Abbruch - von Redaktion

Gebäudehöhen verlangen Reichweite

Neuer Cat-Longfrontbagger 336EL mit UHD-Ausleger im Einsatz bei Abbruchfirma Gebr. Bergmann

Unterföhrung – Der Wohnungsmangel in München fordert seinen Tribut: Bestehende Bauten müssen weichen, um Platz für neuen Wohnraum zu schaffen. So wurde im Frühsommer ein ehemaliges Bürogebäude von HP samt Kantine in Unterföhring vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt vom Abbruchunternehmen Gebrüder Bergmann bis auf die Fundamente in vier Monaten rückgebaut. Man will dort 148 neue Eigentumswohnungen zwischen 43 und 122 Quadratmeter Wohnfläche errichten. Ein neuer Cat-Longfrontbagger 336EL mit UHD-Ausleger bestritt auf der Abbruchbaustelle seinen ersten Arbeitseinsatz. Fünf Stockwerke waren von der Baumaschine abzutragen. Insgesamt ging es um rund 90.000 Kubikmeter umbauten Raum.

Als das neue Arbeitsgerät auf der Baustelle eintraf, hatte es eine nicht allzu weite Anreise hinter sich gebracht. Die Zeppelin-Niederlassung München mit Sitz in Garching lieferte die Baumaschine aus, die einen Cat 330DL Longfront ergänzt. Ihr Job: Vorsichtig von oben das Gebäude zu bearbeiten und mit Hammer, Greifer und Schere die Betonteile, von Stahl durchzogen, zu zerkleinern und kontrolliert zu Fall zu bringen. Das Gebäude mit einer Oberkante von über 20 Meter Höhe muss der Longfrontbagger anpacken können.

„Wir müssen immer höhere Gebäude beseitigen und das vor allem in der Münchner Innenstadt, wo wir viele Spezialabbrüche durchführen. Ohne Longfrontbagger hätten wir keine Chance“, so Geschäftsführer Manfred Bergmann. Es ist bereits das dritte Gerät in dieser Bauweise, das das Unternehmen in den Einsatz nimmt. Erzielt wird mit ihm eine Arbeitshöhe von 23 Meter. Doch nicht immer ist es erforderlich, solche Werte zu erreichen. Der Betrieb will die Baumaschine auch im Erdbau nutzen – für solche Einsätze genügt ein kurzer Erdbauausleger, hydraulisch einziehbare Bolzen sorgen für einen schnellen Wechsel der beiden Auslegervarianten.

Arbeitshöhe ist das eine Kriterium, das andere, das für die Abbruchfirma zählt, ist der geringe Spritverbrauch. „Dieser ist auch einer der ausschlaggebenden Punkte bei der Wahl der Maschine, aber dafür sind die Cat Baumaschinen der E-Serie bekannt“, meint der Unternehmer. Er kontrolliert den Kraftstoffkonsum der Baumaschine regelmäßig über das Flottenmanagement. Ausschlaggebend für die neuen Maschine war aber auch die schadstoffarme Technik der neuen Motorengeneration. Denn gemäß den neuesten Umweltauflagen wird es nicht mehr lange dauern, dass nur noch Baumaschinen mit den umweltfreundlichsten Motoren in Stadtgebieten zum Einsatz kommen dürfen, glaubt der Unternehmer. Der Cat 336EL ist der Arbeitsplatz von Antonio Minitti. „Mir geht es um einen sauberen Arbeitsplatz. Deswegen sieht auch der Vorgänger nicht so aus, als ob er 13.000 Betriebsstunden hinter sich gebracht hätte“, meint er.

Arbeitet der neue Longfrontbagger mit vollausgefahrenem Ausleger, macht sich die Serienreife der 336-Baureihe bemerkbar. „Voll ausgetreckt ist der Ausleger in einer absolut geraden Linie und hat nicht mehr einen Knick, was bei der Arbeitshöhe deutlich wird. Durch das verbreiterte Laufwerk, das nun gegenüber früher 50 cm breiter ausfällt, spürt man sofort, dass der Bagger absolut stabil steht. Allerdings müssen wir ein paar Einstellungen noch mal nachjustieren“, so Minitti.
Er legt großen Wert auf eine feinfühlige Einstellung. Denn im Abbruch kommt es oftmals auf jeden Zentimeter an. „Meistens müssen wir in München Gebäude rückbauen, während die Nachbarbauten stehen bleiben“, meint er.
Neben dem Abbruchobjekt steht bereits ein neuer Gebäudekomplex mit Wohneinheiten. Um den Neubau mit der schneeweißen Fassade vor anfallenden Schmutzpartikeln zu schützen, richtet eine Wassersprühanlage am Ausleger den Wasserstrahl auf die Stelle, die der Longfrontbagger mit Betonzange gerade bearbeitet. Zusätzlich ist eine Schneekanone in Betrieb, die auf den Staub-Herd zielt. Der feine Wassernebel soll bereits die Staubpartikel im Keim binden und verhindern, dass diese sich ausbreiten können.

Der neue Abbruchbagger ist kein Einzelkämpfer auf der Baustelle, sondern er arbeitet mit weiteren Baumaschinen zusammen. Zu diesem Team gehören ein Cat-Kettenbagger 323EL, drei Cat-Kettenbagger 324DLN, ein Cat-Kettenbagger 329DLN sowie ein Cat-Kettenbagger 330CL, die in einer bestens abgestimmten Choreographie zusammenspielen: Sie pulverisieren den Beton, separieren den Stahl mithilfe eines Magneten und trennen die Baustoffe.

Zwei Brecher sind dafür vorgesehen, die rund 10.000 Kubikmeter Beton in Korngrößen von null bis 70 mm zu zerkleinern, damit sie als Sekundärrohstoff wiederverwendet werden können. Verladen wird das Recyclingmaterial auf eigene Lkw mittels Cat Radlader 950G und 962H.

Dass hier nur Cat-Geräte arbeiten, hat seinen guten Grund: Seit knapp 60 Jahren bezieht das Unternehmen Bergmann, nun in dritter Generation, seine Baumaschinen bei Zeppelin – fast so lange wie die Partnerschaft zwischen Caterpillar und seinem Vertriebs- und Servicepartner besteht. Der Firmengründer und Vater von Manfred Bergmann nahm die Geschäftsbeziehung mit einer Raupe D6 auf, gefolgt von einem Kettenlader 977.

„Wir arbeiten seit Jahrzehnten zusammen – die Geschäftsbeziehung wird getragen von Respekt und großer Erfahrung, ob auf Seite des Managements oder auf Seite der Angestellten. Probleme werden kompetent gelöst. Den Mitarbeitern möchte ich mal ein herzliches Dankeschön aussprechen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Beratung und der Service der Zeppelin Werkstatt in Garching führten dazu, sich immer wieder für eine Cat Baumaschine zu entscheiden. So wie diesmal für einen Cat 336 UHD Longfrontbagger.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Oktober 2015 | Seite 28

Zurück