Rohrleitungsbau - von

Vorteil durch hohe Einbauleistung

Abwasserrohr Perfect Pipe in Endingen am Kaiserstuhl

Gaspoltshofen (Österreich) – Rohre fachgerecht oder mit geringstem zeitlichen Aufwand einbauen? Diese Frage beantworten die Verantwortlichen in Endingen in Baden-Württemberg seit 2013 mit einem ernst zu nehmenden „Sowohl als auch“. Im Frühjahr 2013 hatte man in Rücksprache mit dem beauftragten Planungsbüro Becker & Partner und der ausführenden Baufirma Joos entschieden, ein neues Rohrsystem in einem dafür geeignet erscheinenden Projekt versuchsweise einzubauen. Bereits damals gab es spontan sehr positive Rückmeldungen von allen am Projekt Beteiligten. In weiteren Kanalisationsmaßnahmen im Jahr 2014 entschied man nun, hauptsächlich dieses Beton-Kunststoff-Rohrsys­tem Perfect Pipe einzusetzen. Im Herbst 2014 wurden für eine Siedlungserschließung die dafür erforderlichen Sammelleitungen mit insgesamt mehr als 1600 lfm Perfect Pipe der Nennweite DN250 realisiert. Das Beste aus Perspektive von Kommune und Baufirma: Die Einbauleistung einer Tiefbaumannschaft betrug bis zu 90 lfm pro Tag.

Es sind mehrere Ausführungsmerkmale des innovativen, in Breisach gefertigten Rohres, die es ermöglichen, dass trotz hoher Verlegeleistung die Qualität der eingebauten Rohrleitung nicht beeinträchtigt wird. Da ist zum einen das robuste Betonrohr, das werkstoffbedingt neben der statischen Belastbarkeit ideal für den rauen Baustelleneinsatz geeignet ist.
Weiterhin kommt der Rohrgeometrie eine besondere Bedeutung zu – Perfect Pipe wird als Fußrohr an die Baustelle geliefert. Die ebene Aufstandsfläche erfordert lediglich ein einfach verdichtetes Planum, auf das Rohr für Rohr unter Beachtung des benötigten Gefälles abgesetzt wird. Eine mittig im Fuß gegebene Aussparung sorgt dafür, dass die Rohre „wie auf Schienen“ satt auf der Bettung aufliegen und es zu keinen Punktbelastungen mittig im Rohrfuß kommt.
Das Ausheben von Muffenmulden gehört ebenso der Vergangenheit an wie die bis dato in den meisten Fällen ohnehin nicht vollständig hergestellte Zwickelverdichtung. Damit ist bereits einer der beiden Haupt-Beschleunigungsfaktoren für den Rohrleitungsbau angesprochen. Die Rohrgeometrie mit nahezu senkrecht verlaufender Außenwand erlaubt es der Baufirma, tatsächlich in wenigen Lagen die Leitungszone ohne Zwickel zu verfüllen und zu verdichten sowie – abhängig von den regionalen Gegebenheiten – das Aushubmaterial für die Verfüllung zu verwenden. Als Maximalanforderung für die Verfüllung der Leitungszone gilt ansonsten eine Korngröße 0/45.

Beschleunigungsfaktor II – dichte Rohr-Steckverbindung
Ein durchgängiges Korrosionsschutzsystem in Kunststoff-Vollwandrohren wird häufig durch Verschweißen der Rohrenden an der Baustelle hergestellt. Ein Arbeitsschritt, der häufig von zertifizierten Drittfirmen ausgeführt werden muss und in jedem Fall den Arbeitsfortschritt im Rohrleitungsbau hemmt. Mit Perfect Pipe wird nun ebenfalls ein durchgängiger Korrosionsschutz hergestellt, indem die Rohrverbindungen mittels Kunststoff-Steckverbindern – Connectoren genannt – ohne Zeitverlust im offenen Graben realisiert werden. Diese Connectoren sind außen mit je zwei KLP-Dichtungen versehen und wirken in der Rohrverbindung wie ein Doppelgelenk. Die Anbindung der Rohre an Schachtunterteile erfolgt ebenso mit den Connectoren, die vor dem Verlegen einfach an der Baustelle eingesetzt werden.


Kein Widerspruch: Einbauleistung und Sicherheit auf der Baustelle
Robuste Beton- oder Stahlbetonrohre haben ein höheres Laufmetergewicht als andere Rohrmaterialien. Insbesondere bei dem als Fußrohr konzipierten Perfect Pipe wird daher auf Arbeitssicherheit bei der Herstellung, dem Transport und dem Einbau der Rohre großer Wert gelegt.
Im Produktionswerk von Beton Müller in der Nähe von Freiburg werden nach der Konfektionierung der HDPE-Liner nahezu alle Fertigungsschritte vollautomatisch ausgeführt, sodass die Arbeiter lediglich mit Kontrollaufgaben und leichten manuellen Tätigkeiten befasst sind. In einem Arbeitsgang werden beispielsweise Hebe-Anker manuell in den Betongießformen fixiert. Diese Anker sind nach dem Aushärten der Rohre fest im Beton eingebettet und stellen eine Grundlage für das sichere Abladen auf der Baustelle und kontrolliertes Einheben der Rohre in den Graben dar.
Sowohl der Transport als auch die Lagerung auf der Baustelle werden durch die Fußrohrgeometrie erleichtert. Die Rohre sind stabil lagerbar. Auch beim Verlegen der Rohre wird auf die Sicherheit der Arbeiter geachtet. Ein Positionierwerkzeug zeigt dem Arbeiter einerseits den idealen Sitz des Connectors beim Zusammensetzen der Rohre an, andererseits kann er damit das Rohr ideal führen und gleichzeitig seine Hände schützen. Beim Hersteller von Perfect Pipe, Beton Müller, ist man sich der Verantwortung für alle im Produktions- und Einbau-Prozess Mitwirkenden bewusst und setzt daher gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit. Ein weiterer Aspekt, der von Auftraggebern und Baufirmen gleichermaßen geschätzt wird.

Wenn also dem Zug der Zeit entsprechend auch hier wieder vorrangig von höherer Einbauleistung, rascherem Baufortschritt etc. gesprochen wird, so wird doch deutlich, dass dabei Aspekte wie Ausführungsqualität und Sicherheit für die handelnden Personen darunter nicht leiden müssen.
Das Betonrohr mit der HDPE-Innenauskleidung eignet sich in idealer Weise für Leitungen mit absehbar erhöhtem chemischen Angriff wie bei langen Haltungen und bzw. oder geringem Gefälle oder aber einem langfristig schwer einschätzbaren Belastungsszenario. Dementsprechend resümiert auch Albert Bohnert von Beton Müller im Gleichklang mit den Verantwortlichen seitens der Gemeinde Endingen, dem Planungsbüro Becker & Partner GmbH, Oberkirch, und dem Bauunternehmen Johann Joos Tief- und Straßenbauunternehmung GmbH & Co. KG, Hartheim: „Perfect Pipe hat alle Voraussetzungen, um ab sofort den Stand der Technik für Abwassersammler neu zu begründen.“

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