Innen & Außen - von Redaktion
Landmarke für Weltmarktführer in Franken
Neubau: Werkskantine und Verwaltungsgebäude des Maschinenbauers Niehoff mit Klinkerfassade errichtet
Marklkofen – Ein flacher Quader für die Kantine und ein sechsstöckiges Verwaltungsgebäude in Form eines gleichseitigen, geschwungenen Dreiecks komplettieren das neue Werksgelände des Maschinenfabrikanten Niehoff in Schwabach. Team Reindl & Partner Architekten aus Nürnberg setzen mit dem verklinkerten Solitär einen eleganten, feingliedrigen Kontrast zu den üblichen Gewerbebauten auf der „grünen Wiese“ und greifen zugleich Details der großmaßstäblichen Produktionshallen auf.
Im Sonnenschein strahlt die sandfarbene Klinkerfassade der Niehoff Hauptverwaltung in einem warmen Goldton – wie eine Reminiszenz an die Schwabacher Goldschläger, mit deren Blattgold schon der Buckingham Palace in London und die Goldelse auf der Berliner Siegessäule verziert wurden. Auch Niehoff Drahtzieh- und Kabelmaschinen werden aus der mittelfränkischen Kleinstadt seit über 65 Jahren in alle Welt geliefert. Um das wachsende Unternehmen auf die Zukunft auszurichten, entwarfen Team Reindl & Partner Architekten einen Masterplan, der in drei effizienten Bauabschnitten die komplette Betriebsverlagerung an den Schwabacher Stadtrand beinhaltete. Während die Hallen und Gebäudeteile für Montage, Grundfertigung, Lager und Entwicklung rein funktional aus unverputzten Betonfertigteilen erstellt wurden, ist die schon von Weitem sichtbare Hauptverwaltung in Form eines Bogendreiecks gestaltet. Die prägnante Kubatur mit der harmonisch geschwungenen Fassade ist im Grundriss ein gleichseitiges Dreieck, das an den beiden jeweils gegenüberliegenden Eckpunkten mit einem Kreisbogen verbunden wurde.
Der energieeffiziente Büroturm mit einer nachhaltigen Klinker-Lochfassade entwickelt sich über sechs Geschosse und sorgt mit Mineralwolledämmung, erdsondengestützter Betonkernaktivierung und kontrollierter Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für ein gutes Raumklima. Mit besonders filigranen, anthrazitfarbenen Rahmen gliedern die raumhohen Fensteröffnungen die helle Außenhaut. Seitlich zum Hauptplatz vor der Fabrik – mit dem Verwaltungsgebäude überdacht verbunden – orientiert sich der großflächig verglaste Riegel-Neubau für die Werkskantine. Auch hier greifen die Architekten die gleiche Materialität und Farbigkeit auf und schaffen so ein modernes bauliches Ensemble.
Sandfarbene Fassadenziegel im Sonderformat
Im Detail wurde die in Ortbeton errichtete Stahlbetonkonstruktion mit einer Gebäudehülle aus GIMA-Fassadenklinkern (Girnghuber GmbH), Steintyp Edolo FK in einer Sondergröße von 450 Millimeter Länge mal 115 Millimeter Breite mal 40 Millimeter Höhe bekleidet. Das extreme Langformat, mit Mörteltaschen an den Köpfen, ist stumpf, das heißt ohne Mörtelfuge, gestoßen und wurde mit einer nur zirka zehn Millimeter breiten Lagerfuge ausgeführt – so entsteht die betont horizontale Gliederung der Fassade. Die ovalen Gebäudeecken wurden mit speziell gefertigten im Grundriss gekrümmten dazu passenden Klinkern ausgeführt.
Ihre spezielle Farbgebung ist auf Wunsch der Architekten und Bauherren auf die sandfarbenen Produktionshallen abgestimmt und entsteht aus hell brennenden Keramiktonen, denen beim Brennvorgang ein Kohlegemisch beigefügt wurde, das die individuellen Verfärbungen verursacht. Zugleich erzeugt die unregelmäßige, handschlagartige Oberfläche der GIMA- Ziegel und die Verlegung mit Vorder- und Rückseiten ein lebendiges Licht- und Schattenspiel auf den Außenwänden.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: September 2017 | Seite 22