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400 Gäste beim Neujahrsempfang des Bauindustrieverbandes

In Berlin entstehen jährlich 10.000 Wohnungen zu wenig

Berlin/Potsdam  – Die Senatoren waren noch am Verhandeln und doch sickerte die gute Nachricht während des Neujahrsempfangs des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg schon durch: Die Hälfte des Haushaltsüberschusses in Höhe von 826 Mio. Euro soll investiert werden. Die Bauwirtschaft begrüßt dieses Ergebnis der Klausurtagung. Neben Investitionen in Wohnraum mit sozial vertretbaren Mieten fordert der Bauindustrieverband aber auch zusätzliche Mittel für Infrastrukturmaßnahmen, beispielsweise den Erhalt von Brücken.

Marcus Becker, Präsident des Bauindustrieverbanden Berlin-Brandenburg betonte in seiner Ansprache, dass die Investitionsbereitschaft beider Länder in die Infrastruktur sehr begrüßt werde. Allerdings erklärte Verbandspräsident Becker auch, dass es sich dabei nur um einen Tropfen auf den heißen Stein handele. Becker wies zudem auf die Notwendigkeit partnerschaftlicheren Verhaltens am Bau hin.

Nachdem die Klausurtagung der Berliner Senatoren länger als erwar-tet dauerte, erklärte der kurzfristig als Redner für Senator Geisel einge-sprungene Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Engelbert Lütke Daldrup, die Bedeutung der Schaffung neuen Wohnraums für Berlin: Es werde mit einem jährlichen Zuzug von 40.000 bis 50.000 Menschen gerechnet. Im vergangenen Jahr seien 10.000 neue Wohnungen fer-tiggestellt worden. Das seien immer noch 10.000 zu wenig.

Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (parteilos) betonte in ihrer Ansprache, dass sich seit Gründung des Landes Brandenburg vor 25 Jahren die Bauwirtschaft zu einer der wichtigsten Branchen der brandenburgischen Wirtschaft entwickelt hat. Auch zukünftig habe sie gute Perspektiven. Die Bauwirtschaft ist gefordert bei der Stadtentwicklung, dem Wohnungsbau und bei Sanierung und Neubau infrastruktureller Einrichtungen mitzuwirken. Gefragt seien gute Ideen, Funktionalität und hohe Qualität. Das gelte auch für zukünftige Projekte im Rahmen der Energiewende. Das Investitionsprogramm zur Stärkung der Infrastruktur gehöre zu einem der wichtigsten Vorhaben der Lan-desregierung. Bis 2019 habe das Land dafür Ausgaben von etwa 230 Mio. Euro vorgesehen. „Wir begrüßen die Investitionsvorhaben sehr, weisen aber auch darauf hin, dass der Berliner Investitionsfonds nun schnell aktiviert und das Geld vor allem in die Verkehrsinfrastruktur möglichst bald investiert werden sollte“, erklärte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg.

Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung stießen beim Neujahrsempfang des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg auf das neue Jahr an. Damit erwies sich die Veranstaltung erneut als ein erster gesellschaftlicher Höhepunkt im Jahr 2015. Unter den Gästen im Potsdamer Verbandsgebäude vertreten waren neben Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider unter anderem Finanzminister Christian Görke (Die Linke) sowie Berlins Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Engelbert Lütke Daldrup.

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