von Jasch Zacharias

Klimaschutz treibt Rekord-Baupreise noch weiter nach oben

FG Bau Berlin-Brandenburg kritisiert Dach- und Fassadenbegrünung in Bauordnungsnovelle - 23.000 Projekte in Hauptstadtregion von KfW-Förderstopp betroffen

Explodierende Bau- und Energiepreise sowie der  KfW-Förderstopp von Effizienzhäusern der Stufe 55 trifft den Wohnungsbau in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ohnehin bereits besonders hart. Die  um die Dach- und Fassadenbegrünung erweiterte  Novelle der Berliner Bauordnung treibt die Baukosten ausgerechnet in diesen schwierigen Zeiten unnötig weiter in Rekordhöhen.

23.000 Bauprojekte in Berlin und Brandenburg vom KfW-Förderstopp betroffen

Laut dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmer (BBU) sind insgesamt etwa 23.000 Bauprojekte betroffen: 87 Prozent auf Berliner Terrain, 13 Prozent im Land Brandenburg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Stand: November 2021 ) sind die durchschnittlichen  reinen Baukosten für ein Bauprojekt in Berlin inzwischen auf  3123 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gestiegen. das ist gut ein Drittel mehr als noch  im Jahr 2015. Auch die Bauland- und Grundstückskosten verteuerten sich in der Hauptstadt drastisch. .  

„Die Preise für den Neubau von Gebäuden, aber auch die Instandsetzung und den Straßenbau haben im Zusammenhang mit den überdurchschnittlichen Preissteigerungen für Rohstoff- und Energiepreisen in Berlin und Brandenburg langjährige Höchststände erreicht. Nun werden die Baukosten durch die politischen Entscheidungen – im Rahmen der Novellierung der Berliner Bauordnung durch die Einführung der Dach- und Fassadenbegrünung etwa – zusätzlich in die Höhe getrieben. Dies ist ein harter Schlag gegen den bezahlbaren Wohnungsbau in der Hauptstadt, denn allein dadurch werden die Errichtungskosten um rund fünf Prozent steigen“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.

 

FG Bau kritisiert KfW-Förderstopp und zusätzliche bürokratische Last für Bauwirtschaft

Das Baugewerbe bekennt sich vorbehaltlos zu nachhaltigem und klimagerechtem Bauen, dabei müssen jedoch auch die Kosten sowie die zusätzliche bürokratische Last berücksichtigt werden. So wurde trotz explodierender Baukosten im Januar die KfW-Neubau- und Modernisierungsförderung abrupt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gestoppt. Auch müssen öffentliche Investitionen in den Wohnungsneubau, die energetische Gebäudesanierung, aber auch in die Infrastruktur sichergestellt werden, damit die Metropolregion auch weiterhin zukunftsfähig bleibt.


„Auf Material- und Rohstoffpreise hat die Politik zwar nur bedingt Einfluss, auf andere Faktoren wie hohe Energiepreise, Transport- und Deponiekosten aber durchaus. Auch sehen wir die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg in der Verantwortung, dass zusätzliche Kostentreiber wie Gebühren für die Nutzung von Straßenland gesenkt sowie komplizierte und langwierige Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren abgeschafft werden“, betont Manja Schreiner.

 

Foto: Pixabay

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: online

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