Baumaschinen - von Redaktion

Erprobte Lösungen für Asphalt- und Erdbau

Mit Oszillationswalzen von Hamm können alle Schichten im Erd- und Straßenbau verdichtet werden

Tirschenreuth – Vor mehr als 35 Jahren präsentierte Hamm als erster Walzenhersteller eine Oszillationsbandage für Tandemwalzen. Mittlerweile ist diese Technologie fester Bestandteil des Produktprogramms. Allein seit 2012 haben die Spezialisten für Verdichtungstechnik mehr als 3.000 Maschinen mit dieser Technologie ausgeliefert.

Heute besitzt jede fünfte Tandemwalze, die das Werk in Tirschenreuth verlässt, eine Oszillations­bandage. Ein Grund dafür ist die große Modellvielfalt, denn Hamm hat mit über 35 Modellen das weltweit mit Abstand größte Angebot an Oszillationswalzen. Dazu kommt: Ausschließlich Hamm baut Oszillations-Tandemwalzen in der Kompaktklasse sowie Walzenzüge für den Erdbau, die mit Oszillation verdichten können. Und nicht zuletzt hat Hamm Oszillationswalzen für alle Märkte im Programm.

Erfolgreiche Pioniere
Bei der Entwicklung der Oszillationsverdichtung hat Hamm in den 1980er Jahren Pionierarbeit geleistet und war lange der einzige Anbieter auf dem Markt. Die Kunden erkannten schnell die Vorteile. Mittlerweile hat sich die Oszillation bewährt und erfolgreich am Markt durchgesetzt, so dass die meisten Walzenhersteller ebenfalls entsprechende Walzen anbieten.

Schnell, wirtschaftlich, hochwertig
Der Erfolg hat einen Grund: Mit Oszillationswalzen kann man schnell, wirtschaftlich und hochwertig dynamisch verdichten. Vor allem Tandemwalzen mit einer Oszillations- und einer Vibrations­bandage erreichen mit weniger Übergängen mindestens denselben Verdichtungsgrad wie eine Doppelvibrationsbandage. Dazu kommt die geringe Schwingungsentwicklung. Dadurch wurde dynamisches Verdichten auf Brüc­ken, von dünnen Schichten und in sensiblen Bereichen (zum Beispiel Innenstädte, Gleis- und Industrieanlagen) überhaupt erst möglich. Kurz: das Anwendungsspektrum ist riesig.

Verdichtung in jeder Einbauphase
Ein anderer Pluspunkt: Oszillationswalzen können bereits direkt hinter dem Fertiger mit der dynamischen Verdichtung beginnen und dann die Hauptverdichtung erledigen. Selbst bei niedrigeren Asphalttemperaturen am Ende der Verdichtung sorgt die Oszillation für eine Zunahme der Verdichtung ohne Kornzertrümmerung. Insgesamt ist beim Einsatz von Oszillationswalzen der zur Verfügung stehende Zeitraum für die Verdichtung erheblich größer als bei Vibrationswalzen.

Umfassendes Portfolio
Das Hamm-Portfolio umfasst Tandemwalzen für den Asphaltbau zwischen 2,5 Tonnen und 15 Tonnen. Insbesondere bei den schemelgelenkten Walzen der Serie DV+, die gerne für anspruchsvolle Straßenbauprojekte eingesetzt werden, ist der Anteil an Oszillationswalzen hoch: 2016 wurden rund 40 Prozent aller Walzen aus der Serie DV+ mit Oszillationsbandagen ausgeliefert.
Auch die Oszillationswalzen für die Kompaktklasse von 2,5 bis 4,5 Tonnen werden vom Markt nachgefragt. Kein Wunder, denn in diesem Segment ist Hamm der einzige Hersteller weltweit. Das gilt auch für den Erdbau. Weltweit finden Kunden nur bei Hamm mit den VIO-Bandagen eine Lösung für Walzenzüge, die wahlweise mit Oszillation oder mit Vibration verdichten können.

Das Prinzip der Oszillation
Aber was genau passiert in einer Oszillationsbandage und wo liegt der Unterschied zur Vibration? Bei der Vibration sorgt eine einzige Unwuchtwelle für die Auf- und Abbewegung der Bandage – dadurch schlägt sie mit hoher Frequenz auf den Boden. In den Oszillationsbandagen rotieren hingegen zwei Unwuchtwellen synchron, angetrieben durch einen Zahnriemen. Die Unwuchten sind um 180 Grad zueinander versetzt angeordnet. Als Ergebnis führt die Bandage eine schnell wechselnde Vorwärts-Rückwärts-Drehbewegung aus.
Durch diese Bewegung leitet die Bandage die Verdichtungskraft in Form von Scherkräften tangential nach vorne und hinten in den Untergrund ein. Dabei wirkt die Verdichtungskraft anders als bei Vibrationsbandagen kontinuierlich auf den Untergrund ein, denn die Bandage hat immer Bodenkontakt. Darum verdichten Oszillationswalzen dynamisch und die ganze Zeit statisch mit ihrem Maschinengewicht.
Mit Oszillationswalzen können alle Schichten im Erd- und Straßenbau verdichtet werden. Im Erdbau sind sie dort gefragt, wo eine Wiederauflockerung der oberen Schichten sicher verhindert werden soll – zum Beispiel im GaLaBau. Aber auch die Verdichtung von Böden im schwingungssensiblen Umfeld – etwa über Gas-, Wasser- und anderen Rohrleitungen – ist eine wichtige Anwendung. Im Asphaltbau können Trag-, Binder- und Deckschichten mit Oszillationswalzen zuverlässig verdichtet werden.
Besonders gut performen die Walzen bei der Verdichtung von schwer verdichtbaren Asphalten wie SMA oder bei polymermodifizierten Mischgütern. Der Grund: Die Wirk­richtung der Schwingungen bei der Oszilla­tion begünstigt im Gegensatz zur Vibrationsverdichtung die gewünschte Umlagerung langkettiger Bindemittel.
Weitere Anwendungen finden sich bei dünnen Schichten (Deckschichten, Dünnschichtbeläge), in schwingungssensiblen Bereichen (Brücken, enge Städte, Gebäude oder Parkdecks) und überall dort, wo das Mischgut schnell auskühlt (dünne Beläge, windige oder kalte Umgebung). Ganz wichtig ist auch die Nahtverdichtung, bei der heißer Asphalt verdichtet wird, ohne dass der angrenzende, kalte Asphalt Schaden nimmt. Die Beispiele zeigen: Dynamische Verdichtung mit Oszillation bringt viele Vorteile mit sich und steigert die Qualität im Straßenbau. Das wissen Baubehörden ebenso wie private Auftraggeber. Nicht zuletzt hat sich der Einsatz der Oszillation auch bei Großprojekten bewährt. Hier sorgt die schnelle Verdichtungszunahme für einen optimierten Prozess mit weniger Überfahrten. Darum verwundert es nicht, dass immer öfter der Einsatz von Walzen mit Oszillation für die Verdichtung vorgeschrieben wird, wenn es um Qualität und Langlebigkeit geht.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juli 2017 | Seite 17

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