Beton - von Redaktion

Neubau der Paulaner Hauptverwaltung auf historischem Areal

Gelungene Symbiose von Alt und Neu mit Fertigteilen aus Dyckerhoff Weiss

Wiesbaden – Das ehemalige Werksgelände der Paulaner Bierbrauerei in der Münchner Ohlmüllerstraße wurde durch den Umzug der Produktion nach München-Langwied frei. Paulaner entschloss sich, die Hauptverwaltung an diesen historischen Ort, an dem ehemals die Zacherl’sche Bierbrauerei gestanden hatte, zu verlegen. Besondere Herausforderung: Der denkmalgeschützte Teil des Zacherl­baus, der aus dem Jahr 1816 stammt, musste erhalten und in den Neubau integriert werden.
Nach Plänen des Münchner Architekturbüros Hierl wurde die historische Bausubstanz gefühlvoll um einen Neubau erweitert. Als optische Klammer zwischen alt und neu fungiert eine tragende Fassade aus Dyckerhoff Weiss Strong N (CEM I 52,5 N sw).
Die Laumer Bautechnik GmbH aus Massing produzierte in der werkseigenen Mischanlage 318 Kubikmeter Weissbeton, aus dem die Fertigteile für die Fassade hergestellt wurden. Von den insgesamt 568 Elementen sind 502 Hauptteile, bis zu 7,5 Tonnen schwer und bis zu 7,9 Meter lang. Die Oberfläche der Elemente ist abgesäuert, im Gesamtbild wirkt die Fassade wie aus einem Guss.
Fast barock mutet das historische Portal aus dem Jahr 1822 an, an dessen Entwurf einst der bedeutende klassizistische Architekt Leo von Klenze mitgewirkt haben soll. Von innen besticht der Neubau durch eine elegante und schlichte Architektur. Dezente Elemente aus dunklem Stahl und Eichenholz erinnern zwar an Bierfässer, doch der Gesamteindruck ist hell und modern. Ein Highlight für die Mitarbeiter ist der großzügige Innenhof, der durch den Gebäuderiegel vom Straßenlärm abgeschirmt ist. Hier kann im Sommer die Mittagspause auch mal draußen stattfinden.

Auf dem Paulaner Areal wird seit 1627 Bier gebraut, zunächst von den Mönchen des Klosters Neudeck für den Eigenverbrauch. Nach der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts führte Franz Xaver Zacherl die Brautradition unter dem Namen „Salvator“ weiter. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dann sukzessive der Name „Paulaner“ eingeführt.
Insgesamt umfasst das Verwaltungsgebäude rund 9.700 Quadratmeter Nettogeschossfläche. In den Obergeschossen befinden sich flexibel nutzbare Büroflächen für rund 300 Mitarbeiter. Im Untergeschoss wurden einige historische Gewölbe erhalten, die jetzt für Repräsentations­zwecke und Schulungen genutzt werden. Die durch den Umzug der Produktion zusätzlich auf dem Areal freigewordenen Flächen werden bis 2023 als Stadtquartiere mit insgesamt 1.500 Wohnungen ent­wickelt.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Mai 2018 | Seite 23

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