von Jasch Zacharias

SPD nominiert Verena Hubertz als neue Bundesbauministerin
37-jährige Digital-Startup-Unternehmerin aus Trier wird Nachfolgerin von Klara Geywitz
DBU/Berlin - Die SPD hat ihre Liste der Politiker veröffentlicht, die für sie der neuen Bundesregierung angehören sollen: Neue Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen wird demnach Verena Hubertz aus Trier. Die 37-jährige Betriebswirtin und Gründerin eines Digital-Startups ist erst 2021 erstmals in den Bundestag gewählt worden. Noch Im selben Jahr wurde sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende, verantwortlich unter anderem für die Bereiche Wirtschaft, Klimaschutz und Energie, Bauen und Wohnen. Die 2019 vom Kress Report als „Newcomerin des Jahres“ ausgezeichnete Tochter eines Schlossers ist eine der Senkrechtstarterinnen bei den Sozialdemokraten, die den Generationswechsel in der Partei vorantreiben.
Die den Wahlkreis Trier (Rheinland-Pfalz) vertretende Bundestagsabgeordnete präsentiert sich auf ihrer Website verena-hubertz,de als eine weltgewandte und selbstbewusste überzeugte Sozialdemokratin, die unter anderem Mitglied des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft (BVMW), des Bundesverbands Deutsche Startups sowie des 1. FC Kaiserslautern ist.
Wohnungswirtschaft und Baugewerbe sind einer der ersten Gratulanten
Ob Verena Hubertz im Vergleich zu ihrer Vorgängerin neue Akzente in der Baupolitik setzen kann, die der Branche zum Aufschwung verhelfen kann? Einer ihrer ersten Gratulanten ist Axel Gedaschko, Präsident der Wohnungswirtschaft in Deutschland (GdW) gewesen. „Wir gratulieren Verena Hubertz zu ihrem neuen Amt als Bauministerin. Wir haben sie als freundliche und zugewandte Persönlichkeit kennen gelernt, die sich offen und klug neuen Themen widmet. Gerade beim komplexen Thema Wohnen, das alle Lebensbereiche betrifft und viel Fachkompetenz erfordert, sind sicherlich mehr als 100 Tage notwendig, um sich in der Tiefe einzuarbeiten", sagte Gedaschko. Sein Verband werde Hubertz in sämtlichen Fachfragen gern zur Seite stehen, kündigte der erfahrene Verbandschef an.
Auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) begrüßte die Nominierung: "Verena Hubertz hat sich bereits in ihrer Funktion als stellvertretende Fraktionsvorsitzende intensiv mit Fragen des Bauens und Wohnens befasst. Damit sind die für die Bauwirtschaft wichtigsten Ressorts sehr gut aufgestellt. Wir gratulieren. Sowohl angesichts des 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens als auch des kriselnden Wohnungsbaus stehen beide vor großen Aufgaben. Die neue Bundesregierung hat keine 100 Tage Schonzeit. Vom ersten Tag an muss gelten: Planungsprozesse beschleunigen, Genehmigungen vereinfachen, Bürokratie abbauen. Wir stehen für eine konstruktive Zusammenarbeit bereit", sage Pakleppa.
"Trierischer Volksfreund" hatte Nominierung erwartet
Für den "Trierischen Volksfreund",Lokalzeitung im Wahlkreis der neuen Bundesbauministerin, kam die Nominierung nicht überraschend. bereits im September 2024 habe SPD-Chef Lars Klingbeil die junge Parteikollegin "über den grünen Klee gelobt", so die wörtliche Formulierung. Hubertz gehöre zu den Hoffnungsträgerinnen in Berlin, soll er bei einer Wahlkreiskonferenz im Moselort Riol (Kreis Trier-Saarburg) geschwärmt haben. In der SPD gelte die 37-Jährige als "kompetent, erfolgreich und digital", berichtet die Tageszeitung.
Hubertz arbeitete in der Arbeitsgruppe "Wirtschaft" maßgeblich am Koalitionsvertrag mit
Zwar war Hubertz bei der Bundestagswahl im Februar in ihrem Heimatwahlkreis ihrem CDU-Herausforderer Dominik Sienkiewicz unterlegen und zog nur über die SPD-Landesliste erneut in den Bundestag ein, doch das tut ihrem Ruf als "Senkrechtstarterin" offenbar keinen Abbruch . laut "Die Welt" seien dabei "laute Töne nicht ihr Ding". Hubertz gilt vielmehr als beharrliche Verhandlerin. Bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU habe Hubertz eine wichtige Rolle gespielt. Gemeinsam mit dem rheinland-pfäzischen Ministerpräsident Alexander Roger Schweitzer hatte sie den SPD-Vorsitz in der Koalitions-Arbeitsgruppe "Wirtschaft" inne.
Bild: Verena Hubertz (Foto: Pressefoto von Markus C. Hurek)
von Jasch Zacharias
Erschienen in Ausgabe: online