von Redaktion
Gerüstbauer müssen hartnäckig Infos einholen
Bundesinnungsverbands-Vizepräsident mahnt gute Kommunikation an
Zum Groß-Seminar von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau sind jüngst 450 Teilnehmer im Saal im "Maritim Airport Hotel" Hannover begrüßt worden. Flankiert wurde die Veranstaltung von einem Ausstellungsbereich, der laut Veranstalter prall gefüllt war.
Siegessäule, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, BraWoPark: Gerüstbau ohne Regelausführung nicht selten
Die Zuhörer konnten anhand von Vorträgen mit unmittelbarem Praxisbezug etwas zu baugeschichtlichen, juristischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten erfahren. Vor allem konkrete Bauprojekte mit ihren speziellen Herausforderungen standen im Mittelpunkt. Ob die Siegessäule oder die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, der BraWoPark in Braunschweig oder der Förderturm im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum – eines hatten alle diese Baustellen gemeinsam: Gerüste nach Regelausführung konnten dort nicht aufgestellt werden. Was das für die Umsetzung bedeutet hat und wie die Probleme im Einzelfall gelöst wurden, davon berichteten die Referenten auf anschauliche Weise.
Industriegerüstbau verlangt nach kreativen Lösungen
Kreative Lösungen gilt es oftmals auch im Industriegerüstbau zu finden. Wieder andere Herausforderungen sind zu meistern, wenn Gerüste an Gewässern, an nicht verankerungsfähigen Fassaden oder Gebäuden mit speziellen Wandsystemen zu stellen sind. Und wie sieht es aus, wenn die Aufstellflächen eine sichere Gründung des Gerüsts auf den ersten Blick kaum zulassen? All diese Themen kamen im Laufe der zwei Seminartage zu Sprache – stets aus der Sicht der Praxis und mit dem Ziel, den Teilnehmern praktische Hilfestellungen für ähnliche Bauprojekte zu bieten.
Frank Dostmann: Sorgfältige Planung ist essenziell wichtig
Das übergreifende Fazit formulierte abschließend Frank Dostmann, stellvertretender Bundesinnungsmeister und Vizepräsident des Bundesverbands Gerüstbau für den Bereich Technik: „Sorgfältige Planung ist essenziell wichtig, zumal bei komplexen Projekten" betonte er. Sie sei nicht nur entscheidend für die Qualität der Ausführung. "Auch für den wirtschaftlichen Erfolg und nicht zuletzt für die Arbeitssicherheit muss sie zentral ins Blickfeld gerückt werden, so Dostmann.
Bedeutsam auch der Kontakt zu den Gerüstnutzern
Nicht selten fehle es hierfür aber an wichtigen Angaben seitens der Auftraggeber. In diesen Fällen, so Dostmann, gelte es, hartnäckig zu bleiben und die nötigen Informationen vom Bauherrn einzufordern. Ebenso wichtig sei der gute Kontakt zu den Gerüstnutzern, so Dostmann: Wer sich rechtzeitig mit den anderen Gewerken zusammensetzt, um das Gerüst im Sinne aller ausführen zu können, erfüllt wichtige Kriterien der Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
Neben der Wissensvermittlung kam auch das Netzwerken in Hannover nicht zu kurz. Ob an den Ständen der Aussteller, in den Kaffeepausen, beim Essen oder abends an der Bar – die Gelegenheit zum fachlichen Austausch wurde reichlich genutzt. Damit erwies sich laut Veranstaltern das Seminar erneut als eines der zentralen Events der Gerüstbaubranche.
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