Rohrleitungsbau - von

Perfect Pipe überzeugt beiderseits des Rheins

Korrosionsbeständiges Rohrsystem von Beton Müller bietet größere Rohrquerschnitte und hohe statische Belastbarkeit

Achern – In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen-Anhalt und im Saarland wird das Perfect Pipe-Abwasserrohr des badischen Herstellers Bernhard Müller GmbH bereits seit 2013 vielfach erfolgreich eingesetzt. Im Sommer 2015 konnte ein erstes namhaftes Projekt in Straßburg mit diesem Beton-Kunststoff-Verbundrohr erfolgreich realisiert werden. Als Ersatz für bis dato parallel geführte keramische Leitungen wurde in der Route d´Oberhausbergen der elsässischen Hauptstadt ein Strang Perfect Pipe der Nennweite DN1000 eingebaut. Mit dem Einstieg in den französischen Tiefbausektor unterstreicht Beton Müller nun bereits zum wiederholten Mal seine internationalen Vertriebsambitionen.

Bereits im Sommer 2014 wurden in Zürich für die Neuerschließung eines Wohn- und Gewerbegebietes mit einer Gesamtfläche von mehr als 7 ha Perfect Pipe-Rohre der Nennweiten DN400 und DN500 verwendet. Im Falle des ausgeklügelten Abwassernetzes auf dem weitläufigen Areal entschied man sich in der Schweiz von Planerseite bewusst für das biegesteife und durchgängig korrosionsgeschützte Rohrsystem Perfect Pipe.

Beim Auftraggeber im Elsass konnte Perfect Pipe durch seine zwei wesentlichen Eigenschaften überzeugen: Man verlangte seitens der Communauté Urbaine de Strasbourg von vornherein ein korrosions­beständiges Rohrsystem.

Zudem waren größere Rohrquerschnitte für stark schwankende Abwassermengen und eine hohe statische Belastbarkeit gefragt, da sich ein Großteil der neu zu verlegenden Leitungen direkt unter der Route d´Oberhausbergen, einer stark frequentierten Haupteinfallstraße, befinden würde.

Die Arbeiter des ausführenden Bauunternehmens, der Firma Lingenheld Travaux Publics, waren dabei einerseits von der besonderen Verlegefreundlichkeit des Fußrohres angetan: Ein einfach verdichtetes Planum reicht unter Berücksichtigung des erforderlichen Gefälles als Vorbereitung für einen raschen Einbau aus. Der Baufortschritt wird zwar manchmal von querenden Leitungen gebremst, durch die einfache Verfüllung des Grabens beiderseits des Rohres ohne Zwickel kann aber auch unter schwierigen innerstädtischen Baubedingungen ein zufriedenstellender Einbaufortschritt erreicht werden.

Andererseits konnten die verantwortlichen Arbeiter schwierige Anschluss-Situationen vor Ort dadurch meistern, dass sie gebohrte Anschlüsse jeweils genau in der Höhe herstellen konnten, die von der Lage der einmündenden Leitungen vorgegeben wurde. So erlaubt das Perfect Pipe-Fußrohr auch Rohranschlüsse unterhalb des Kämpfers.

Die in Frankreich eingebauten Perfect Pipe-Rohre werden von Beton Müller als Betonfußrohre mit Glockenmuffe und entsprechendem Spitzende ausgeführt. Diese Rohrgeometrie wird bis zur Nennweite DN1200 gefertigt und verfügt über die gleiche Auskleidung aus HDPE mit einer Wandstärke von 1,65 mm, wie das mittlerweile bestens etablierte Rohrprogramm der Nennweitenklasse 1 von DN250 bis DN600.

