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Kalksandsteinindustrie prämiert Architektur-Nachwuchs

Festakt zur Preisverleihung des Nachwuchswettbewerbs „Conceptual Working 2020.21“

Bei einer Präsenz-Veranstaltung in Hannover hat der Bundesverband der Kalksandsteinindustrie am 10. November Studierende der Architektur für ihre innovativen Entwürfe mit Preisen ausgezeichnet.

Sven Sander von der Universität Wismar und Serafin Lindau von der Leibniz-Universität Hannover konnten sich gemeinsam über den ersten, mit je 2.500 Euro dotierten Preis des Nachwuchswettbewerbs „Conceptual Working 2020.21“ freuen. Jil Velden und Carla Adam von der TU Berlin erhielten ebenso wie die Hannoveraner Studentin Nadine Eisenhauer den mit 500 Euro dotierten Anerkennungspreis. Alle Nominierten können sich zudem über einen Kurzfilm freuen, in dem sie und ihre Arbeit herausgehoben wird.

Eingereicht werden konnten Arbeiten von deutschen Hochschulen, die innerhalb einer Lehrveranstaltung oder als Bachelor-/Masterarbeit eines Studiengangs der Architektur erarbeitet wurden. Sie mussten sich gleichsam durch innovative Konzepte auszeichnen.

Der Preis wurde nach 2019 zum zweiten Mal vergeben. In diesem Jahr galt es, bei den eingereichten Entwürfen Gestaltungen vorzustellen, die im Sinne des Homeoffice-Zeitalters Wohnen, Arbeit und auch gesellschaftliches Miteinander integrieren. Vorgegeben war dazu ein 22.000 Quadratmeter großes, leer stehendes Gebiet im Stadtteil Vahrenwald-List in Hannover.

"Pixelmania": Mobile Boxen als Arbeitsraum ermöglichen hohe Flexibilität

Serafin Lindau überzeugte die Jury mit seinem Konzept „Pixelmania“. Dabei dienen unter anderem mobile, boxenähnliche Unterkünfte als Arbeitsraum, der nach den Gegebenheiten der Arbeitswelt den separaten Wohneinheiten angeschlossen, aber auch wieder von ihnen gelöst werden kann. Laudator Martin Murphy, ein international anerkannter Architekt der Moderne, lobte Lindaus Konzept als „typologisierbar“: „Es muss nicht zwingend verortet sein, sondern ist transformierbar und gibt zukünftigen Denkanstoß für alle Wohn- und Arbeitswelten“, sagte er.

Sven Sander wiederum hatte sein Konzept „Symbiose Grün“ eingereicht. Verschiedenen Module ermöglichen dabei Arbeit und Wohnen gleichermaßen. Die horizontale Anordnung seiner Gestaltung gewährleistet einerseits Flexibilität, andererseits bleibt der Wohnbereich auch als Rückzugsraum bestehen.

Jil Velden und Carla Adam überzeugten mit ihren Konzept „The Second Space“ durch die klare Trennung ansonsten räumlich naher Wohn- und Arbeitswelten, Nadine Eisenhauer durch eine – so die Laudatorin - „sehr hohe Arbeits- und Gestaltungstiefe mit hoher zeichnerischer Finesse“. Die Hannoveranerin hatte ihr „Community Quarter“ vor allem als Sammelpunkt vieler Mikro-Lebenswelten konzipiert.

Neuer Vorstandsvorsitzender begrüßte rund 170 Gäste

Es war die zweite Preisverleihung des Bundesverbands der Kalksandsteinindustrie dieser Art, aber die erste, zu der der neue Vorstandsvorsitzende Jan Dietrich Radmacher neben dem langjährigen Verbandsgeschäftsführer Roland Meißner die rund 170 geladenen Gäste begrüßen konnte.

Radmacher machte in seiner Rede zu Beginn der Veranstaltung deutlich, was die Kalksandsteinindustrie von der Zukunft erwarte: „Wir stehen vor einer Zeitenwende“, sagte er zunächst angesichts der sich abzeichnenden Ampel-Koalition auf Bundesebene, der er „eine glückliche Hand“ wünscht. Die Kalksandsteinindustrie werde in jedem Fall ihren Beitrag dazu leisten, die Erderwärmung auf politisch markierte Werte wie das 1,5-Grad-Ziel zu stoppen. Es brauche aber mehr Anstrengungen, diese Ziele zu erreichen. Das betrifft auch die Voraussetzung für die Umstellung der Produktionsprozesse auf Klimaneutralität: „Wir brauchen mehr Fördergelder, um die Anlagen-Technik CO2-neutral anzupassen“, stellte Radmacher klar.

Jan Dietrich Radmacher: Neue Stromtrassen für effektiveren Ausbau regenerativer Energien

Auch der Ausbau der regenerativen Energie sei dafür nötig. Radmacher plädierte dafür, neue benötigte Stromtrassen entlang der Autobahnen und Schienen zu errichten, um den Ökostrom-Zufluss voranzubringen: „Diese Gebiete sind meist jetzt schon unbewohnt und frei von Naturschutz. Nutzen wir diese Chancen, um die regenerativen Energien effektiv aufzubauen.“

Der neue Vorstandschef betonte zudem, dass die Branche bereit sei, ihren „Beitrag zum sozialen Frieden zu leisten“. Damit sprach er den sozialen Wohnungsbau an, der bezahlbare Mieten ermöglichen kann. „Dafür haben wir mit unserer Industrie sehr viel zu bieten“, so der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer des Kalksandsteinwerks Wendeburg bei Braunschweig.

 

Bild oben (Foto: Bundesverband Kalksandsteinindustrie/Henning Stauch): Freude über die erreichten Platzierungen (von links):  Prof. Maria Clarke, Jurymitglied, School of Architecture Bremen; Prof. Eva Maria Pape, Jurymitglied, Technische Hochschule Köln; Eckehard Winstroer, Jurymitglied von Winstroer Architekten Stadtplaner; Katharina Lennig, Koordinatorin für die Akademische Nachwuchsförderung der Kalksandstein-Dienstleistung GmbH; Martin Murphy, Juryvorsitzender von Störmer Murphy and Partners; Jens-Uwe Seyfarth, Jurymitglied von seyfarth stahlhut I architekten bda; Prof. Dr. Arnd Hennemeyer von der Hochschule Wismar; Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie;  die Preisträger Carla Adam und Jil Velden von der Technischen Universität Berlin, Serafin Lindau von der Leibniz Universität Hannover, Sven Sander von der Hochschule Wismar und Nadine Eisenhauer von der Leibniz Universität Hannover; daneben Roland Meißner, Geschäftsführer des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie.

 

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