Gewinnung - von Redaktion

Erfolg durch Umstellung des Sprengabbaus auf reißende Gewinnung

Ressourcenschonendes Abbauverfahren bei Meichle & Mohr

Baienfurt (Baden-Württemberg) – „Moderne Rohstoffgewinnung im Einklang mit der Natur“ – dieses Leitbild verkörpert und lebt die Meichle & Mohr GmbH in Immenstaad am Bodensee, die zu den renommiertesten mittelständischen Unternehmen im Bereich der regionalen Rohstoffsicherung zählt. Der bereits in vierter Generation geführte Familienbetrieb verfolgt stetig und innovativ das Ziel, mit Kompetenz und moderner Technik nachhaltige Rohstoffgewinnung zu betreiben.
Seit 2004 ist auch das Geisinger Kalkstein Schotterwerk (GKS) Teil der Unternehmensgruppe. Hier erfolgt die Gewinnung von Kalksteinschotter mit einer jährlichen Abbauleistung von bis zu 250.000 Tonnen. Das Abbaugebiet liegt am Südostrand des Schwarzwaldes auf dem Hochplateau der Baar. Tonreiche Schichten des mittleren (Braunen) Jura werden hier von steil emporragenden Schichtstufen des oberen (Weißen) Jura überlagert. Die Schichtung des Weißen Jura beginnt mit Kalk-Mergel-Wechselfolgen, gefolgt von homogen geschichteten, teils stark klüftigen und verkarsteten Kalken. Der durch das Unternehmen gewonnene Kalkstein des Weißen Jura findet hauptsächlich Verwendung als Kalksteinschotter für den Tief- und Straßenbau in der Region.

Umstellung auf reißende Gewinnung
„Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.“ Dieses Zitat des französischen Schriftstellers André Paul Guillaume Gide bringt die bedeutendste Veränderung des Betriebes in Geisingen auf den Punkt: Voriges Jahr wurde der Abbau im Sprengverfahren durch den Einsatz eines modernen Hitachi-Hydraulikbaggers ZX870-5 mit innovativen Anbauwerkzeugen abgelöst.
Der ZX870-5 gilt als herausragende Maschine der 90-Tonnen-Klasse, in die die gesamte Kompetenz des Hydraulikbagger-Herstellers Hitachi eingeflossen ist. Mit moderner Motorentechnologie der Abgasstufe Tier 4 Interim, dem leistungsfähigen Hydrauliksystem HIOS III und einem Höchstmaß an Fahrkomfort und Sicherheit leistet die Baumaschine eine enorme Produktivität bei geringem Kraftstoffverbrauch.

Unter Einsatz des hydraulischen Schnellwechselsystems OilQuick OQ120 erfolgt der Werkzeugwechsel zwischen dem Felstieflöffel und dem Reißzahn des Anbaugerätespezialisten LOC-matic binnen weniger Minuten. Für Peter Superson, Technischer Betriebsleiter der Meichle & Mohr GmbH, ist der Fortschritt und Erfolg durch die Umstellung des Sprengabbaus auf eine reißende Gewinnung offensichtlich: „Schonung der Ressourcen, Steigerung der Effizienz im Abbau- und Verarbeitungsprozess und eine Verbesserung der Qualität des Endproduktes“, so bringt Superson die Vorteile des neuen Verfahrens mit wenigen Worten auf den Punkt.

Weniger Siebschutt
Konkret konnte der Siebschutt durch Unterkorn mit Hilfe der reißenden Gewinnung von 30 auf 13 Prozent reduziert und somit eine wirtschaftlichere, effizientere Ausbeutung der Lagerstätte erreicht werden. Aufwendige Arbeitsschritte zur Sprengvorbereitung und zusätzliche Ladevorgänge mittels Hochlöffelbagger wurden dadurch eingespart. Durch einen selektiven und bedarfsorientierten Abbau „just in time“ wird das gelöste Haufwerk keinen ungünstigen Witterungsverhältnissen mehr ausgesetzt, was zu einer höheren Qualität des Endproduktes führt.

Weniger Arbeitsschritte
Die Reduzierung der zeit- und energieaufwendigen Arbeitsschritte Aufbereiten, Laden, Transportieren und Lagern des Siebschutts und der geringe Kraftstoffverbrauch des Hitachi-Großbaggers ZX870-5 stellen das enorme wirtschaftliche Einsparpotenzial der neu praktizierten Abbaumethode eindrucksvoll unter Beweis. Unterstützung erhielt das Unternehmen dabei durch die Kiesel GmbH, den deutschen Hitachi-Exklusivpartner für Bau- und Gewinnungsmaschinen. Dipl.-Ing. Peter Superson lobt die hohe Einsatzbereitschaft und Servicefreundlichkeit der Kiesel-Niederlassung in Geisingen, die den Gewinnungsbetrieb partnerschaftlich und zuverlässig betreut. Dank der Einführung innovativer Arbeitsmethoden und dem Mut, die gewohnte Arbeitsweise zu überdenken, konnte die Meichle & Mohr GmbH ihre Vi­sion einer modernen Rohstoffgewinnung im Einklang mit der Natur erfolgreich umsetzen.

von Redaktion

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