von Jasch Zacharias

"Misere der Investitionspolitik wird mehr als deutlich"
Investitionsstau in Kommunen steigt um 30 Mrd. Euro auf Allzeithoch
DBU/Berlin – Der Investitionsstau für Neubau und Instandsetzung von Infrastruktur sowie öffentlichen Gebäuden in Deutschlands Kommunen hat massiv zugenommen – im Vergleich zum Jahr 2024 um mehr als 30 Milliarden Euro auf 215,7 Milliarden Euro. Das geht aus dem „KfW-Kommunalpanel 2025“ hervor. Laut Bauindustrie ist es deshalb umso unverständlicher, dass Kommunen nicht verpflichtet werden , Finanzspritzen aus dem Sondervermögen Infrastruktur auch projektgebunden zu verwenden.
Laut dem „Deutschen Institut für Urbanistik“ (Difu) sind besonders kleinere Städte und Gemeinden im Osten Deutschlands nicht mehr in der Lage, dringend notwendige Bauprojekte für ihre öffentliche Infrastruktur zu finanzieren. Jede dritte Kommune sei davon betroffen, heißt es. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland könne eine von vier Städten und Gemeinden nicht einmal mehr die wichtigsten Straßen, Brücken, Schulen und Kliniken in Schuss halten.
Nur jede fünfte Kommune kann Schäden zeitnah ausbessern
In ganz Deutschland lag der Anteil der Kommunen, die Neubauten oder Instandhaltungen nur in geringem Umfang oder gar nicht mehr bewerkstelligen konnten, bei durchschnittlich 19 Prozent. Sie hatten Probleme, Schäden zeitnah auszubessern, gaben die Behördenvertreter in der Difu-Umfrage an. Den größten Investitionsstau räumten insbesondere größere Städte bei Schulgebäuden ein. Laut „KfW-Kommunalpanel 2025“ klafft hier eine Lücke zwischen Investitionsbedarf und tatsächlichen baulichen Investitionen von 67,8 Milliarden Euro. Besonders kritisch bewerten die Kommunen zudem ihren Nachholbedarf bei der Instandhaltung und dem Neubau von Straßen und Brücken. Hier haben laut Umfrage gut ein Drittel sämtlicher Städte und Gemeinden zwischen Flensburg und Garmisch keinerlei finanzielle Spielräume mehr – das sind sechs Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bild: Immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland sind finanziell nicht mehr in der Lage, Schäden auf Straßen und Brücken zu reparieren. (Bild: Pixabay)
von Jasch Zacharias
Erschienen in Ausgabe: August 2025| seite02