von Christian Schönberg

Nachfrage nach Gründächern steigt weiter
Bundesverband GebäudeGrün BuGG stellt steigende Nachfrage fest
Das Begrünen von Fassaden und Dächern bleibt ein ungebrochener Trend im Neubau. Die Zunahme ist Jahr für Jahr deutlich. Das zeigen die Zahlen für die neuen Begrünungsflächen, aber auch die der Förderung von solchen Bauvorhaben.
Allein zwischen 2022 und 2023 wuchs die neu hinzugekommene jährliche Begrünung von Dachflächen von 8,7 Millionen Quadratmetern auf 10,2 Millionen. Das geben die aktuellen Werte des Bundesverbands „GebäudeGrün“ (BuGG) her.
Das statistische Wachstum von neuem Grün an Fassaden lässt sich dagegen nicht konkret fassen: 130.400 Quadratmeter Fläche sind in diesem Fall 2023 neu begrünt worden. Allerdings ist dann laut BuGG die konkrete statistische Datenerhebung schwierig: Wachstum und Beschneidung verwischen die tatsächlich erreichten und potenziell möglichen Werte.
Nichtdestotrotz zeigt auch die Förderung das Wachstum statistisch präzise: Der Anteil an Städten, die Fassadenbegrünung generell bezuschussen, lag 2024 bei 52 Prozent, im Jahr zuvor bei nur 39 und 2022 bei lediglich 32 Prozent. Ähnlich sieht es bei Dachbegrünungen aus. 56 Prozent der 197 erfassten Städte haben ein Förderprogramm für diese Variante der Gebäudebepflanzung aufgelegt. 2023 waren es 47 und das Jahr zuvor nur 44 Prozent.
Intensive und extensive Dachbegrünung
Was die Bezuschussung am Ende wachsen lässt, ist aber abhängig von der Variante der Begrünung. Bei einer intensiven Begrünung entsteht quasi ein richtiger Garten. Dafür muss der Dachaufbau aber mit mindestens 25 Zentimetern sehr hoch sein sowie 300 Kilogramm je Quadratmeter tragen.
Beim extensiven Begrünen geht es um eher niedere und trocknungsresistente Vegetation. Dann ist der Dachaufbau zwischen acht und 15 Zentimeter hoch und muss nur 80 bis 170 Kilogramm je Quadratmeter verkraften.
Die in allen Belangen leichtere Variante ist immer noch am häufigsten. Ihr Marktanteil liegt bei 86 Prozent: 8,8 Millionen der insgesamt 10,2 Millionen Quadratmeter neu hinzugekommener Dachbegrünung in 2023 waren extensiv zu pflegen.
Bürogebäude "Area" mit riesigem Dachgarten
Eines der Beispiele, die die restlichen 13,8 Prozent Marktanteil ausmachen, ist in Berlin zu finden. Direkt an der Spree ist das Bürogebäude „Area“ entstanden, auf deren Dach ein 2.200 Quadratmeter großer Dachgarten entstanden ist. 30 bis zu zwölf Meter hohe Bäume prägen die Flächen. Auch Stauden und Gräser von mehr als 25 verschiedenen Pflanzenarten finden dort ihre neue Lebensheimat.
Das „Area“ ist ein Bürokomplex, in dem Unternehmen 12.000 Quadratmeter Nutzfläche vorfinden. Bis zu 1.000 Beschäftigte können dort ihren Arbeitsplatz finden – und im Dachgarten ihre Pausen machen. Er soll generell zugänglich sein und kann für Erholung und Veranstaltungen genutzt werden.
Positives Mikroklima für die Metropole Berlin
Über die Erholungsfunktion hinaus sollen Dach- und Fassadenbegrünungen aber vor allem für ein positives Mikroklima in der Metropole sorgen. Berlin hat oft und gerade im Sommer höhere Durchschnittstemperaturen als das Umland. Die Pflanzenwelten an Fassaden und Dächern tragen in mehrfacher Hinsicht dazu bei, Hitze abzudämpfen. Einerseits produzieren sie Verdunstungskühle. Andererseits verschatten sie Bereiche, die sich sonst aufheizen worden. Nicht zuletzt sind sie ein Wasserspeicher im Sinne des Schwammstadt-Prinzips,
Foto: Christian Schönberg
von Christian Schönberg