von Jasch Zacharias

Ringbahnbrücke auf A 100 in Berlin: Beim Baubeginn wurde Wort gehalten
Baubeginn für die Ringbahnbrücke auf der A 100 in Berlin - Bauzeit soll weniger als zwei Jahre dauern
Der Neubau der Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm (A100/A115) in Berlin hat begonnen. Die Bauzeit für den Ersatzneubau der Brücke ist auf weniger als zwei Jahre veranschlagt. Um die veranschlagte Bauzeit einhalten zu können, werden innovative Bauverfahren zum Einsatz kommen.
Der Neubau ist notwendig geworden, weil sich im Tragwerk der viel befahrenen Brücke ein Riss verbeitert hatte. Die Brücke wurde im März gesperrt und im April abgerissen. Auch die nördlich gelegene Westendbrücke musste abgerissen werden. Das führt seitdem zu täglichen Staus und Umleitungen, die Autofahrer und Anwohner in Mitleidenschaft ziehen. Für Autofahrer wird es ab dem 30. Oktober umfangreiche Sperrungen geben, sagt die zuständige Projektgesellschaft Deges. Das liege am Abbruch der derzeit für den Verkehr gesperrten Autobahnbrücke über die Halenseestraße Ost, im Zuge des Neubaus der Ringbahnbrücke.
Ringbahnbrücke auf A 100 in Berlin: Politiker versprechen schnellstmöglichen Neubau
„Es geht voran in Berlin!. Unser Versprechen, die neue A-100-Ringbahnbrücke schnellstmöglich zu bauen, setzen wir mit Hochdruck um“, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) anlässlich des Baustarts. Dr. Michael Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, betonte: „Mit dem Start der Bauarbeiten setzen wir das hohe Tempo fort, damit die volle Leistungsfähigkeit der A 100 schnellstmöglich wiederhergestellt ist.“ Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin, hob das gemeinsame Engagement hervor: „Wir haben versprochen, Mitte Oktober mit dem Ersatzneubau zu beginnen – und wir halten Wort. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihre Professionalität und die hervorragende Zusammenarbeit.“ Andreas Irngartinger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, ergänzte, dass durch den Einsatz innovativer Bauverfahren nicht nur die Bauzeit verkürzt, sondern auch die Sperrzeiten der Bahnstrecke so gering wie möglich gehalten werden können: „Der Einsatz von großen, vorgefertigten Stahlteilen sowie von leistungsstarken Raupenkränen für die Überbaumontage ist ein wesentlicher Bestandteil der Lösung.“
Neubau der Ringbahnbrücke in Berlin: Lärmschutz für Anwohner wird verbessert
Die neue Ringbahnbrücke wird in gleicher Lage wie das Bestandsbauwerk errichtet und an die aktuellen technischen Standards angepasst. Zudem wird der Lärmschutz für die Anwohner verbessert. Etwa zeitgleich zum Ersatzneubau der Ringbahnbrücke wird der Neubau der benachbarten Westendbrücke erfolgen. Ziel ist es, die A 100 zwischen Messedamm und Spandauer Damm in Fahrtrichtung Nord im Sommer 2027 wieder vollständig befahrbar zu machen.
Zeitlich weitgehend parallel zum Neubau der Ringbahnbrücke erfolgt der Neubau der ebenfalls abgerissenen Westendbrücke. Die neue 200 Meter lange Brücke erhält drei Fahrstreifen, einen Einfädelungsstreifen für den von der Avus kommenden Verkehr sowie einen Standstreifen für mehr Verkehrssicherheit. Außerdem wird sie mit einer modernen Lärmschutzwand und lärmminderndem Asphalt ausgestattet sein.
Die alte Brücke aus dem Jahr 1963 war für 25.000 Fahrzeuge täglich ausgelegt – zuletzt waren es ein Vielfaches mehr. Nun entsteht durch die Projektgesellschaft DEGES ein zukunftsfähiger Neubau mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Mio. Euro. Die Bauleistungen werden von der Arbeitsgemeinschaft Habau/MCE erbracht.
Ringbahnbrücke, Baubeschleunigung durch enge Kooperation
Der vorgezogene Ersatzneubau der Ringbahnbrücke ist ein einzigartiges Vorhaben. Im Laufe der nächsten Monate und Jahre werden viele Herausforderungen rechtlicher, baulicher, technischer und organisatorischer Natur zu bewältigen sein.
Aus Sicht der DEGES wird die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten beim Bund, beim Land Berlin, beim Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, bei der S-Bahn, der Deutschen Bahn sowie bei den Trägern öffentlicher Belange dazu beitragen, sämtliche Hürden, die im Laufe der Projektumsetzung entstehen könnten, gemeinsam schnell zu überwinden.
Neubau der Ringbahnbrücke: Infoveranstaltung für Anwohner und Interessierte
Wie genau läuft der Neubau der Ringbahnbrücke ab? Welche Technik kommt zum Einsatz? Wie erfolgt die Anlieferung der Baumaterialien? Wann wird voraussichtlich auf der Baustelle gearbeitet? Gibt es Unterschiede zwischen der neuen Brücke und dem alten Bauwerk? Durch welche Maßnahmen erreicht die DEGES auf der neuen Ringbahnbrücke besseren Lärmschutz und mehr Verkehrssicherheit? Zu diesen und weiteren Fragen geben die Experten der DEGES am 6. November von 18 Uhr an in der TU Berlin, Horst-Wagon-Saal (H1012), Straße des 17 Juni 135, Auskunft.
Bild: Feierlicher Baubeginn für den Neubau der Ringbahnbrücke. (Foto: Deges)
von Jasch Zacharias
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