Rund 7.000 Gäste bei den Volvo Days 2018

Baumaschinen-Hersteller lud nach Eskilstuna

Eskilstuna (Schweden) – Baumaschinenbetreiber, Händler, Geschäftspartner und Fachjournalisten aus aller Welt besuchten vom 13. bis zum 30. Juni 2018 die traditionellen Volvo Days des Baumaschinen-Herstellers Volvo Contruction Equipment im Kunden- und Vorführzentrum in Eskilstuna in Schweden. Während der Veranstaltungsreihe, die seit 1958 stattfindet, konnten die geladenenen Gäste nicht nur die neuesten Volvo CE-Baumaschinen in Aktion erleben und selber testen, sondern darüber hinaus erfahren, welche After-Sales-Services der Hersteller ihnen bereitstellt, damit sie die Betriebszeiten und Gesamtkosten ihrer Volvo CE-Baumaschinen optimal managen können.

Die Stadt Eskilstuna liegt etwa 100 Kilometer westlich von Stockholm entfernt und ist die Wiege des Volvo-Konzerns. Auf dem Gelände des Kunden- und Vorführzentrums in Eskilstuna arbeiten rund 1.900 Beschäfte, denn angesiedelt sind noch weitere Volvo CE-Geschäftseinheiten: So etwa der Hauptsitz für die Koordination der Produktion in Europa, die Fertigung von Komponenten mit Achsen und Getrieben, der Einkauf, die Entwicklungsabteilung für Radlader, Muldenkipper und strategische Komponenten für Volvo CE, der Verkauf und das Marketing für Europa, den Nahen Osten und Afrika sowie die Anbteilung Customer Solutions für die globale Entwicklung des Aftermarket-Supports.
Das insgesamt 75 Hektar große Areal zählt – das Maschinen-Demo-Areal, auf dem mehr als 80 Baumaschinen eingesetzt werden, miteinkalkuliert – zu einer der größten Begegnungsstätten für Baumaschinen-Profis weltweit. Seit Eröffnung im Jahr 1985 begrüßte Volvo CE dort Hundertausende Besucher. Allein 2017 kamen 20.000 Menschen. In diesen drei Juni-Wochen waren es rund 7.000 Gäste.

Am 18./19. Juni begrüßten beispielsweise Melker Jernberg, seit 1. Januar 2018 neuer Volvo CE-Präsident und Mitglied der Geschäftsleitung der Volvo Group, sowie Carl Slotte, seit 1. Oktober 2016 Volvo CE-Präsident der Vertriebsregion EMEA (Europa - Naher Osten - Afrika), hunderte Gäste bei einem Empfang im Munktell-Museum in Eskilstuna.
In genau diesem Museum, einem heute sehenswert restaurierten Backsteingebäude, hatte 1832 der Industrielle Johan Theofron Munktell seine mechanische Werkstatt „Munktells Mekaniska Verkstad“ gegründet. Der Unternehmer ließ u. a. Lokomotiven (1850er Jahre bis 1893) und Dreschmaschinen (ab 1859) produzieren. 1879 wandelte er seine Firma in die Aktiengesellschaft „Munktells Mekaniska Verkstads AB“ um. Nach Munktells Tod (1887) führte dessen Sohn Johan Theofron Munktell jr. gemeinsam mit dem Sohn von Munktell sen. Schwester, Theofron Boberg, die Firma fort. Ab 1913 konzentrierte man sich auf die Traktoren-Herstellung. 1932 fusionierte Munktell mit Bolinders Mekaniska Verkstad, gegründet 1845 von den Brüdern Jean und Carl Gerhard Bolinder. Sie hatten 1893 den ersten Verbrennungsmotor Schwedens entwickelt.
So entstand der Traktoren-Hersteller AB Bolinder-Munktell, den im Jahr 1950 Volvo (1927 gegründet von Assar Gabrielson und Gustaf Larson) übernahm. Ein Ergebnis von vielen war, dass 1954 auf der Basis eines Bolinder-Munktell-Traktors BM35“ der erste Volvo-Radlader vom Typ H10 entstand.

Heute zählt Volvo CE – als 100prozentige Tochtergesellschaft der schwedischen Volvo-Gruppe – zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt. Das Unternehmen fertigt an weltweiten Standorten Kompakt- ,Mobil- und Raupenbagger, Radlader, knickgelenkte und starre Muldenkipper, Grader, Walzenzüge, Asphaltfertiger, Straßenwalzen und Kaltfräsen.
In einer Pressekonferenz am 19. Juni 2018 auf dem Areal des Kundenzentrum in Eskilstuna berichtete Volvo CE-Präsident Melker Jernberg, dass die Geschäfte zurzeit für Volvo CE durch die florierende Bauwirtschaft weltweit gut liefen. Volvo CE habe eine starke finanzielle Performance, der Baumaschinenmarkt wachse in allen Regionen der Welt und Volvo CE profitiere auch davon, dass die Nachfrage nach Baumaschinen in der Gewinnungsindustrie nach und nach wieder anziehe.

Da die Digitalisierung unaufhaltsam auch in der Bauwirtschaft alle Arbeitsprozesse durchdringt, arbeiten sie bei Volvo CE – wie überhaupt alle namhaften Baumaschinen-Hersteller – an der Entwicklung von Dienstleistungen auf Basis von Hardware und Software, die Maschinenbetreibern und Maschinenanwendern die Arbeit erleichtern sollen.
So bietet Volvo CE seinen Kunden sogenannte Insight Reports an, die dazu beitragen, die Maschinenauslastung zu verbessern. Beispiel: Sind die Baumaschinen entsprechend ausgerüstet, erstellt das CareTrack-Telematiksystem von Volvo CE automatisch aus Tausenden von den Baumaschinen gesendeten Daten Berichte für die Maschinenbetreiber, die diesen helfen, Zeit und Geld zu sparen.
Oder das Tool Volvo SiteSim: Mit dieser Software kann man sich seine Maschineflotten für neue Baustellen optimal zusammenstellen oder auch alternative Flottenszenarien erstellen, um zu erkennen, welche Maschinen unabdingbar sind. Neu ist, dass SiteSim hierbei jetzt zusätzlich mit von Drohnen ermittelten Daten arbeitet (z. B.: über die Topografie) und mehrere Projekte managen kann.

Erschienen in Ausgabe: Seite 40| Oktober 2018

Zurück