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Erlebniswelt „Blue Planet“ – wie bei einem Strudel in die Welt des Meeres gesogen

Kopenhagener Aquarium: Novelis-Aluminium für herausragende Architektur

Atlanta (USA) / Nachterstedt (Nordrhein-Westfalen) – Aus der Luft wirkt es wie ein überdimensionales Windrad oder ein gigantischer Wasserstrudel: Nordeuropas größtes und modernstes Aquarium „Blue Planet“ auf der Insel Amager in Kopenhagen – direkt an der Küste des Øresund in der Nähe des Kopenhagener Flughafens Kastrup gelegen. In ihrem Projektentwurf ließen sich die dänischen Architekten 3XN von Meeresströmungen und Fischschwärmen inspirieren und bezeichnen das Aquarium daher als „Whirlpool“. Grund für die Architektenausschreibung war der schlechte bauliche Zustand des traditionsreichen Dänischen Aquariums in Charlottenlund, das 1939 eröffnet worden war und seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Das neue Aquarium sollte auf rund 10.000 m² Ausstellungsfläche mit modernsten technischen Standards den Anforderungen an ein globales Meeres-Erlebniszentrum entsprechen.

Bei der Wahl der Fassadenbekleidung legten die Architekten größten Wert auf hochwertige und wertbeständige Materialien. Die Entscheidung fiel für Novelis-Farbaluminium mit der seewasser- und korrosionsbeständigen Legierung C4S, die sich seit Jahrzehnten in allen Klimazonen weltweit bewährt hat. Die 1,2 mm dik­ken Bleche im Naturton wurden mit einem abwitternden, matten Klarlack mit 3 µ Schichtdicke vorlackiert. Die Klarlackschicht dient als Oberflächenschutz gegen Fingerab­drücke während der Montage und des Transportes und ermöglicht ein problemloses Verformen und Montieren der Elemente.

Design und Funktionalität
Im Gegensatz zu einigen anderen Metallen gibt es beim beschichteten Aluminium keine Schwermetallabwaschungen. So kann das Regenwasser auf den Dachflächen  aufgefangen und in die Aquarien geleitet werden. Mit der Montage der rund 40.000 Aluminiumrauten – alle in gleicher Form und Größe – für die Fassadenkonstruktion wurde die dänische Firma Kai Andersen A/S, ein Spezialist für Metallverarbeitung, beauftragt. Die komplette Fassade wurde mit über 27.000 m² bandlackierten Aluminiumblechen bekleidet, die auf eine ausschließlich aus Hut-Profilen bestehenden Unterkonstruktion montiert wurden. Befestigt wurden die Aluminiumrauten mit über  200.000 unsichtbar befestigten EdelstahlClips. Fassaden und Dachflächen bilden eine fließende Form und ihre Bekleidung unterstreichen den wellen- und wirbelförmigen Charakter des Gebäudes.

Das wirbelförmige Design des Gebäudes setzt sich auch im Inneren fort. Von einer zentralen Halle mit einem kreisförmigen Wasserbecken aus, sind die verschiedenen Bereiche und Räume ebenfalls wirbelförmig angeordnet. Wände und Decken gehen dabei fließend ineinander über. Das gläserne Dach über dem Foyer ist gleichzeitig Dach und Boden eines Pools. Durch das Poolwasser hat man freien Blick in den Himmel.  Die Ausläufer des „Strudels“ führen durch verschiedene Welten und präsentieren atemberaubende Unterwasserperspektiven aller Kontinente. Besucher erhalten hier Einblicke in die nordatlantische Meereswelt der Färöer-Inseln, in das maritime Leben des Pazifiks, den Amazonas und in Afrikas Binnenseen. In einem tropischen Ozeanarium leben Haie, auch Korallenriffe sind zu bestaunen.
„Wir wollten ein Gesamterlebnis gestalten, bei dem sich der Besucher wie bei einem Strudel in die Welt des Meeres gesogen fühlt“, so der Architekt Kim Herforth Nielsen. „Beim Design der Innenräume wollten wir dieses abenteuerliche Gefühl, das man beim Beobachten der Fische hat, als eine Art Ganzkörpererfahrung inszenieren; das Gebäude ist wie ein Mahlstrom, der in die Tiefe zieht.“

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