Schalung - von Redaktion

Umfangreiche Unterstützung

Erweiterung Hilton Munich Airport Hotel: Hünnebeck liefert Traggerüstlösung aus einer Hand

Ratingen – Bei der Erweiterung des Hilton Hotels am Flughafen München lieferte Hünnebeck im Auftrag des Rohbauers, der Passauer Berger Bau GmbH, spezielle Traggerüstlösungen inklusive aller zugehörigen Dienstleistungen aus einer Hand – von der Statik bis hin zur Montage und Materiallogistik.
In rekordverdächtigen acht Monaten Bauzeit konnte im Oktober 2015 der Rohbau des neuen Hilton Hotelkomplexes am Münchener Flughafen erfolgreich abgeschlossen werden. In direkter Nachbarschaft zum bestehenden Gebäudekomplex (und an diesen mit einem Verbindungsgang angeschlossen) ist der siebengeschossige neue Ostflügel mit rund 9.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstanden.

Aus Sicht der Tragwerksplanung handelt es sich bei dem Stahlbetonbau um eine Konstruktion aus Dek­ken und Stützen, was größtmögliche Flexibilität für eine optionale Nutzungsänderung in der Zukunft bietet. Die Decken sind über sogenannte Zugstützen miteinander verbunden. Aussteifende Wandflächen sind durch die Treppenhaus- und Fahrstuhlschächte gegeben.
Sehr interessant ist der über alle Geschosse um 8 Meter mal 20 Meter auskragende Gebäudebereich an der westlichen Querfassade: Er wird mit Hilfe einer Stahlwippenkonstruktion über der letzten Decke aufgehängt. Während der Bauphase mussten daher alle am auskragenden Gebäudebereich auftretenden Lasten über eine Traggerüstkonstruktion abgeleitet werden.
Die Gesamtkonstruktion der enormen Auskragung wurde überhöht ausgeführt, um die Deckenverformung zu begrenzen, sprich: Schalung und Traggerüst wurden am äußeren Deckenrand höher gesetzt. Die wesentliche Forderung an das Traggerüst: Es durfte nicht als vollflächige Unterstellung ausgeführt werden, sondern musste Platz lassen für eine LKW-taugliche Fahrspur inklusive aller Sicherheitseinrichtungen. Die Deckenlasten aus sieben Geschossen konnten deshalb nur auf einer eng begrenzten Fläche abgeleitet werden.

Kostengünstige Sonderlösung aus Standardbauteilen
Unter diesen Bedingungen griffen die Hünnebeck-Traggerüstplaner zum Baukastensystem Infra-Kit. Es ist speziell auf kostengünstige Standardanwendungen im Brücken- und offenen Tunnelbau abgestimmt. Basis des vielseitig einsetzbaren Systems sind die bewährten Lastrahmenstützen aus dem Hünnebeck Programm (bis zu 210 Kilonewton Tragkraft pro Stütze) und Jochträger. Aus diesen Standardbauteilen und weiteren Programmkomponenten (wie etwa Konsolen, Schrägstützen, Widerlageranschlüsse) lassen sich maßgeschneiderte Einsatzlösungen ohne teure Sonderteile entwickeln.
Beim Traggerüst für den auskragenden Gebäudebereich am Hilton Erweiterungsbau wurden die lastableitende Infra-Kit Konstruktion mit systemfreien Stahlträgern kombiniert. Jede neue Decke wurde nach dem Ausschalen im Auskragungsbereich mit einer exakt ermittelten Anzahl an Hünnebeck Stahlrohrstützen derart unterstellt, dass nach der Betonage der letzten Decke der komplette Kragbereich über sieben Geschosse durchgesteift war.

Umfassende Dienstleistungen
Das Rohbauunternehmen Berger Bau verließ sich bei der termingerechten Projektierung und Realisierung des Traggerüstes ganz auf die Hünnebeck Projektleitung der Region Süd. Hier liefen alle Fäden zusammen.
Von Hünnebeck wurden die prüffähigen Standsicherheitsnachweise für alle Traggerüste erbracht. Auch die Beauftragung eines Nachunternehmers für die Montage und Demontage, das Anmieten der benötigten Stahlträger und die Vormontage der Lastrahmenstützen lag verantwortlich in Hünnebecks Händen, ebenso wie die Logistik des Materialan- und -abtransports.

„In Sachen Traggerüst sind wir als Komplettdienstleister aufgetreten. Wir waren in allen Belangen der Ansprechpartner für den Kunden und haben die Organisation und Koordination aller erforderlichen Einzeldienstleistungen übernommen“, bringt die Hünnebeck-Projektleitung die Kundenvorteile dieses Services auf den Punkt.

Doch das war nicht die einzige maßgeschneidert zugeschnittene Baustellenlösung von Hünnebeck. Da die Ausbauarbeiten am Gebäude teilweise bereits parallel zum Rohbau starteten, musste ein auf 24 Meter Höhe liegender auskragender Teilbereich der obersten Gebäudedecke bis hinunter zum Fundament unterstellt werden – und zwar punktuell an exakt vorgegebenen Positionen. Die Lösung: An den gewünschten Aufstandsflächen wurden 24 Meter hohe ID15-Türme aufgestellt, die am oberen Ende eine lastverteilende Stahlträgerkonstruktion trugen. Die äußerst komplexe und zeitintensive Erarbeitung dieser besonderen Konstruktion übernahmen die Hünnebeck-Traggerüstexperten; inklusive des statischen Nachweises.

Deckenschaltisch Topmax reduzierte Bauzeit
Weniger umfangreich war bei dieser Baustelle die Schalungsplanung. Mit den 10 Quadratmeter und 13 Quadratmeter großen Topmax-Stahlrahmendeckentischen hatte die Baustelle das optimale Schalprodukt, um die weiten rechteckigen Geschossdecken besonders zeitsparend, sicher und kostensparend herstellen zu können. Mit einer Vorhaltemenge von rund 700 Quadratmeter erzielten die Bauausführenden nicht nur extrem schnelle Ein- und Ausschalzeiten, sondern auch eine hochwertige Betonoberfläche. Die extrem glatte Kunststoffschalhaut brauchte während des kompletten Bauablaufs nicht gewechselt zu werden, und auch der Reinigungsaufwand für den pulverbeschichteten Rahmen war sehr gering.

Bauleiter Michel Storch zeigt sich nach Abschluss der Rohbauarbeiten sehr zufrieden: „Die durchdachten Schalungslösungen und eine intensive, baubegleitende Baustellenbetreuung waren Bestandteil des reibungslosen Bauablaufs. Durch die partnerschaftliche und professionelle Zusammenarbeit mit den Hünnebeck Verantwortlichen konnten auch kurzfristig technisch anspruchsvolle Lösungen und schwierige Details vor Ort umgesetzt werden.“

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juni 2016 | Seite 24

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