Bauaufzüge -

„Spire of Warschau“ bald höchstes Gebäude Warschaus

Bauaufzug Geda PH 2032 650 Twin unterstützt Bauarbeiten

Asbach-Bäumenheim (Bayern) – Es soll einmal das höchste Gebäude Warschaus werden. Seit 2011 befindet sich der „Spire of Warschau“ im Bau. Das Bürogebäude wird voller Innovationen stecken und auch in Sachen Architektur neue Maßstäbe setzen. Ein Bauaufzug der Firma Geda-Dechentreiter GmbH & Co. KG unterstützt die Bauarbeiten.

Auf dem Gelände der mega-Baustelle stand ursprünglich ein Gebäudekomplex der Bellona S.A., eines Buch- und Zeitschriftenverlages samt Druckerei, der sich in Staatsbesitz befand. Aufgrund hoher Schulden stand der Verlag seit Jahren zum Verkauf, bevor sich die Firma Eastern Europe, eine Tochtergesellschaft der belgischen Immobilienentwicklungsgesellschaft Ghelamco, den Zuschlag für den Bau des „Spire of Warschau“ sicherte.
Der Kernbau im Zentrum Warschaus wird 188 m hoch sein und mit dem aufgesetzten, namensgebenden „Spire“ eine Gesamthöhe von 220 m erreichen. In diesem Gebäude werden so ca. 60.000 m² Nutzfläche, hauptsächlich für Büros, entstehen. Das Hauptgebäude wird durch eine besonders komplexe Architektur bestechen: Auf ovalem Grundriss stehend, erhält es eine taillierte, zusätzliche Glasaußenfassade, die das Bauwerk wie ein Mantel umhüllt. Zu einer Seite hin ist diese Glasfassade geöffnet, nach oben kragt sie großzügig über das Kerngebäude aus. Flankiert wird der Koloss von zwei weiteren, je 55 m hohen Gebäuden, die jeweils etwa 20.000 m² Nutzfläche bieten werden.
Der „Spire of Warschau“ ist in jeder Hinsicht eine Baustelle der Superlative. Am höchsten Gebäude Polens arbeiten rund 500 Arbeiter, fünf Krane sind im Dauereinsatz. Nach der Fertigstellung soll der Komplex den neuesten Umweltanforderungen entsprechen. Nicht umsonst wurde die von Jaspers & Eyers Partners gestaltete Architektur des „Spire of Warschau“ bereits 2011 mit dem ersten Platz des Eurobuild Awards 2011 in der Kategorie der anspruchsvollsten Architekturprojekte des Jahres ausgezeichnet. Auch die Kosten des Bauprojekts sind immens: Die Bausumme wird sich auf ca. 250 Mio. Euro belaufen.
Technisch durchdacht, effizient und sicher müssen daher auch die Lösungen sein, die den Bau des einzigartigen Büroturms unterstützen. Zudem gilt es, einen extrem knappen Zeitplan einzuhalten.
Im Bereich der Höhenzugangstechnik hat sich das zuständige Bauunternehmen daher für einen Bauaufzug aus dem umfangreichen Mietpark der Firma Ramirent Polen entschieden. Zum Einsatz kommt ein Personen- und Lastenaufzug vom Typ Geda PH 2032 650 Twin des bayerischen Herstellers Geda-Dechentreiter GmbH & Co. KG.
Die Höhenzugangsspezialisten von Geda sind in Polen keineswegs unbekannt. Bereits beim Bau des 160 Meter hohen „Cosmopolitan Twarda“ konnte die deutsche Technik punkten und damit eine überzeugende Referenz für den Einsatz am „Spire of Warschau“ vorweisen.

Bayerische Technik für Warschaus höchstes Gebäude
Die Vorteile dieses Bauaufzugs liegen klar auf der Hand. Mit einer durch einen Frequenzumrichter gesteuerte Hubgeschwindigkeit von 0-40-65-90 m/min. erreicht der Geda PH 2032 650 eine Förderhöhe von bis zu 400 Metern. Der Frequenzumrichter ermöglicht sanftes An- und Abfahren mit geringem Anlaufstrom, wodurch der Verschleiß an Zahnstange und Motorritzel deutlich verringert wird.
Insgesamt können auf der geräumigen, 1,55 x 3,20 m Meter großen Bühne bis zu 25 Personen oder Material mit einem Gesamtgewicht von 2.000 kg transportiert werden. Am „Spire of Warschau“ ist eine Doppelkabine des PH im Einsatz. Das heißt, dass zwei Kabinen – eine auf der linken und eine auf der rechten Seite des Mastes – unabhängig voneinander nach oben und unten fahren können. Die Aufbauhöhe an Warschaus höchstem Büroturm beträgt stolze 180 Meter. Wie bei allen Geda-Zahnstangenaufzügen ist die automatische Schmiereinrichtung serienmäßig enthalten, welche für einen deutlich geringeren Verschleiß an Zahnstange und Ritzel sorgt.
Je nach Wunsch und Baustellengegebenheiten können die Geräte der Geda-PH-Reihe an die notwendigen Spezifikationen wie Bühnengröße, Hubgeschwindigkeit, Hubhöhe, etc. angepasst werden. So wurde die Entladeklappe des Geräts in Warschau speziell auf die Bedingungen auf der Baustelle inmitten des Stadtzentrums abgestimmt. Aufgrund der komplexen Architektur des „Spire of Warschau“ musste auch bezüglich der Verankerung der Mastelemente eine Sonderbefestigung entwickelt werden.
Individuell auswählbar für jedes Modell sind zudem die Standardsteuerungen Etagenvorwahl, Automatik oder Vollautomatik. Verschiedene Türsysteme in Kombination mit den passenden gewünschten elektrisch-mechanisch verriegelten Etagentüren runden das Profil der PHBaureihe ab.

