Abbruch - von Redaktion

Tiefgarage geräuscharm zerkleinert
Kemroc-Schneidrad DMW 220 beim Ulmer Bauprojekt im Einsatz
Hämbach – Gegenüber dem Ulmer Hauptbahnhof entsteht ein neues Einkaufs- und Wohnquartier. Für das Projekt „Sedelhöfe“ musste aber zunächst veraltete Infrastruktur weichen. Beim Abbruch einer viergeschossigen Tiefgarage verwendete das Spezialabbruch-Unternehmen Prünstner erstmals ein Kemroc-Schneidrad DMW 220. Damit wurden die mächtigen, teilweise stark bewehrten Betonstrukturen in Rekordzeit zerkleinert – und zudem besonders geräuscharm.
Der Erfolg des renommierten Abbruch- und Entkernungsunternehmen Prünstner beruht darauf, mit besonderen Methoden besondere Aufgaben zu lösen. So auch im Juni 2017 in der Nähe des Ulmer Hauptbahnhofs, wo das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Züblin Spezialtiefbau GmbH eine Baugrube für das neues Geschäfts- und Wohnquartier „Sedelhöfe“ erstellte und hierfür zunächst eine ausgediente Tiefgarage beseitigte. Anstatt mit Hammer und Schere zerlegte der 40-Tonnen-Bagger des Spezialunternehmens Prünstner mithilfe eines Kemroc-Schneidrades DMW Erwetor 220 die stärksten Betonstrukturen fachgerecht in Stücke.
Eine Tiefgarage ist eine sehr massive Betonkonstruktion. Zunächst war Firmenchef Karl Prünstner senior skeptisch. Von einem Zeitungsbericht angeregt, hatte dieser probeweise das Kemroc-Schneidrad angemietet und auf die Baustelle liefern lassen. Dort hatten seine Fachkräfte bereits die Zwischendecken der ehemaligen Tiefgarage auf klassische Weise mit Baggern, Hämmern und Scheren entfernt. Nun waren noch die 18 Meter hohen, stark armierten Betonwände, eine überschnittene Bohrpfahlwand dahinter sowie die armierte Bodenplatte darunter zu beseitigen. Sein gesamter Abbruch- und Erdbauauftrag war anspruchsvoll:
Man konnte sich zunächst nicht vorstellen, dass die Maschine die bis zu 30 Millimeter dicken Bewehrungseisen durchtrennen könnte. Aber schon beim ersten Ansetzen zog der Baggerfahrer in lediglich einer halben Stunde einen 13 Meter langen, 100 Zentimeter tiefen Schnitt in die bewehrte Wandscheibe plus Bohrpfahlwand. Danach waren alle Beteiligten überzeugt und zerlegten die Tiefgarage fachgerecht in Stücke: Zunächst wurde die massiv bewehrte Innenwand von oben nach unten in etwa vier Meter breite Streifen geschnitten, die anschließend von einem 100-Tonnen-Bagger umgeworfen und mit Hammer und Schere nachzerkleinert wurden. Im zweiten Schritt wurden die schon halb durchtrennten, unbewehrten Bohrpfähle kleingemeißelt sowie im dritten Schritt die bewehrten Bohrpfähle abgehämmert und für die Nachzerkleinerung per Hammer und Schere umgelegt. Schließlich wurde noch die 60 bis 80 cm dicke Bodenplatte mit einer Geschwindigkeit von zwei Meter pro Minute in rund viermal vier Meter große Stücke zerschnitten, die anschließend umgedreht und auf Bauschutt liegend nachzerkleinert wurden.
Schneller, lärmarmer Cityeinsatz
Besonders zeitsparend zeigte sich im Abbruchbetrieb, dass nach dem Zerschneiden der Betonstrukturen der Bewehrungsstahl schon großenteils in containerfertigen Stücken vorlag. Der Beton ließ sich aus den einzelnen Betonstücken rationell und zeitsparend davon abtrennen
Die Leute von Prünstner haben den Abbruch per Schneidrad bereits fest ins Repertoire ihres Spezialbetriebes aufgenommen. Der Firmenchef sieht darin insbesondere ein schnelles, lärmarmes Verfahren zum vollständigen Rückbau urbaner Infrastruktur, aber auch eine probate Vorgehensweise beim erschütterungsarmen Teilabbrüchen von Hoch-, Tief- oder Ingenieurbauten, wo die übrigen Betonstrukturen geschont werden müssen.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: September 2017 | Seite 19