Aufbereitung - von Redaktion

So nutzen Sie Ihre mobile Siebanlage optimal

Experten-Ratschläge zur Wahl der Siebanlage und des Siebbelags

Göppingen – Mit dem Einsatz einer Klassiersiebanlage kann der Brech- und Siebprozess in Naturstein- und Recyclinganwendungen effizienter gestaltet werden. Um ein hochwertiges Endprodukt zu erzielen, gilt es die Siebanlage indivi­duell an die Anwendung anzupassen. Dafür müssen einige Faktoren beachtet werden.

Gerade in mehrstufigen Brech- und Siebprozessen sind Klassier­siebanlagen unersetzlich, um exakte Fraktionen zu erhalten. Diese werden später als genormter Zuschlagsstoff in der Asphalt- oder Betonproduktion eingesetzt. Eine Klassiersiebanlage kann auch alleinstehend eingesetzt werden, wenn beispielsweise eine klassierte Körnung Altasphalt der neuen Asphaltrezeptur beigemischt werden soll. Mobile Lösungen können also gegenüber der Stationärtechnik mit Flexibilität bei gleichzeitig hohen Leistungswerten punkten.

Außerdem werden die Anlagen direkt beim Haufwerk aufgestellt, so dass Materialtransporte reduziert werden können. Je nachdem, ob eine Zweidecker- oder Dreidecker-Siebanlage eingesetzt wird, werden drei bzw. vier Fraktionen produziert. Um eine hohe Durchsatzleistung bei möglichst geringem Verschleiß zu erzielen, müssen der Siebbelag, die Siebneigung und die Schichtdecke richtig gewählt werden.

Tipps für den effizienten Betrieb der Siebanlage
• Auswahl der Siebbeläge: passend zur Anwendung.
• Siebneigung: Je steiler die Siebneigung ist, umso größer muss die Siebmasche sein, da das Material schneller fällt und kürzere Zeit auf dem Siebdeck aufliegt. Wenn das Material besonders gründlich gesiebt werden soll, ist eine geringere Siebneigung ratsam. Dabei ist zwar der Durchsatz niedriger, aber das Ergebnis fällt präziser aus.
• Schichtdicke: Die Geschwindigkeit des Aufgabebands hat Einfluss auf die Schichtdicke. Wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist, wird die Schichtdicke auf dem Siebdeck höher. Da grobes Material dann aufgeschwemmt wird, ist die Absiebung ungenauer und zu feines Material kann ins Überkorn geraten.
Wichtig für eine hohe Durchsatzleistung und ein exakt klassiertes Endprodukt ist ein gut organisierter Materialfluss. So hat Kleemann den Aufgabetrichter seiner Mobiscreen EVO-Siebanlagen großzügig dimensioniert, damit eine Beschickung per Radlader oder vorgeschalteter Brechanlage möglich ist. Das Material wird auf dem extrabreiten Aufgabeband von 1.200 mm zum Siebkasten transportiert. Um die Siebanlage flexibel an verschiedene Anwendungen anzupassen, lässt sich der Siebwinkel je nach Anforderung verstellen. So wird eine hohe Qualität und Leis­tung erreicht. Am Abwurf des Aufgabebands verteilt eine Prallplatte das Material gleichmäßig auf dem Siebbelag.

Faktoren für die Wahl des richtigen Siebbelags
• Die Materialart: Naturstein oder Recycling
• Die Kornform: kubisch oder länglich
• Die gewünschte Endkorngröße: Bestimmung der Siebmaschengrößen der Siebdecks
• Der Feuchtigkeitsgehalt: Bei feuchtem Aufgabematerial gilt es, Anbackungen zu vermeiden
• Die Siebneigung: Je steiler die Siebneigung, desto größer muss die Sieböffnung im Verhältnis zum gewünschten Trennschnitt gewählt werden
• Verhältnis Oberdeck zu Unterdeck: dieses darf nicht größer als 4:1 sein, da ansonsten nicht gründlich genug klassiert wird und die Anwendung weniger effizient ist. Zudem nimmt der Verschleiß zu.
Die Qualität von Siebbelägen ist entscheidend für das Siebresultat. Je hochwertiger der Belag, desto genauer der Trennschnitt. Deshalb setzt Kleemann auf Siebbeläge, die hohen Anforderungen an Robustheit und Präzision gerecht werden.
Zur Absiebung verschiedener Fraktionen und Materialien ist es wichtig, auf eine große Bandbreite an Siebbelägen zurückgreifen zu können. Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Maschenform – Quadrat, Rechteck oder Harfe – sowie in der Beschaffenheit – Stahl oder Kunststoff.

Das ist bei der Absiebung von feinem Material zu berücksichtigen
Wenn die Maschengröße des Unterdecks zu fein gewählt ist, kann der Belag zukleben, da das feine Material anbackt. Je feiner die Drahtstärke ist, umso weniger Anbackungen gibt es und umso höher ist der Durchsatz. Dafür ist der Verschleiß höher. Bei dickerer Drahtstärke ist das Gegenteil der Fall: mehr Anbackungen und weniger Durchsatz. Der Siebbelag ist dann robuster.

Kunststoff-Siebbeläge sind sehr gut für Feinmaterial und feuchtes Material geeignet, da die Beläge stärker vibrieren und dadurch Anbackungen vermieden werden. Allerdings ist bei diesen Belägen der Trennschnitt nicht so scharf wie bei Stahl-Siebbelägen. Im Einzelfall macht es außerdem Sinn, dass das obere Deck grobmaschiger gewählt wird, damit das Unterdeck von dem groben Material freigeklopft wird.
Bei Anlagen, die oft Tausende Tonnen Gestein in jeder Arbeitsschicht bearbeiten, kommt dem Thema Wartung besondere Bedeutung zu. Bei den Mobiscreen EVO-Sieben vereinfacht der großzügige Motorraum die Inspektion.
Weitere Servicekomponenten sind über die umlaufende Arbeitsbühne mit Geländern schnell erreichbar. Durch den guten Zugang zu den Siebdecks ist auch der Siebbelagswechsel für den Anwender bequemer. So kann zum Beispiel das Feinkornband abgesenkt werden, um den Zugang zum unteren Siebbelag zu ermöglichen. Der schnelle Siebbelagswechsel und die intuitive Bedienbarkeit der MS EVO machen eine flexible Anpassung an neue Anwendungen einfach.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: April 2018 | Seite 17

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