Perfect Pipe-Rohre verbinden die Produktvorteile von robustem Beton und widerstandsfähigem Kunststoff und erfüllen alle Anforderungen einer modernen, dauerhaften Abwasserableitung. Mit einer zu erwartenden Lebensdauer von über 100 Jahren punkten Perfect Pipe-Rohre auch in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und effizienten Ressourceneinsatz. Sie bestehen aus einer durchgehenden Kunststoff-Auskleidung, dem sogenannten Perfect Liner, der fest in einem schalungserhärteten Betonmantel verankert ist. Die geprüfte Auszugfestigkeit je Anker beträgt mehr als 250 N. Der gesamte Liner hält, wie in einer 1000-h-Wasseraußen­druckprüfung nachgewiesen, einem dauerhaften Grundwasserdruck von 1,5 bar zuverlässig stand.

Der Perfect Liner besteht aus hochwertigem Polyethylen (HDPE) und überzeugt mit seiner dauerhaften Beständigkeit gegenüber allen üblichen chemischen Belas­tungen. Weitere bemerkenswerte Merkmale des Liners sind die Hochdruckspülbeständigkeit, Haftzugfestigkeit und Abriebfestigkeit. So wurde beispielsweise im Abriebtest mittels Darmstädter Kipprinne bei 200.000 Lastwechseln ein mittlerer Abrieb von lediglich 0,22 mm nachgewiesen.

Neben der festen Verankerung des HDPE-Liners im Beton sind für Perfect Pipe vor allem die dichten und einfach herzustellenden Rohrverbindungen charakteristisch. Diese werden mit speziell entwickelten Kunststoff-Rohrverbindern, den sogenannten Perfect Connectoren, hergestellt. Dabei handelt es sich um bereits im Betonwerk montierte Steckverbindungen, durch die ein Verschweißen des PE-Korrosionsschutzes auf der Baustelle nicht mehr erforderlich ist. Dies führt vor allem im nichtbegehbaren Nennweitenbereich zu einer wesentlichen Steigerung der Einbauleistung und gleichzeitig zu einer Reduktion der Einbaukosten.
Der Baufortschritt wird nicht durch Schweißarbeiten verzögert. Auf eine Beauftragung externer Fremdfirmen für das Verschweißen von Kunststoffen kann beim Einbau von Perfect Pipe verzichtet werden.
Die Bernhard Müller GmbH besteht seit 125 Jahren und entwickelt, produziert und vertreibt Betonfertigteile für den Tiefbau. Das erfolgreiche Familienunternehmen betreibt heute drei Produktions- und Vertriebsstandorte.
Das Stammwerk liegt in Achern, ca. 50km südlich von Karlsruhe, ein Zweigwerk in Breisach-Gündlingen. Der dritte Standort befindet sich nördlich von Stuttgart in Kirchardt und wird von der Tochterfirma MRB betrieben.
Zum Schutz der Umwelt, insbesondere des Bodens und des Grundwassers, stellt Beton Müller qualitativ hochwertige, dauerhafte Abwasserbauwerke her. Diese sind in Form von Fertigschächten, Hausanschlussschächten oder Schachtsonderbauwerken seit vielen Jahren auf dem Markt etabliert.
Mit der Entscheidung, in die Perfect Pipe-Fertigungstechnik von Schlüsselbauer Technology einzusteigen, erfolgte 2012 der Startschuss zur Produktion von Beton-Kunststoff-Verbundrohren bei Beton Müller.

Geschäftsführer Joachim Strack zeigte sich bereits bei der Einführung von den Vorteilen der Perfect Pipe-Technologie überzeugt: „In Zusammenarbeit mit Schlüsselbauer Technology konnten wir unsere Gießrohrfertigung top automatisieren. Im Endeffekt sind jetzt nahezu alle Schritte automatisiert, sodass wir zukünftig mit einer minimalen Besetzung von zwei bis drei Mitarbeitern die komplette Fertigung fahren können. Außerdem können wir unseren Kunden jetzt Rohre in der Qualität unserer Perfect-Schächte anbieten. Das wurde des Längeren gewünscht und jetzt sind wir in der Lage, ein entsprechendes Produkt zu vernünftigen Preisen anbieten zu können.“

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Erschienen in Ausgabe: Oktober 2015 | Seite 21

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