von Jasch Zacharias

Porr rechnet wegen Corona 2020 mit Millionenverlusten

Baukonzern prognostiziert positives Jahr 2021: Produktionleistung soll um 1,5 Prozent steigen

DBU/ Wien - Porr, Österreichs zweitgrößter Baukonzern mit rund 20.000 Mitarbeitern, rechnet im Jahr 2020 bei einer voraussichtlichen Produktionsleistung von mehr als fünf Milliarden Euro in ihren neun  Ländern mit einem negativen Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite von  45 bis 55 Millionen Euro. Wie die Konzernleitung mitgeteilt hat, wirke sich die Corona-Pandemie massiv auf die Geschäftstätigkeit der Porr aus. Einige Projekte mussten neu bewertet werden. Ein Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2020 wird am 26.November veröffentlicht.

Konzern-CEO Karl-Heinz Strauss: „Der Rückgang der Produktionsleistung durch direkte und indirekte Folgen aus COVID-19 wie zum Beispiel . Leistungsstörungen und Unterbrechungen durch Reisebeschränkungen, lokale Lockdowns, Ausfälle von Subunternehmen, nicht weiter verrechenbare Mehrkosten, erhöhte Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen und Projektverschiebungen führen einerseits zu einem deutlichen Rückgang des geplanten Jahresergebnisses. Andererseits haben wir alle Projekte inkl. der Forderungen einer umfassenden Neubewertung unterzogen. Insbesondere beim Ingenieurbau Deutschland, dem Tunnelbau und bei einzelnen Projekten in den meisten Ländern gibt es Korrekturen.“

Positive Vorschau 2021

Der Auftragsbestand per September 2020 liegt mit 6,8 Mrd. Euro weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und ist werthaltig. Die Nettoverschuldung zum Ultimo 2020 wird sich im Vergleich zum Vorjahreswert weiter verbessern. Die Eigenkapitalquote zum Jahresende 2020 wird auf dem Niveau des Halbjahres bleiben und liegt somit deutlich über dem Niveau von 2019. Der solide Bestand an liquiden Mitteln liefert der Porr eine stabile Basis. Mit ihrer starken regionalen Verankerung, als Technologievorreiterin und als Totalunternehmerin ist die Porr in ihren Märkten sehr gut aufgestellt.

Für 2021 geht der Vorstand von einer Produktionsleistung von etwa 5,5 Mrd.Euro  sowie einer positiven EBT-Marge von bis zu 1,5 Prozent aus. Dieser Ausblick beruht auf der Annahme, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie überwunden werden. Damit wird das Unternehmen die Ziele, die es im Frühjahr dieses Jahres für 2020 bekannt gegeben hat, ein Jahr später erreichen.

Zukunftsprogramm Porr 2025

Das Zukunftsprogramm Porr 2025 bringt eine Fokussierung auf die Stärken des Konzerns sowie eine Effizienzoptimierung
der Organisation. Führungsstrukturen werden verschlankt, das Geschäftsmodell geschärft und das Portfolio punktuell angepasst. Die Reorganisation in den Verwaltungsbereichen lässt dauerhaft wirksame Kosteneinsparungen von 40 bis 50 Millionen Euro  ab 2022 erwarten. „Das Zukunftsprogramm ist das größte Transformationsprogramm in der Geschichte der Porr,“ sagt CEO Karl-Heinz Strauss.

 

Bild: Porr-CEO Karl Heinz Strauss  Foto: Porr/ Astrid Knie

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: online

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