Schalung - von Redaktion
Schnelles Schalen mit Standard- und Sonderlösungen
Hünnebeck-Schalungen auf Stuttgarter Großbaustelle „Skyline“
Ratingen – Auf der Stuttgarter Großbaustelle „Skyline“ sorgen effiziente Hünnebeck-Schalungslösungen für einen schnellen Baufortschritt und sichere Arbeitsbedingungen. Ein durchdachtes Schalkonzept aus Standard- und Sonderlösungen, gut geplante Schaltakte und eine optimal abgestimmte Ablaufplanung sind die Basis für eine wirtschaftliche Herstellung der Rohbauten.
Mit dem Großprojekt „Skyline“ entsteht im Stuttgarter Norden seit Anfang 2015 ein Gebäudeensemble, das moderne Büroflächen und hochwertigen Wohnraum miteinander verknüpft: Der 75 Meter hohe Wohnturm „Skyline Living“ und der angrenzende Z-förmige, fünfgeschossige Flachbau „Skyline Office“ (rund 10.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche) werden durch eine Tiefgarage ergänzt. In das Bürogebäude wird nach Fertigstellung Anfang 2017 die Zentrale der Daimler Financial Services AG einziehen. Das angrenzende Wohnhochhaus wird auf 22 Geschossen rund 70 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sowie etwa 70 möblierten Appartements Raum bieten.
Errichtet wird das anspruchsvolle Bauvorhaben von der Stuttgarter Projektentwicklungsgesellschaft Bülow AG, die als Bauherr rund 96 Mio. Euro investiert.
Verantwortlich für die termingerechte Rohbauerstellung ist das renommierte Bauunternehmen Max Bögl. Die international tätige Firmengruppe aus Neumarkt verlässt sich bei diesem Großprojekt in allen Schalungsfragen auf die Kompetenz des Schalungslieferanten Hünnebeck.
Mit einem Mix aus Standard- und Sonderschallösungen, der in enger Abstimmung mit dem Baustellenteam von Max Bögl entstanden ist, geht es auf der Ortbeton-Großbaustelle zügig voran.
Im Einsatz ist beispielsweise die bewährte robuste Großrahmenschalung Manto, die eine zügige Herstellung aller Wandflächen ermöglicht.
Der innovative Stahlrahmen-Deckenschaltisch Topmax sorgt für das großflächige Schalen hochwertiger Deckenflächen und wird auch als Deckenrandlösung eingesetzt.
Die Fassadenschalung ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung der aus kleinteiligen Wandstücken bestehenden Wohnturmfassade.
Und mit dem millimetergenau spindelbaren Rundschalungssystem Ronda werden die wechselnden Radien der über fünf Geschosse reichenden Wände der Tiefgaragenrampe hergestellt.
Überall auf der Baustelle ist zudem das Protecto-Seitenschutzsystem im Einsatz. Mit ihm werden freie Deckenränder, Schalungen, Treppen und andere absturzgefährdete Stellen gesichert.
So viel Standard wie möglich, Sonderlösungen, wo nötig
Insgesamt sind auf der Ortbetonbaustelle zirka 29.000 Quadratmeter Deckenflächen und über 42.000 Quadratmeter Wandflächen herzustellen. Hinzu kommen rund 230 laufende Meter Unterzüge sowie 450 runde und 210 rechteckige Stützen. Allein der Z-förmige Bürobau verschlingt rund 20.000 Kubikmeter Beton. Bei seinem mittlerweile fertigen Rohbau kam es vor allem darauf an, eine möglichst praktikable Lösung zu finden, um die spitz- und stumpfwinkligen Ecken an den Deckenflächen in (Schalungs-)form zu bringen. Sie ergeben sich aus der Z-förmigen Gebäudegeometrie.
Die technische Projektentwicklung von Hünnebeck hat für diesen speziellen Fall Sonderdeckentische entworfen, bauen und auf der Baustelle montieren lassen, die sich mit den Topmax Deckenschaltischen kombinieren ließen.
Eine Lösung, die – so die Aussage der Verantwortlichen von Max Bögl – ein optimiertes Arbeiten ermöglichte. Denn die Baustelle konnte die Vorzüge des Topmax Systems, das ganzheitlich auf einen effizienten Einsatz abgestimmt ist, ohne Unterbrechung in der Fläche nutzen. Die technisch anspruchsvollen Sonderlösungen für die Deckenecken wurden als komplette Dienstleistung von Hünnebeck beigesteuert.
Auch interessant ist die speziell abgestimmte Schalungslösung, mit der die Ortbeton-Fassade des 75 Meter hohen Wohnturms hergestellt wird. Eigentlich handelt es sich bei der eingesetzten Fassadenschalung um eine Konstruktion, die eine effiziente Schnittstelle zwischen Bauwerksrändern aus Fertigteilen und Ortbetonstützen schafft.
Hauptkomponenten der Fassadenschalung sind Riegel, Auflager, Gurte und Spanner. Aus diesen einfach zu kombinierenden Bauteilen lässt sich in Kombination mit Rahmentafeln eine Fassadenschalung mit eingebauter Absturzsicherung erstellen.
Auf der Stuttgarter Skyline-Baustelle wird bei der Herstellung der Hochhausfassade zwar auf Fertigteile verzichtet. Dennoch macht der Einsatz der Fassadenschalung bei dem vorliegenden kleingliedrigen Außenwandaufbau Sinn: Die Riegel sorgen für eine vollflächige vorauseilende Absturzsicherung, während flexibel kombinierbare Manto Tafeln ein zügiges Schalen der geometrisch variierenden Wandstücke ermöglichen. Diese besondere Vorgehensweise führt dazu, dass eine optimale Taktung erreicht wird.
Eine besonders raffinierte und technisch anspruchsvolle Schallösung wurde auch für ein Bauteil gefunden, das später wohl kaum einem Bewohner auffallen wird: Innerhalb der Tiefgaragengeschosse ist ein dreieckiger Löschwasserbehälter mit T-förmiger Zwischenwand hergestellt worden. Seine neun Meter hohen Wände reichen vom UG 4 bis zum UG 1 und wurden in einem Guss betoniert.
Möglich wurde dies durch eine Kombination aus Manto und einer speziellen Sonderecklösung. „Man glaubt gar nicht, wie anspruchsvoll und zeitaufwändig die Entwicklung und zeichnerische Darstellung solcher Detaillösungen sein kann“, erzählen die Hünnebeck Schalungsplaner. „Aber der wirtschaftliche Erfolg der Rohbauerstellung hängt letztendlich an allen für ein Projekt entwickelten Schalungslösungen und deren Einsatz. Das Gesamtpaket sowie die Kooperation mit dem Baustellenteam von Max Bögl muss stimmen.“
Diese Aussage bringt es noch einmal auf den Punkt: Jedes Bauprojekt hat seine individuellen Bedingungen und speziellen Anforderungen. Um Wirtschaftlichkeitspotenziale und Rationalisierungsmöglichkeiten zu nutzen, müssen sämtliche Schallösungen auf das jeweilige Bauvorhaben abgestimmt sein. Nur so lässt sich beim Rohbau ein Optimum an Sicherheit, Schnelligkeit und Qualität erzielen.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Juli 2016 | Seite 20