von Christian Schönberg

Nordbau mit mehr als 50.000 Besuchern
Gelände und Hallen in Neumünster komplett ausgebucht
Ausgebucht und vollbestückt – mit zwei Worten lässt sich der Erfolg der diesjährigen Nordbau umschreiben. Selbstverständlich ist das nicht. Schließlich ist bauma-Jahr. Und man könnte meinen, alle Konzentration gilt der Leitmesse in München. Doch zwei Gründe scheinen die Anbieter dazu zu bewegen, die größte Bauwirtschaftsmesse im nördlichen Europa quasi dazuzubuchen: eine anziehende Konjunktur und der Wert des zwischenmenschlichen Austauschs.
Holstenhallen schlagen dem "Web 2.0" ein Schnippchen
Dirk Iversen, Geschäftsführer der Holstenhallen Neumünster, kann sich noch an nicht allzu lang zurückliegende Zeiten erinnern, als es hieß, dass neue Methoden des Wirtschaftsdialogs die Regie übernehmen: Videocalls beispielsweise, digitale Plattformen und deren soziale Netzwerke. „Das hat sich so nicht bewahrheitet“, sagte er zu Beginn der Messe angesichts der sich frühzeitig bereits abzeichnenden Ausbuchung des Geländes.
Insgesamt waren es 701 Aussteller aus 16 Ländern, die ihre Neuheiten und bewährten Erfolgsprodukte auf dem Freigelände beziehungsweise in den Hallen selbst präsentierten. 50.300 Fachbesucher kamen an fünf Messetagen zu den Holstenhallen.
Fassadenbegrünung und Gründächer gehörten zu den Schwerpunkten
Zu den Schwerpunkten dort gehörten die Fassadenbegrünung und der temperaturabgesenkte Asphalt. Letzteres Thema hat aktuelle Relevanz. Ab 1. Januar 2027 darf hierzulande nur noch der Asphalt mit reduzierter Temperatur eingebaut werden. Es handelt sich um einen neuen Standard im Straßenbau. Eingeführt wird er nicht allein aus umwelt- oder klimaschutzrelevanten Gründen. Vielmehr soll er die Beschäftigten auf der Straßenbaustelle vor Gesundheitsgefahren schützen.
2019 ist daher festgelegt worden , einen zuvor bestehenden Grenzwert auf ein Zehntel – 1,5 Milligramm pro Kubikmeter – zu verringern. Das erreicht man mit einer Temperaturherabsetzung beim Einbau um 30 Grad. Um sie zu erreichen, muss sowohl der Baustoff als auch die Maschinentechnik entsprechend angepasst werden.
Zeppelin resümiert: beste Nordbau aller Zeiten
Von seiner besten Nordbau aller Zeiten sprach nach der Messe Zeppelin - alle Erwartungen seien bei der diesjährigen Nordbau deutlich übertroffen worden, hieß es in einer Mitteilung. Von den Minibaggern 301.8 und 302.7 über den neuen Cat-Zweiwegebagger M323F sowie den Cat-Mobilbagger M314 und Cat-Kettenbagger 323 bis hin zum Cat-Umschlagbagger MH3024 zeigte Zeppelin einen repräsentativen Querschnitt von Baumaschinen der neuesten Generation. „Wir haben gehofft, an den Messeerfolg des Vorjahres anknüpfen zu können“, erinnert sich Vertriebsdirektor Oliver Worch. „Doch dass wir noch einmal kräftig zulegen konnten – damit hat keiner gerechnet“, bilanzierte er.Kurz vor Messeschluss wechselte noch der Cat-Radlader 926 den Besitzer.
Foto: Christian Schönberg
von Christian Schönberg