Innen & Außen - von Redaktion

Neuer Busbahnhof als urbanes Merkzeichen

An Unterdecken und einer Außenwand kam Aquapanel Cement Board Outdoor zum Einsatz

Dortmund – Pforzheim hat mit dem Neubau seines Busbahnhofs ein zeitgemäßes urbanes Merkzeichen geschaffen. Nicht nur an das Design, auch an das Material des Zentralen Busbahnhofes Pforzheim (ZOB) wurden höchste Ansprüche in Stabilität, Witterungsbeständigkeit und vor allem auch Formbarkeit gestellt. So kam an den Unterdecken und einer Außenwand die wasserbeständige, schimmelresistente und robuste Aquapanel Cement Board Outdoor zum Einsatz – insgesamt 6.500 Quadratmeter.

Die Dachlandschaft des neuen ZOB überbaut die bisher ungestaltete und auch recht unwirtliche Fläche zwischen Bahnhof und Brücke über die Bahngleise zur Nordstadt. Städtebaulich wurde ein höchst qualitätsvoller urbaner Raum geschaffen. Den Architektenwettbewerb für das große, zentral in der Stadt gelegene Überdachungsbauwerk hatte 2012 Metaraum Architekten aus Stuttgart für sich entschieden. Anstatt einer monotonen Reihung überdachter Steige hatten die Architekten einen Stadtraum und Ort mit hohem Wiederkennungswert zum Ziel.

Der neue ZOB zählt mit 180 Metern Länge und 45 Metern Breite zu den größten Busbahnhöfen Süddeutschlands und beherbergt 13 barrierefreie Bussteige sowie barrierefreie Umsteigemöglichkeiten zwischen Bus und Bahn. Künftig soll nach dem Willen der Planer der gesamte Busverkehr über den neuen Standort führen, mit zirka 1.700 Abfahrten pro Tag.

Anspruchsvolles Konzept der Überdachung
Der ZOB nimmt dynamische Verkehrsbewegungen am Ort auf: Die geschwungenen Ränder der Dachsegmente sind aus typischen Radien und Schleifen von Fahrzeugbewegungen und Straßenkurven abgeleitet. Die Öffnungen über den Fahrspuren bringen Licht und Sonne auf die Bussteige, strukturieren die Untersichten und schaffen durch das Licht- und Schattenspiel ein interessantes Raumerlebnis. Zu den Gleisflächen des Bahnhofs hin wurden Teile der Dachflächen heruntergeführt und bilden so eine räumliche Begrenzung des ZOB.
Zwei sich ergänzende Beleuchtungssysteme unterstreichen die Dynamik der Form und wirken einer nächtlichen Verödung des Bahnhofareals entgegen.

Hohe Anforderungen an die Ausführung
Für die Planung von Statik, Wind- und Anpralllasten sowie die gesamte Verarbeitung war die Firma Jaeger Ausbau GmbH+Co KG Rhein Main zuständig. Hohe Anforderungen stellten sich bei der Deckenkonstruktion – und die Wand, die sich durch die heruntergezogene Decke bildet – an die Windlasten und den Korrosionsschutz.
Die Unterkonstruktion, mit Abständen nach den statischen Anforderungen, wurde daher komplett aus C5 beschichteten Komponenten realisiert. Die erforderlichen Befestigungsabstände der drucksteifen Abhängungen sowie die Konstruktionsabstände wurden anhand der technischen und statischen Anforderungen bzw. Windlasten berechnet und umgesetzt.
Für die Wandflächen waren zusätzlich noch die Anprallasten zu berücksichtigen. Für die gerundeten und gevouteten Flächen kamen konvexe und konkave Profile zum Einsatz und mit entsprechendem Knowhow waren auch sehr enge Radien und dreidimensionale Flächen realisierbar. Die Baustellen-Logistik wurde vor Ort mit dem Einsatz von verschiedenen Hebeanlagen größtenteils just in time realisiert.

Für die Beplankung der Decken und Wände wurde ein robustes und langlebiges Deckensystem ausgewählt: Aquapanel Cement Board Outdoor und Zubehör. Diese stabile Bauplatte ist sehr vielseitig, lässt sich biegen und formen beziehungsweise ganz einfach auf ein gewünschtes Maß bringen. Sie ist, ein weiterer großer Vorteil bei den heutigen Terminplänen auf dem Bau, zu jeder Jahreszeit einsetzbar. Mit einem auf Portlandzement basierenden Kern ist sie beständig gegen Feuchtigkeit und Witterung, geprüft bei Frost-Tau-Wechsel und nicht brennbar.

Witterungsbeständig: Konstruktion aus Zementbauplatten
Auf der Unterkonstruktion aus Grund- und Traglattung wurde die zementgebundenen Bauplatten mit den korrosionsgeschützten Aquapanel Maxi Schrauben SN 25 montiert. Eingesetzt wurden die Zementbauplatten im Maß 1250 mal 2000 Millimeter, die bei Bedarf ganz einfach mit einer Säge auf ein gewünschtes Format gebracht werden konnten.
Nach vollständiger Montage wurden alle Fugen und Schraubenköpfe fachgerecht verspachtelt. Anschließend wurde die Decke komplett armiert, die Oberfläche dann verputzt, glatt gefilzt bzw. gespachtelt. Offene Fugen an den Konstruktionsrändern konnten mit Kompriband oder Winkeln geschlossen werden.

Graffitigeschützte Wand
Das Herunterführen von Teilen der Dachflächen nördlich auf der Bussteigebene 1 bildet die räumliche Fassung und Begrenzung des ZOB zu den Gleisflächen des Bahnhofs. Es bildet sich eine Wand, die nicht nur hohe Anforderungen an die Windlasten stellte, sondern darüber hinaus auch an die Anpralllasten. Entsprechend stabil wurde die Unterkonstruktion ausgerichtet.
Die Montage der Zementbauplatte erfolgte hier ebenfalls einlagig und nach den vorgegebenen Verarbeitungsrichtlinien. Die Oberfläche an der Außenseite wurde mit Armierungsmörtel realisiert, die Innenseite mit Fugen- und Flächenspachtel – weiß. Als Abschluss dient innen und außen zum besonderen Schutz ein Graffitischutzlack.

Gelungene Zusammenarbeit
Der ZOB Pforzheim konnte Mitte Juni eröffnet werden, ganz im Zeitplan der Verantwortlichen. Zu verdanken ist die termingerechte Fertigstellung nicht zuletzt auch der guten und koordinierten Zusammenarbeit aller Beteiligten.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: November 2015 | Seite 31

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