Ausbildung -

Erhoffte Kehrtwende am Ausbildungsmarkt bleibt aus

Zahl der Ausbildungsbetriebe auf Rekordtief

DBU/Berlin – Die Hoffnungen auf eine Wende am Ausbildungsmarkt haben sich nicht erfüllt. Wie die aktuellen Zahlen der Soka-Bau (Sozialkassen der Bauwirtschaft) zur Ausbildungssituation in Deutschland belegen, konnte die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge trotz guter Baukonjunktur nicht gesteigert werden. Selbst die guten Arbeitsbedingungen und die hohen Einstiegsgehälter hätten nicht zu einer Trendwende, sprich zu mehr neuen Ausbildungsverträgen geführt, so Andreas Schmieg, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB).
Die jüngsten Zahlen der Soka-Bau ziehen eine erste Zwischenbilanz zum Ausbildungsjahr 2016. Weitere Verträge kämen erfahrungsgemäß bis zum Jahresende noch hinzu, dies reiche aber bei Weitem nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken, so Schmieg weiter. Der HDB-Vize appelliert an alle Schulabgänger, die Chancen, die die deutsche Bauwirtschaft ihnen bietet, zu nutzen.

Tatsächlich ist der Fachkräftemangel mittlerweile zu einem riesigen Problem für sehr viele Baubetriebe herangewachsen. Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigen sich 60 Prozent der Bauunternehmen in Deutschland besorgt wegen des Fachkräftemangels. Vor sechs Jahren lag der Wert bei lediglich 20 Prozent.
Besonders massiv scheinen Tiefbauunternehmen unter dem Nachwuchsmangel zu leiden. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge in der Berufsgruppe Tiefbau sank binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent.
Die Schwierigkeiten, die Lehrstellen besetzen zu können, führt nach Aussage von Schmieg auch dazu, dass die Zahl der Ausbildungsbetriebe auf ein neues Allzeit-tief gesunken ist. Aktuell bilden nur 14.400 Betriebe der Baubranche aus.

Erschienen in Ausgabe: August 2016 | Seite 1

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