von Redaktion

Radioaktive Abfälle kommen in gigantisches Tiefenlager

Tiefenlager in 1,9 Millionen Jahre altem Gestein für 12.000 Tonnen Abfälle

Ein gewaltiges Tiefenlager von rund 400 Hektar soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum ostschwedischen Kernkraftwerk Forsmark entstehen. Der Betreiber SKB plant dort, in bis zu 1,9 Milliarden altem Gestein radioaktive Abfälle zu lagern.

Das gewaltige unterirdische System soll den jetzigen Planungen zufolge 12.000 Tonnen Material aufnehmen. 66 Tunnelkilometer bilden die Infrastruktur für Transport und Kontrolle in diesen gewaltigen Tiefen.

Mitte Juni schloss das Kernkraftwerk Forsmark den Bauvertrag ab

Der erste Schritt zum Bau ist Mitte Juni gemacht worden. Die SKB hat dafür mit dem Schweizer Baudienstleister Implenia einen sogenannten „Early Contractor Involvement“-Vertrag abgeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist der Bau eines ersten Tiefenlagers direkt neben dem SKB-Kernkraftwerk Forsmark in Ostschweden.

Das Projekt umfasst der Mitteilung zufolge die Planung, den Entwurf und den Bau eines Zugangstunnels zur ersten Lagerebene. Außerdem sollen drei vertikale Schächte für die Belüftung entstehen. Zusätzlich sind ein Aufzug, ein Zentralbereich sowie Haupt- und Transporttunnel geplant – alles in bis zu 500 Metern Tiefe.

Planungsphase soll im Herbst ihren Auftakt nehmen

Die Planungsphase beginnt im Herbst, gefolgt von den Design- und Bau-Phasen. Der Abschluss der Bauarbeiten wird für das Jahr 2033 erwartet. Über alle Projektphasen hinweg beläuft sich die Auftragssumme laut Implenia auf mehrere Hundert Millionen Schweizer Franken.

„Wir sind sehr stolz, diesen bedeutenden Auftrag zu erhalten“, sagte Erwin Scherer, Head Division Civil Engineering von Implenia, bei der Bekanntgabe der Vereinbarung. Das Projekt erfordere viel geologische und technische Tunnel-Kompetenz und Präzision. Der Auftragsgewinn sei Beweis für die langjährige Expertise von Implenia in der Planung und Ausführung großer, multidisziplinärer Infrastrukturprojekte ebenso wie für die Spezialisierung in Tunnel- und Energieinfrastruktur.

Für SKB stand laut CEO Stefan Engdahl insbesondere das Fachwissen und die Erfahrung in Felsaushub und Infrastrukturprojekten im Vordergrund bei der Wahl des Kooperationspartners. Der Bau des Tiefenlagers wird zudem als ein wichtiger Schritt in der Aufgabe verstanden, radioaktive Abfälle sicher zu entsorgen.

Foto: Implenia

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