Politik -

Griechenland-Krise keine Gefahr für die deutsche Wohnungsbaukonjunktur

Heinze: Wohnungsbau folgt langfristigen Trends. Gefahr im Nicht-Wohnbau etwas größer

DBU/Berlin – Die Heinze GmbH, Spezialist für Baufach­informationen, hat ein Papier zu den Auswirkungen der griechischen Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Bauwirtschaft in Deutschland vorgelegt. Heinze kommt zu dem Schluss, dass hierzulande wenig Gefahr für die Wohnungsbaukonjunktur droht. Das Unternehmen schreibt: Die Zahl der „Baugenehmigungen reagieren aufgrund der langen Planungszeiträume verzögert.“

Baugenehmigungen im Wohnungsbau
Zur Begründung dieser Einschätzung zieht Heinze die Entwicklung der Baugenehmigungen in den vergangenen 20 Jahren heran. Sowohl die Ereignisse vom 11. September 2001 als auch der Zusammenbruch der New Yorker Investmentbank Lehman Brothers – Auslöser der internationalen Finanzkrise im September 2008 – hätten sich nicht grundliegend auf die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ausgewirkt. „Sie mögen Tendenzen verstärkt, aber nicht ausgelöst haben“, schreibt der Celler Spezialist für Baufachinformationen Heinze. Für den Nicht-Wohnbau sieht Heinze durch die Griechenland-Krise eine größere Gefahr. Heinze schreibt: „Der Nicht-Wohnbau ist stärker gefährdet als der Wohnbau“. Es sei nicht auszuschließen, dass der prognostizierte „Miniaufschwung“ durch die Krise in Griechenland in einen „Miniabschwung“ umschlage. Aufgrund der guten Konjunktur und der damit einhergehenden hohen Kapazitätsauslastung bei den Unternehmen sei ein Absturz der Baugenehmigungszahlen im Nicht-Wohnbau, wie er 2007/2008 stattfand, nicht zu erwarten, so Heinze.

Konjunkturelle Bremsspuren möglich, aber keine Rezession
Auch für die Gesamtwirtschaft in Deutschland sieht Heinze nur ein geringes Gefahrenpotenzial durch die anhaltende Krise in Griechenland. Der Bauspezialist argumentiert, dass Griechenland zu klein sei, um die EU-Konjunktur aus dem Tritt zu bringen.
„Nur wenn es, wie bei der Lehmann-Pleite, zu Sekundäreffekten über die Finanzmärkte kommt, wird auch die Konjunktur einbrechen“, so Heinze. Deutlich bessere Sicherungsmechanismen sprächen gegen ein solches Szenario.

Erschienen in Ausgabe: August 2015 | Seite 1

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