von Redaktion
Ziegelindustrie fordert mehr Rückenwind fürs Bauen
Deutsche Ziegelindustrie stellt vor Bundestagswahl zwölf Kernforderungen zur künftigen Industrie- und Baupolitik vor
Gut fünf Monate vor der Bundestagswahl schaltet sich die deutsche Ziegelindustrie in die Debatte über die zukünftige Industrie- und Baupolitik ein. Mit „12 Kernforderungen der Ziegelindustrie zur Bundestagswahl 2021“ setzt die Branche wichtige Impulse im Diskurs um die Gestaltung der künftigen Industrie- und Baupolitik. „Die Ziegelindustrie steht bereit, bei der Lösung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen mitzuwirken.“, kommentiert Stefan Jungk, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, den Vorstoß.
„Der Traum von der eigenen bezahlbaren Immobilie rückt für weite Teile der Mittelschicht immer weiter in die Ferne. Außerdem konnte der Gebäudesektor seine Klimaziele im Jahr 2020 nicht erreichen. Allen Beteiligten muss daher klar sein, dass das aktuelle Engagement nicht ausreicht. Die Ziegelindustrie steht bereit, bei der Lösung dieser drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen mitzuwirken“, erklärt Stefan Jungk, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie. Damit die Branche ihren Beitrag zum hochwertigen, nachhaltigen und bezahlbaren Bauen und zur Erreichung der anspruchsvollen Klimaziele leisten könne, seien Rahmenbedingungen zu gestalten, die Wettbewerbsfähigkeit sichern und Innovationen fördern. In drei Kapiteln legen die deutschen Ziegelhersteller ihre zentralen Positionen zur Bundestagswahl 2021 vor.
Für industrielle Produktion und Klimaschutz
Mit der kürzlich vorgestellten Roadmap für eine treibhausgasneutrale Ziegelindustrie bis 2050 beschreibt die Branche ihren Weg zur klimaneutralen Produktion. „Für das Gelingen dieses Transformationsprozesses bedarf es mehr Rückenwind seitens der Politik und weniger künstliche staatliche Markteingriffe “, betont Jungk. Worauf es dabei ankomme, sei klar: verfügbare grüne Energie zu wettbewerbsfähigen Kosten, einen wirksamen Carbon-Leakage-Schutz, zuverlässige Zielvorgaben, ein umfassendes Investitionsprogramm, insbesondere für den Mittelstand, sowie ein deutliches Bekenntnis zur Technologieoffenheit.
Für sozialen und energetisch hochwertigen Wohnungsbau
Im zweiten Themenfeld beschäftigt sich die Ziegelbranche mit den Bedingungen und Anreizen für einen sozialen und energetisch hochwertigen Wohnungsbau. Gefordert werden unter anderem die Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung von einer auf drei Milliarden Euro pro Jahr sowie ein Freibetrag von mindestens 250.000 Euro beim Ersterwerb eine Privatimmobilie mit anschließendem Stufenmodell für die Grunderwerbssteuer. Zudem müsse die Sanierungsquote mindestens verdoppelt werden. Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energien – etwa Solaranlagen – müssen mit der vorherigen energetischen Optimierung des Daches zu einer attraktiven Kombiförderung verknüpft werden.
Für nachhaltiges Bauen entlang der Wertschöpfungskette
Für die zielgenaue Bewertung der Ökobilanz von Gebäuden soll der gesamte Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling betrachtet werden. Der Zugang zu Rohstoffen wie Lehm und Ton muss erleichtert und langfristig gesichert sein. Bei öffentlichen Bauvorhaben sollen regional verfügbare Baustoffe künftig stärker berücksichtigt werden; Hindernisse beim Produkt-Recycling müssen beseitigt werden. Außerdem spiegelt die heute angenommene Lebensdauer von Gebäuden von 50 Jahren nicht mehr die gebaute Realität wider und sollte daher auf 80 Jahre angehoben werden.
Das Positionspapier der deutschen Ziegelindustrie zur Bundestagswahl 2021 steht unter www.ziegel.de zum Download zur Verfügung.
Bild: Stefan Jungk, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e. V. (BVZi), fordert Planungssicherheit und fairen Wettbewerb: „Klimaneutralität muss wirtschaftlich darstellbar sein, dafür brauchen wir Rückenwind und Vertrauen seitens der Politik.“
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