von Jasch Zacharias

Tunnel darf nun auch in Deutschland gebaut werden

Bundesverwaltungsgericht weist Klagen gegen Fehmarnbelt-Bauprojekt zurück

DBU/ Berlin – Fünf Jahre, nachdem Dänemark Baurecht erteilt hatte, darf der etwa 18 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel nun auch auf deutscher Seite gebaut werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat sämtliche Klagen gegen das größte Infrastrukturprojekt Europas abgewiesen. Der Verkehr unter der Ostsee hindurch soll im Jahr 2029 fließen.

Sowohl für den Wirtschafts- als auch den Individualverkehr auf Straße und Schiene wird sich die Fahrtzeit zum Beispiel zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen nach Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels zwischen den Inseln Lolland (Dänemark) und Fehmarn (Schleswig-Holstein) halbieren. Für viele Infrastrukturplaner, Wirtschaftsexperten und überregionale politische Entscheider aus Skandinavien und Westeuropa ist klar: Die neue Verkehrsverbindung bringt die Wirtschaft Nordeuropas deutlich näher an die Märkte der Europäischen Union (EU) heran. Auch die Region Ostholstein und die Bauwirtschaft profitieren. So wird auf deutscher Seite das Straßen- und Eisenbahnnetz für etwa vier Milliarden Euro erweitert und modernisiert. Es hagelt Bauaufträge, Tausende neuer Arbeitsplätze werden geschaffen.

Naturschützer: Tunnel gefährdet Schweinswale und Miesmuscheln

Die Kritiker des Großprojekts in Deutschland haben da jedoch offenbar andere Prioritäten. Vehement hatten Natur- und Umweltschützer sowie Fährbetreiber sowie einige holsteinische Kommunen in Deutschland gegen das größte grenzüberschreitende Verkehrsprojekt innerhalb der Europäischen Union (EU) gekämpft. Die Argumente dabei ließen kaum einen Einwand aus: Die Fährunternehmer fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz. Umwelt- und Tierschützer des „Nabu Deutschland“ sehen eher Schweinswale, Eiderenten und Miesmuscheln in Gefahr. Und überhaupt werde das ökologische Gleichgewicht durch ein derart großes und aus Sicht der Umweltschützer völlig überflüssiges Verkehrsprojekt...

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Bild: Der etwa 18 Kilometer lange und 400 Meter breite Fehmarnbelttunnel von Dänemark unter der Ostsee hindurch bis nach Schleswig-Holstein ist zurzeit eines der größten Infrastruktur-Bauprojekte Europas. Er besteht aus insgesamt vier separaten Röhren, zwei für den Straßenverkehr und zwei für die Bahn.           Grafik: Fehmern

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: Seite 03| Dezember 2020

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