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Hauptstadtregion: Hoch im Hochbau und Tief im Tiefbau

Trotz positivem Gesamtergebnis gespaltene Lage

Potsdam – Die Bauwirtschaft in der Hauptstadtregion schließt das Jahr 2015 besser ab als erwartet. Durch die milden Temperaturen im Dezember gab es kaum Baueinschränkungen, so dass sich das Gesamtergebnis verbesserte. Die Branche konstatiert für 2015 einen Umsatz von 7,08 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber 2014.

„Gesamtgesehen können wir uns über dieses Ergebnis freuen. In den einzelnen Bausparten konnte das vergangene Jahr aber nicht immer mit einem Plus beendet werden“, kommentierte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg, die Jahreszahlen.

Umsatzrückgang im Tiefbau
Während im Wohnungsbau (2,85 Milliarden Euro Umsatz; plus 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und im öffentlichen Hochbau (401 Millionen Euro; plus 5,2 Prozent) das konjunkturelle Hoch 2015 anhielt und sich auch der Wirtschaftsbau (2,56 Milliarden Euro; plus 1,7 Prozent) gegenüber 2014 verbesserte, sank der Umsatz im öffentlichen Tiefbau. Auf den Straßenbau entfielen 787 Millionen Euro, was einem Minus von 4,3 Prozent entspricht. Der sonstige Tiefbau schloss das Jahr 2014 mit 486 Millionen Euro (minus 1,2 Prozent) ab.

Marode Verkehrsinfrastruktur
„Nach wie vor hält die differenzierte Lage in der Bauwirtschaft an. Das Hoch im Hochbau darf nicht automatisch zu einem Tief im Tiefbau führen“, so Axel Wunschel. „Der immer noch marode Zustand unserer Verkehrsinfrastruktur darf nicht aus den Augen gelassen werden. Wir hoffen, dass die Politik dies erkannt hat und sich diese Erkenntnis im Auftragseingang bereits widerspiegelt.“

Der Auftragseingang, der als konjunktureller Frühindikator gilt, steigt sowohl im Dezember (376 Millionnen Euro; plus 39,8 Prozent) als auch in der Jahresbetrachtung 2015 (4,11 Milliarden Euro; plus 8,6 Prozent). Ebenso verzeichnen der Straßenbau bei einem Auftragseingang von 590 . Euro für 2015 ein Plus von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im restlichen Tiefbau ist ein Anstieg des Auftragseinganges auf 326 Millionen Euro und damit ein Plus von 17,7 Prozent zu verzeichnen.

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Erschienen in Ausgabe: März 2016 | Seite 8

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