von Jasch Zacharias

HDB: Drei Bundesländer drücken Orderstatistik nach unten

Rekordumsätze für Deutzschlands Bauwirtschaft im November 2020 -Bauunternehmen nutzen gute Witterung

Der November 2020 war für Deutschlands Bauunternehmen einer der ertragreichsten November bislang überhaupt, teilt  der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) mit und verweist dabei auf die positiven Umsatzzahlen. Der Einbruch bei den Auftragseingängen im November im Wirtschaftshochbau sei zudem vor allem auf die schwache Entwicklung  in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin zurückzuführen. Die Bauindustrie belegt das mit Daten des Statistischen Bundesamts, veröffentlicht in der neuesten Ausgabe des "Aktuellen Zahlenbilds".

„Die Bauunternehmen haben die gute Witterung im November 2020 genutzt, um ihre Auftragsbestände abzuarbeiten. Der Umsatz lag deutlich über dem schon hohen Vorjahresniveau und erreichte damit den höchsten gesamtdeutschen November-Wert.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die neuestem Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Demnach sei der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im November um nominal 7,1 Prozent  gestiegen (real: +5,1 Prozent). Für den gesamten Zeitraum von Januar bis November ergibt sich damit ein Umsatzplus von 5,1 Prozent (real: +2,5 Prozent).  

Der Auftragseingang sei im November im Vergleich zum Vorjahresmonat aber wieder gesunken, und zwar um nominal 2,3 Prozent (real: -4,2 Prozent). „Diese schwache Orderentwicklung ist aber ausschließlich auf Einbrüche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin zurückzuführen. Alle anderen Bundesländer waren im Plus“, erläuterte Babiel die Situation. Die Einbrüche von bis zu 50 Prozent im November 2020 seien zum Teil auf eine coronabedingte Abschwächung, aber eher auf einen Basiseffekt zurückzuführen: Die Auftragseingänge hätten in Baden-Württemberg und Berlin im November 2019 um mehr als 55 Prozent zugelegt. Auch der gesamtdeutsche Rückgang im Wirtschaftshochbau im November 2020 um 19,0 Prozent basiere auf diesem Effekt (Nov. 2019: +38 Prozent). „Lediglich der Straßenbau war im November 2020 mit minus 1,3 Prozent (real: -2,7 Prozent) von einer Nachfrageschwäche betroffen, der Auftragseingang war schon im November 2019 im Minus. Hier appellieren wir an Bund, Länder und Gemeinden, die eingeplanten Investitionsmittel auch zu vergeben.“

Nimmt man den Betrachtungszeitraum im Vergleich zum Vormonat, hätten die Aufträge im gesamten Bauhauptgewerbe nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt) zugelegt, und zwar um 2,0 Prozent, trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus. „Für die ersten elf Monate ergibt sich aber nur noch ein leichtes Plus von 0,2 Prozent (real: -2,4 Prozent). Eventuelle Stornierungen sind hier noch nicht berücksichtigt. In den Auftragsbüchern wird somit weniger stehen“, ergänzte Babiel. „Das ist nicht schön, im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen ist unsere Branche damit bisher aber noch gut durch die Krise gekommen.“

Bild. Gute Witterung im November beflügelt viele Bauunternehmen in Deutschland (Foto: Pixabay)

 

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: online

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