von Redaktion

Haushaltsausschuss des Bundes: Eine Mrd. Euro mehr für Neubau

Bauindustrie und Baugewerbe geben trotz positiver Stellungnahme keine Entwarnung für prekäre Lage der Branche

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat den Weg frei gemacht für dem Bundeshaushalt 2024. Jetzt müssen noch das Plenum des Bundestags sowie der Bundesrat dem Etatentwurf zustimmen.

Die Abgeordneten haben sich unter anderem auch darauf verständigt, eine weitere Milliarde Euro für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.

Bauindustrie: "Gutes Signal für den Wohnungsbau"

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht in dem heutigen vorentscheidenden Beschluss ein gutes Signal für die Wohnungsbauunternehmen: "Gute Signale in Krisenzeiten sind hoffentlich doppelt wirksam: Bundesbauministerin Klara Geywitz hat den Haushaltsausschuss in den letzten Zügen seiner Beratungen von einem Zinsverbilligungsprogramm für den Wohnungsbau überzeugt – das ist angesichts der prekären Haushaltslage und vor dem Hintergrund der Situation auf dem Mietmarkt ein gutes Signal. Wir schauen uns jetzt genau an, wie das neue Programm ausgestaltet wird. Wichtig ist, dass die Baukosten nicht durch unnötig hohe Anforderungen an das Gebäude in die Höhe getrieben werden. Das gilt gerade für die Energieeffizienz. Hier reicht aus Bausicht EH55 maximal aus, wenn gleichzeitig klimafreundlich Energie und Wärme genutzt werden kann.

Baugewerbe. "Ein kleiner Hoffnungsschimmer"

Auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) sieht insbesondere in der Nachricht aus dem Bundestag, für den klimafreundlichen Neubau eine Milliarde Euro zusätzlich bereitzustellen  "einen kleinen Hoffnungsschimmer": "Der Wohnungsbau ist seit Monaten in einer Abwärtsspirale. Dass die Bundesregierung zusätzliches Geld für den Wohnungsbau bereitstellen will, ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für Bauwillige und Branche. Aber noch gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Es kommt jetzt auf die Ausgestaltung des Programms an.

Am wichtigsten ist: Die zusätzliche Milliarde muss an den richtigen Stellen ankommen. Gerade im Bereich 1- und 2-Familienhäuser gehen die Auftragszahl extrem zurück. Eine Zinsstütze für den EH 55-Standard kann hier das Bauen wieder etwas voranbringen. Für den sozialen Wohnungsbau ist es zusätzlich dringend notwendig, endlich die degressive Afa umzusetzen", sagte Pakleppa.

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Erschienen in Ausgabe: online

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