von Jasch Zacharias

Schwache Baunachfrage: Aus für Klinkerproduktion in Hannover

Standort wird als Mahlwerk weiterbetrieben - Ein Teil der 120 Mitarbeiter kann bleiben

Heidelberg Materials gibt die Klinkerproduktion im Zementwerk Hannover im Laufe des zweiten Halbjahres 2024 auf. Das Unternehmen konzentriert sich in Hannover nach eigenen Angaben zukünftig auf das Endprodukt Zement und wird den Standort als Mahlwerk weiterbetreiben. Hintergrund für den Produktionsstopp ist der deutliche Absatzrückgang bei Zement aufgrund der konjunkturbedingt schwachen Baunachfrage in Deutschland sowie die verstärkte Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-ärmeren Produkten und die damit verbundene Produktion von Zementen mit einem geringeren Klinkeranteil.

Auslastung in westfälischen Werken wird gestärkt

Das Unternehmen stärkt damit gleichzeitig die Auslastung in den benachbarten westfälischen Zementwerken, die zukünftig den Zementklinker nach Hannover liefern werden. Hannover bleibt aufgrund der geographisch guten Lage ein attraktiver Standort, um die Versorgung der Region mit Zement sicherzustellen.

Von den derzeit rund 120 Mitarbeitern im Zementwerk wird ein Teil der Belegschaft weiter im Mahlwerk beschäftigt werden. Gemeinsam mit dem Betriebsrat sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, wie zum Beispiel konzerninterne Versetzungen in andere Sparten und an andere Standorte des Unternehmens. Aufgrund der bestehenden Altersstruktur sollen darüber hinaus, wenn möglich, Ruhe- und Vorruhestandsregelungen genutzt werden.

Heldelberg Materials setzt Forschungsprojekt LEILAC 2  an anderem Standort um

Das am Standort geplante Forschungsprojekt LEILAC 2 (Low Emissions Intensity Lime And Cement), das gemeinsam mit mehreren Partnerfirmen und gefördert von der Europäischen Union bis Ende 2025 umgesetzt werden sollte, soll an einem anderen Standort von Heidelberg Materials realisiert werden. Die Demonstrationsanlage soll zeigen, dass mithilfe der patentierten LEILAC-Technologie das bei der Zementherstellung freigesetzte CO2 in hochreiner Form über einen separaten Abgasstrom aufgefangen und in anderen Prozessen eingesetzt werden kann.

 

Bild: : Zementwerk Hannover (Foto: Heidelberg Materials/ Aleksej Keksel)

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: online

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