführung des geschlossenen Windenkreises zum Inhalt hat. Dieses Konzept gewährleistet einen besonders effizienten Antrieb der Winden und ermöglicht den Betrieb der Winden unabhängig von anderen Funktionen.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: November 2017 | Seite 12