von

Europas größtes Kurbad ist jetzt ein Behördenzentrum

Brandschutztüren für königlich-kaiserliches Flair

DBU/ Adelberg – Im jahr 2011 vereinbarten der Freistaat Bayern und die Stadt Bad Kissintgen, das ehemals größte Badehaus Europas – das Luit­poldbad in Bad Kissingen – zum Behördenzentrum umzubauen. Fertigstellung war Ende 2017 – nach gut 25 Jahren Leerstand. Die Sanierungskosten beliefen sich auf etwa 37 Mio. Euro. Um bei dem Bauprojekt die Anforderungen des Brandschutzes und des Denkmalschutzes erfüllen zu können, hatten sich die Planer für den Einbau von Brandschutztüren der Holzbau Schmid GmbH & Co. KG (Hoba) entschieden.

Wo Kaiser und Könige badeten
Das Luitpoldbad erinnert an die Zeiten, in denen Könige und Kaiser in dem Städtchen an der Saale kurten. Diese Atmosphäre ist auch heute noch in den historischen Räumen zu spüren. Das Gebäude besticht durch seine unvergleichliche Ästhetik und Pracht. Allein das Erscheinungsbild der Treppenhäuser ist atemberaubend.

Brandschutz als Passion
Die Holzbau Schmid GmbH & Co. KG stellt hochwertige Brandschutztüren her und geht dabei individuell auf die Anforderungen der Bauaufgabe ein. Infolgedessen werden Hoba-Elemente immer wieder für Bauten namhafter Architekten (Zaha Hadid, Behnisch und Partner, Daniel Liebeskind und viele mehr) und in denkmalgeschützten Objekten eingesetzt.

Schon in einem frühen Stadium wurde Hoba im Fall des Luit­poldbades zu diversen konstruktiven Aufgabenstellungen, gepaart mit Forderungen des Denkmalschutzes, von den planenden Architekten um Rat gefragt.
Ein Detail erwies sich dabei als besonders kniffelig: Die Böden des knapp 150 Jahre alten Gebäudes waren an manchen Stellen schräg, der Denkmalschutz verbot es, sie zu begradigen. Wie sollen die Türen unter solchen Umständen montiert werden? Für die Lösung dieses Problems stellten Hoba-Mitarbeiter den Architekten unterschiedliche Wandanschlüsse mit U-Profilen, Stumpf- oder Blockrahmen, vor. Auf diesem Lösungsansatz bsierend wurde eine produktneutrale Leis­tungsbeschreibung für eine öffentliche Ausschreibung verfasst, die das Unternehmen Günther Innenausbau im Vertrauen auf die Technik von Hoba für sich entscheiden konnte. So wurden von Günther Innenausbau 31 Brandschutzelemente eingebaut. Darunter auch eine besondere Hoba-Spezialität: die Tür im freien Glasumfeld.

Im freien Glasumfeld
Hierbei handelt es sich um eine Tür, die an ein feststehendes Glas anschließt. Dieses ist ohne Rahmen in einer Wandnute befestigt. Eine Konstruktion, die dank der engen Zusammenarbeit der Hoba-Mitarbeiter und der Planer sogar bei solch einem fragilen Untergrund wie einer Rabitzdecke realisiert werden konnte. Das Ergebnis: Die Türelemente haben ein ausgesprochen leichtes und transparentes Erscheinungsbild. Ein Aspekt, der bei dem Luitpoldbad besonders wichtig war, denn seine Innenräume wirken hell und transparent.

Bei den Türen selbst entschieden sich die Verantwortlichen unter anderem für die Hoba Typ 7 und Hoba Typ 8. Diese ein- bzw. zweiflügeligen Multifunktionstalente sind so flexibel, dass sie sich einerseits zur Nachbildung historischer Vorlagen eignen und andererseits als moderne Ganzglastür ausgebildet werden können. Um alle Türen einzubauen, benötigte das Innenausbau-Unternehmen ungefähr sechs Monate.

Viel Platz für Verwaltung und Freizeit
Ende 2017 waren alle Arbeiten soweit fertiggestellt, dass die neuen Nutzer in das ehemalige Kurgebäude einziehen konnten. Unter anderem haben die Staatsbad Bad Kissingen GmbH (die ehemalige Kurverwaltung), das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung und die zentrale Finanzkasse des Finanzamtes Bad Kissingen nun hier ihren Sitz. Zudem entstand im Innenhof des Objektes entstand ein Eventbereich für Freiluftveranstaltungen. So dient das ehemalige Kurbad einerseits bürokratischen Aufgaben und andererseits dem Vergnügen.

von

Erschienen in Ausgabe: Seite 22| Februar 2019

Zurück