Für einen gefahrlosen Übertritt zwischen Aufzug und den 48 Etagen des „Spire of Warschau“ sorgen Geda-Etagensicherungstüren in der Ausführung Standard-Basic. Die feuerverzinkten Türen entsprechen der aktuellen Europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und überzeugen durch einfachen Aufbau und sind wahlweise links- oder rechtsöffnend erhältlich. Die bereits bekannten Sicherheitseinrichtungen wie die geschwindigkeitsabhängige Geda-Fangvorrichtung, Überlastschutz sowie Endschalter an der obersten und untersten Etage gehören natürlich mit zur Serienausstattung.
Mit 12 m Vorsprung wird der „Spire of Warschau“ den unmittelbar benachbarten Warsaw- Trade-Tower als bisher höchstes Gebäude Warschaus ablösen. Noch im Laufe dieses Jahres soll das mega-Projekt im Zentrum Warschaus abgeschlossen werden. Geda hat einmal mehr alle Herausforderungen bezüglich anspruchsvoller Architektur und knappem Zeitplan gemeistert und für zuverlässigen und sicheren Materialtransport entlang Warschaus höchstem Gebäude gesorgt.

 

Kurzinterview mit Kazimierz Wasilczyk, Regionalverkaufsleiter bei Geda-Dechentreiter

„Wir setzen stets auf eine schnelle und professionelle Kundenbetreuung“

DBU: Wie ist GEDA in Polen aufgestellt? Welche Bedeutung hat der polnische Markt für das Unternehmen?
Kazimierz Wasilczyk: Vor allem seit dem Eintritt Polens in die EU hat der polnische Markt für unser Unternehmen eine hohe Bedeutung. Mit 36 Mio. Einwohnern, einer günstigen demografischen Struktur, einem guten Ausbildungssystem und einer positiven konjunkturellen Entwicklung ist unser Nachbarland ein wichtiger wirtschaftlicher Partner geworden.
Für Geda als Bauaufzughersteller werden die kommenden drei bis vier Jahre ausschlaggebend sein, denn in Polen stehen zahlreiche, bedeutende Bauprojekte an.
Hier kommt uns zu Gute, dass wir für den polnischen Markt gut aufgestellt sind. Bereits 1989 wurden erste Kontakte auf bedeutenden Messen, z. B. in Posen, geknüpft und seither wird das Vertriebsnetz kontinuierlich ausgebaut. Inzwischen zählt Geda in Polen sechs Vertriebsregionen, in denen autorisierte Händler sowohl den Vertrieb als auch den Service vor Ort übernehmen. Des Weiteren gehören sowohl namhafte Vermietfirmen wie Ramirent S. A. und Cramo Sp. z o.o als auch weltweit agierende Baukonzerne wie Hochtief oder Strabag zu unserem Kundenkreis.
Egal ob im Vertrieb, beim Service oder bei Sonderprojekten wie am „Spire of Warschau“ – wir setzen stets auf eine schnelle und professionelle Kundenbetreuung. Um den Nutzern unserer Geräte die zahlreichen Vorteile und die Effektivität unserer Aufzuglösungen nahe zu bringen, führen wir umfassende Praxis-Schulungen beim Kunden aber auch in Berufsbildungsinstitutionen durch.
Wir sehen uns damit auf dem richtigen Weg, den Geda-Erfolgskurs in Polen auch in Zukunft fortzusetzen.

DBU: Speziell für den Einsatz am „Spire of Warschau“ wurde zur Verankerung der Mastelemente eine Sonderbefestigung entwickelt. Wie viel Zeit beansprucht eine solche Anfertigung? Wie arbeitet Geda hierbei mit den Anwendern zusammen?
Kazimierz Wasilczyk: Der Zeitbedarf bei solchen Sonderanfertigungen ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Die einzigartige Architektur des „Spire of Warschau“ stellte ganz besondere Anforderungen hinsichtlich der Verankerung von Mastelementen. Sämtliche statische Berechnungen sowie die Erfüllung der nationalen Anforderungen und Normen für die Sonderbefestigung wurden in diesem Fall von unserem Partner in Polen – der Firma Ramirent S. A. – vorgenommen. Die Prüfung und Autorisierung dieser Lösung erfolgte durch Geda. Insgesamt wurden für dieses Projekt zwölf speziell entwickelte Verankerungshalter gefertigt und erfolgreich eingesetzt.

Herr Wasilczyk, ich bedanke mich für das Gespräch.

Die Fragen stellte BauUnternehmer-Redakteur Heiko Metzger.

 

Zurück