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Mehr als 50.000 Fahrzeuge ausgeliefert

Schmitz Cargobull steigert Umsatz 2015/2016 um rund 12 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro

Horstmar – Der Trailerhersteller Schmitz Cargobull hat im Geschäftsjahr 2015/2016 mehr als 50.000 Fahrzeuge ausgeliefert und den Umsatz auf 1,7 Milliarden Euro gesteigert.* „Die wichtigen Volumenmärkte West- und Zentraleuropas legten erneut um mehr als 20 Prozent zu“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Andreas Schmitz am 5. Juli auf der IAA-Vorpressekonferenz des Unternehmens auf Schloss Krickenbeck. Dort wurden auch die neuesten Trailer vorgestellt, die auf der IAA Nutzfahrzeuge im September Premiere feiern werden.

„Das Baukastensystem der GENIOS-Trailergeneration wird im Markt sehr gut angenommen“, berichtete Schmitz. Der Langträger, der aus einer Platine kaltgeformt wird, bietet in Kombination mit der Bolztechnik vielfältige Optionen zur kundenspezifischen Konfiguration des Trailers. Standardisierte Features sichern höchste Qualität und erzeugen geringen Wartungsaufwand.

Große Investitionen geplant
Im Geschäftsjahr 2015/2016 hat Schmitz Cargobull mehr als 50.000 Fahrzeuge (Vorjahr: 44.000 Fahrzeuge) ausgeliefert. Der Umsatz wuchs um mehr als 12 Prozent auf zirka 1,7 Mrd. Euro*. Im Auftragseingang wurden sogar mehr als 53.800 Einheiten erreicht. Die Investitionen in Höhe von 31 Mio. Euro wurden aus dem Cash Flow finanziert.
Im Stammwerk Altenberge entstanden so im Geschäftsjahr neue Anlagen zum Abcoilen und Laserschneiden für die Chassis-Platinen. Das Investitionsvolumen dafür betrug zirka vier Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote erreichte knapp 60 Prozent. Wesentliche Projekte für neue Investitionen sind der Umbau des Ferroplast-Werkes Berlin sowie die weitere Umgestaltung der Fertigungslinie in Altenberge. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Schmitz Cargobull durchschnittlich 5.200 Mitarbeiter beschäftigt.

Positive Entwicklung der Märkte
„Trotz gesamtwirtschaftlicher Unsicherheit hat sich die Trailer-Nachfrage seit dem Jahreswechsel in Zentral- und Westeuropa sehr positiv entwickelt“, berichtete der neue Vertriebsvorstand Boris Billich. Nach den Investitionen in die Zugmaschinen im Rahmen der Euro 6-Einführung haben die Spediteure jetzt auch wieder Geld für die Modernisierung der Aufliegerflotte. „Außerdem spüren die Kunden die Entlastung durch die günstigen Kraftstoffpreise“, so Boris Billich. Schwierig sei die Lage hingegen weiterhin in Russland, wo der Trailermarkt in Folge der Restriktionen für die Spediteure sowie der Ukraine-Krise und der sinkenden Rohstoff-Einnahmen stark eingebrochen ist. „Trotzdem sehen wir für den russischen Markt perspektivisch große Chancen und bleiben daher weiterhin aktiv“, so Andreas Schmitz.

Produktion und Vertrieb In China
Im Werk im chinesischen Wuhan startete 2015 die erste „Nullserien-Produktion“. Aktuell sind 100 Mitarbeiter im Werk in Wuhan beschäftigt. „Der chinesische Lkw-Markt ist in den vergangenen zwei Jahren jeweils um ein Viertel geschrumpft“, berichtete Andreas Schmitz. In diesem schwierigen Umfeld treibe das Vertriebsteam die Markterschließung voran. Parallel werden die Fahrzeuge stetig für die spezifischen Anforderungen in China weiterentwickelt.

Großauftrag in Litauen
Auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres liegen die Auftragseingänge in Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien deutlich im Plus. Der Auftragseingang lag Ende Juni mit rund 16.000 Einheiten um rund 25 Prozent über dem Plan. Ein Großauftrag aus Litauen über 540 Fahrzeuge (410 Sattelkofferfahrzeuge, 130 Curtainsider) sowie Zuwächse um über 20 Prozent in Polen und Tschechien sprechen für die robuste Entwicklung in Zentraleuropa. In Russland und der Ukraine bleibt die Lage weiterhin schwierig.
„Nach unserer eher konservativen Planung sollte der Fahrzeugabsatz im laufenden Geschäftsjahr mehr als 47.000 Einheiten erreichen“, sagte Andreas Schmitz. „Wenn die aktuelle Nachfrage keinen unvorhersehbaren Dämpfer erhält, könnte das Ziel aber auch deutlich übertroffen werden.“

Rückenwind für das neue Vorstandsteam
Mit dem Beginn des Geschäftsjahres 2016/2017 (1 April 2016) vollzog Schmotz Cargobull den geplanten Generationswechsel im Vorstand. Andreas Schmitz zeichnet seither als Vorstandsvorsitzender für die Ressortaufgaben Unternehmensstrategie, Public Relations, Emerging Markets, Schmitz Cargobull Wuhan (China) und die Value Added Services verantwortlich.
Zeitgleich übernahm Boris Billich (seit 1. Januar 2016 im Unternehmen) das Vorstandsressort Internationaler Vertrieb. Roland Klement leitet bereits seit 2012 die Forschung, Entwicklung und Validierung und ab dem neuen Geschäftsjahr 2016/2017 auch die Produktlinie Kofferfahrzeuge.
Andreas Klein führt seit April 2015 das Ressort Operations mit den Aufgaben Produktion, Logistik, Qualitätswesen. Er übernahm zusätzlich im April 2016 die Produktlinien Pritschen- sowie Kipperfahrzeuge.
Andreas Busacker verantwortet das Ressort Finanzen seit April 2015 und übernahm ab April 2016 auch die Konzernrevision, den Zentraleinkauf, die Geschäftsprozesse/IT und die Personalwirtschaft. „Wir haben die Struktur noch einmal effektiver gestaltet“, berichtete Andreas Schmitz. Um ein direktes Team-Working zu unterstützen, haben alle Vorstände die Büros in die Zentrale nach Horstmar verlegt. Schnelle Kommunikation und die günstige Lage zwischen den beiden Hauptwerken in Altenberge und Vreden soll so zusätzlichen Rückenwind verleihen.

*Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr (1. April 2015 bis 31. März 2016) werden vom Konzern Ende September veröffentlicht.

Schmitz Cargobull AG auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016: Halle 27, Stand F26 sowie im Freigelände auf den Postionen FG S25, FG S33, FG S37 sowie FG S41.

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Erschienen in Ausgabe: August 2016 | Seite 41

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