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„Wir streben fünf Prozent Wachstum an“

Interview mit Toni Kiesel zur Baumaschinenwelt Coreum und der Zukunft seiner Firma

DBU/Berlin – In seine neue Baumaschinenwelt Coreum hat der Baumaschinenhändler Kiesel gut 25 Millionen Euro investiert. DER BAUUNTERNEHMER hat mit Toni Kiesel über die größte Einzelinves­tition in der 60-jährigen Geschichte seines familiengeführten Unternehmens gesprochen.

DER BAUUNTERNEHMER (DBU): Herr Kiesel, welche Bedeutung hat das Coreum in Stockstadt?

Toni Kiesel: Wir haben da etwas am Start, was für die Bau-, Umschlag- und Recycling-Branche hochinteressant ist und sie weiterbringen soll. Die Unternehmen brauchen hochspezialiserte Systemlösungen und die finden sie im Coreum. Vom Bagger bis zu Schnellwechselsystemen und Anbaugeräten. Im Ausstellungsbereich haben sie die Möglichkeit, sich die Produkte der Premiummarkenhersteller genauer anzusehen. Und im Demobereich können sie diese dann gleich live im Einsatz erleben und selbst testen. Das ist ein absoluter Mehrwert. Darüber hinaus bietet das Coreum ein exzellentes Aus- und Weiterbildungsprogramm – das reicht von der Bodenaufbereitung bis zur Produktivität. Das Programm ist ein wichtiger Standpfeiler des Coreum und eine Investition in die Zukunft.

DBU: Wie sehen Sie die Zukunft der Branche?

Toni Kiesel: Wir alle müssen am Image der Branche arbeiten. Nur so bekommen wir die richtigen Fachkräfte. Denn Maschinensteuerungen, zum Beispiel, sind doch viel interessanter als Computerspiele! Es ist außerhalb der Branche nicht bekannt, wie hochinteressant und technisch anspruchsvoll ein Arbeitsplatz im Bau, Umschlag oder Recycling ist. Das Coreum spielt hier eine ganz zentrale Rolle.

DBU: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in ihrem Unternehmen?

Toni Kiesel: Digitalisierung betreiben wir praktisch schon immer, denn wir bieten komplexe Systemlösungen an – auch mit digitalen Steuerungen und Cloud-Technologien. Doch um diese wirtschaftlich einzusetzen, sollte der Anwender diese hochkomplexen Systeme möglichst kinderleicht nutzen können. Das muss man lernen und üben – und hier kommt wieder unser Weiterbildungszentrum d ins Spiel. Nach intensivem Training wird der Anwender das System nicht nur bedienen können, sondern auch begreifen. Wir tragen damit dazu bei, die Arbeit auf der Baustelle produktiver zu machen.

DBU: Sie bieten individuelle Systemlösungen an und stellen sich umfassend auf ihre Kunden ein….

Toni Kiesel: Auf dem Coreum-Gelände befindet sich auch der Teilebereich. Dort sind wir für die Kunden an sieben Tagen in der Woche da und liefern in der Regel per Nachtsprung. Damit haben wir eine Benchmark für die Branche gesetzt. Neu am Start ist auch unsere Fabrik, eine Art Individualmanufaktur, wo wir auf höchstem industriellen Niveau An- und Umbauten durchführen. Denn unser Anspruch als Systempartner ist auf die Gesamtproduktivität unserer Kunden ausgerichtet.

DBU: Die Systempartnerschaft zeichnet sie aus…

Toni Kiesel: Es geht um den Mehrwert für den Kunden. Für uns heißt das, höchste Qualität im 360- Grad-Blick für den Kunden zu liefern.

DBU: Das Coreum ist für Kiesel eine Investition in die Zukunft. Was kommt da noch?

Toni Kiesel: Wir werden das Unternehmen nach „Best Practice“ ausbauen. Überall da, wo wir bessere Systemlösungen anbieten können, werden wir uns mit den Kunden weiterentwickeln. Im nächsten Jahr streben wir fünf Prozent Wachstum an. Das ist gesund fürs Unternehmen und für die Mitarbeiter.

DBU: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kiesel.

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Erschienen in Ausgabe: Seite 8| Ausgabe Dezember 2018

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