Systembau - von Redaktion

Modulbau mit Mehrwert
Neue "Agentur für Arbeit" in Köln eröffnet / Errichtet aus 391 Raummodulen
Morsbach – 391 Raummodule, 19.500 Quadratmeter, acht Monate Bauzeit: Seit Anfang 2018 ist das neue Gebäude der Agentur für Arbeit in Köln in Betrieb. In vielerlei Hinsicht ist es ein bemerkenswertes Neubauprojekt: Für Alho, weil das Modulbauunternehmen aus Friesenhagen hier erstmals als Generalübernehmer und zugleich als Investor agiert. Für den Betreiber, die Bundesagentur für Arbeit, die als Mieter des repräsentativen Verwaltungskomplexes ihr Dienstleistungsangebot rund um die Themen Arbeit, Ausbildung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen nun konzentriert unter einem Dach bündeln kann.
Jugendliche und Studenten am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn, Arbeitnehmer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, geflüchtete Menschen auf ihrem Weg in eine neue Arbeitswelt, Arbeitgeber auf der Suche nach Arbeitskräften – sie alle brauchen kompetente Beratung. Zielgerichtet, individuell und vor allem schnell.
„Dank der Modulbauweise konnten wir in Rekordzeit unsere neue Agentur für Arbeit als Neubau realisieren, ohne wertvolle Zeit in langwierige Planungs- und Bauprozesse zu investieren, wie sie beim konventionellen Bauen unumgänglich sind. Gerade einmal 16 Monate hatten wir für Planung und Bauausführung Zeit – mit Alho hat die Übergabe auf den Punkt geklappt“, freut sich Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln.
„Unsere Kunden sind auf schnelle Hilfe und unmittelbare Beratung angewiesen“, so die Agenturchefin. „Sie haben ganz besonders von der präzisen Vorplanung und der daraus resultierenden schnellen Realisierung des Gebäudes profitiert. Außerdem bietet die Bündelung unserer Dienstleistungskompetenzen unter einem Dach nun eine übergreifende und damit besonders erfolgreiche Beratung. Indem alle operativen Einheiten im Neubau zusammenrücken, sind auch die internen Wege kürzer geworden. Unsere rund 600 Mitarbeiter können jetzt ihre Aufgaben optimal konzentrieren und noch effizienter arbeiten. Das bedeutet am Ende Mehrwert für alle.“ „Wer die Montage eines Modulgebäudes noch nie mit eigenen Augen mitverfolgt hat, kann kaum glauben, dass ein Gebäude dieser Größe in so schneller Zeit realisiert werden kann. Wir haben das Wachsen des Gebäudes tagtäglich mitverfolgen können“, berichten BA-Mitarbeiter.
Neubau in Modulbauweise preiswerter als Sanierung
Strukturelle Veränderungen in der Arbeitsverwaltung, wie die Aufsplittung von Agentur für Arbeit und Jobcenter sowie sinkende Arbeitslosenzahlen machten das Bestandsgebäude der Bundesagentur für Arbeit an der Luxemburger Straße in Köln zunehmend unwirtschaftlich. Nach 35 Jahren wäre zudem eine Sanierung nötig gewesen, deren Kosten die des neuen Modulgebäudes deutlich überschritten hätten.
„Mit dem Neubau hatten wir die Möglichkeit ein Gebäude passend für unsere heutigen Bedürfnisse und flexibel für die Nutzung von morgen zu konzipieren. In einem einzigartigen Prozess haben wir von Anfang an alle Mitarbeiter in die Planung eingebunden und gemeinsam eine optimale Lösung für Köln und seine Bürger umgesetzt“, so Roswitha Stock.
Die Alho Systembau GmbH setzte sich bei einem europaweit ausgeschriebenen Vergabeverfahren um die Neubauarbeiten und die anschließende Vermietung an die Agentur für Arbeit Köln durch.
Ende August 2016 wurden die Verträge unterzeichnet und für die Entwurfsplanung des Neubaus die Architekturbüros Hartmut Bromberger in Waiblingen und das Architekturbüro Wittkowski & Partner aus Köln-Porz beauftragt.
Alho koordinierte auch das Planungsbüro G-TEC für die Haustechnik und das Ingenieurbüro Brendebach für Tiefbau und Statik.
Fristgerecht zum 20. Dezember 2017 wurde die Agentur für Arbeit auf dem knapp 14.000 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Flughafengeländes Butzweilerhof in Köln-Ossendorf den Nutzern übergeben.
Kammstruktur mit Campus-Charakter
Die Stadtagentur setzt sich aus 391 Raummodulen zusammen, die nach exakter Vorplanung im Alho-Werk in Morsbach gefertigt wurden.
Ein sechsschossiger Längsriegel bildet dabei das Gebäuderückgrat, zu dem senkrecht auf beiden Seiten Gebäudeflügel in vier- bis fünfgeschossiger Bauweise angeordnet sind.
Für alle kundenorientierten Abteilungen der BA-Standorte in Köln mussten im Neubau ausreichend Arbeitsflächen geschaffen werden, wie für die arbeitnehmerorientierte Vermittlung, die Berufsberatung, den Arbeitgeber-Service, den Integration Point, die Arbeitslosengeld Teams das Berufsinformationszentrum aber auch für die Fachdienste, die Gremien sowie die Geschäftsführungen.
Mit der Kammstruktur erzielten die Planer einen offenen Campus-Charakter mit dem der große Flächenbedarf im Gebäude optimal abzudecken war. Die Grundrissgestaltung ermöglicht größte Unabhängigkeit und Flexibilität, da sich alle Büros nach außen orientieren und gleiche Arbeitsplatzbedingungen für alle Mitarbeiter garantieren. Außerdem verleiht die prägnante Gebäudeform der Stadtagentur architektonische Signifikanz im Stadtbild.
Besonders beliebt ist die Kantine des Hauses, die mit einer Ausgabe von nahezu 300 Mittagessen am Tag die Mitarbeiter unabhängig vom Essensangebot außerhalb macht: „Neben der besonderen Arbeitsatmosphäre im Haus genieße ich vor allem den tollen Blick, der sich aus der Kantine auf den Kölner Dom bietet“, schwärmt ein Mitarbeiter.
„Die Beratung und Hilfe der Arbeitsagenturen zu suchen und anzunehmen fällt vielen Menschen nicht leicht. Darum wollten wir ein Gebäude schaffen, das den Kunden vor allem eine angenehme Atmosphäre bietet“, erklärt Roswitha Stock.
Zentrale Bedeutung hat dabei der großzügige, helle und freundlich gestaltete Eingangsbereich, der als „Herz des Hauses“ nicht nur den Kundenempfang sondern auch die Erschließung der einzelnen Abteilungen übernimmt.“ Mit dem Neubauprojekt wurden alle Vorteile der Modulbauweise genutzt. Angefangen bei der präzisen Planung aus einer Hand und den attraktiven Gestaltungsmöglichkeiten über den rasanten Baufortschritt bis hin zur termingerechten Übergabe.
Die modulare Bauweise bietet Spielraum. Die modulare Gebäudestruktur garantiert jederzeit Veränderungen. Umbauten, Erweiterungen und selbst Aufstockungen sind möglich. Roswitha Stock: „So können wir bei Bedarf als Agentur für Arbeit auch baulich auf zukünftige Arbeitsmarktsituationen reagieren und das Gebäude aktuellen Gegebenheiten anpassen, damit unsere Kunden immer genau den Service erhalten, den sie brauchen.“
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Mai 2018| Seite 18