von Redaktion

Riedbahn: Nach fünf Monaten Vollsperrung rollen Züge wieder

- Erste Korridorsanierung pünktlich abgeschlossen - 40 weitere sollen bis zum Jahr 2030 folgen

Fünf Monate Vollsperrung der wichtigen Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt/Main (Riedbahn) sind Geschichte.  Pünktlich zum Winterfahrplan am 15. Dezember werden etwa 95 Prozent der Fern-, Regional- und Güterzüge  wieder fahren. Der erste Zug, der in der Nacht zum 15. Dezember planmäßig über die Gleise fährt, wird ein Güterzug sein. Es ist eine bislang einmalige Erfolgsstory der Deutschen Bahn (DB) und der DB IngraGO AG, Bundesverkehrsminister Volker Wissing versprach heute in einem Interview mit dem "ZDF Morgenmagazin", dass es nicht die einzige erfolgreiche Korridorsanierung von Eisenbahninfrastruktur in Deutschland bleiben wird und genügend Geld für Investitionen in weitere  40 Modernisierungsprojekte da ist.

Auf  etwa 70 Kilometern sind im Auftrag der DB sämtliche  Gleise, Weichen, Signale, Schallschutzwände, Fahrdraht, Oberleitungen und alle Bahnsteige saniert worden. Außerdem wurde die Strecke für das elektronische Zugleitsystem ETCS ausgerüstet.  So etwas gab es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nie. Auch wenn es trotz der fristgerecht abgeschlossenen Sanierung noch vereinzelt zu  Einschränkungen kommt, wie zum Beispiel bei den   Regionalbahnlinien RB 62 zwischen Worms und Biblis und  RB 63 zwischen Worms und Bensheim. Hier werden bis 24. Dezember noch Ersatzbusse im Einsatz sein,  teilte die DB mit.

Veraltete Bahnstrecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim  galt zuvor als besonders störanfällig

Die Riedbahn ist eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland. Die zu alte, zu störanfällige und zu volle Infrastruktur auf der Strecke hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass Störungen auf der Riedbahn in das gesamte Netz ausstrahlen. Deshalb hat die Deutsche Bahn in einem völlig neuartigen Ansatz die Strecke in den vergangenen fünf Monaten komplett saniert. Im Rahmen der Generalsanierung sollen bis 2027 insgesamt 1.500 Streckenkilometer im hochbelasteten Netz nach diesem Vorbild erneuert und modernisiert werden. Die Generalsanierung ist elementarer Bestandteil des Gesamtprogramms S3, mit dem die DB in den nächsten drei Jahren neben der Infrastruktur auch den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit des Konzerns saniert.

Auch Schnellstrecke  zwischen Berlin und Hamburg ist ab 15. Dezember wieder befahrbar

Die Deutsche Bahn (DB) schließt am 14. dezember  die Instandhaltungarbeiten auf der Schnellfahrstrecke Hamburg–Berlin wie geplant ab. Seit dem 16. August 2024 hatte die DB auf mehr als 74 Kilometern Gleise ausgewechselt und 100 Weichen erneuert, um die Strecke robust und leistungsfähig zu halten. Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Die Schnellfahrstrecke zwischen Hamburg und Berlin ist eine der meistbefahrenen Bahnstrecken Deutschlands – und damit hoch belastet. Die viermonatigen Instandhaltungsmaßnahmen waren unumgänglich, um auch weiterhin einen stabilen Betrieb mit hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten. Mein Dank für die starke und pünktliche Leistung geht an unsere DB-Teams und alle beteiligten Partner. Nun legen wir alle Aufmerksamkeit auf die Generalsanierung im kommenden Jahr, mit der wir die Schieneninfrastruktur und die Bahnhöfe in einem Guss umfangreich modernisieren.”  

Neunmonatige Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin beginnt am 1.  August 2025

Zwischen August 2025 und Ende April 2026 die umfassende Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin an. In diesen neun Monaten bündelt die DB alle erforderlichen weiteren Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen, schafft mehr Flexibilität im Betrieb durch zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge und wertet die Bahnhöfe auf. Zudem erneuert sie die Leit- und Sicherungstechnik und baut die Verbindung zur Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug aus, damit Reisende künftig zwischen Hamburg und Berlin in bester Qualität telefonieren und surfen können. Während der Arbeiten vom 1. August 2025 bis 30. April 2026 werden Reisende und Güter zuverlässig ihr Ziel erreichen. Über die Details des Verkehrskonzepts informiert die DB Anfang des kommenden Jahres.

Sanierungsprogramm S3

Die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin ist Teil des Gesamtprogramms S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre. Insgesamt sollen bis 2027 rund 1.500 Streckenkilometer grundlegend modernisiert werden. Ziel ist es, dass die DB durch die Generalsanierung und weitere Maßnahmen wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler wird.

  Bahnbeschäftigte sind bei Walldorf mit einer Schotterplaniermaschine im Einsatz. (Foto :Deutsche Bahn AG  Stefan Wildhirt)

 

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Erschienen in Ausgabe: online

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