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EPS-Recycling nimmt nach Insolvenz neuen Anlauf

Die erste industrielle Anlage für das Recycling von EPS-Dämmstoffen aus Abriss- und Sanierungsarbeiten geht genau ein Jahr nach der Erstinbetriebnahme wieder an den Start. Eine Gruppe von deutschen EPS-Herstellern - Mitglieder des Industrieverbandes Hartschaum - hat die niederländische PolyStyreneLoop-Anlage aus der Insolvenz gerettet, die im März dieses Jahres nur wenige Monate nach Start des Betriebs mitgeteilt worden war.

Der Kaufvertrag zur Übernahme ist Mitte Juni notariell beurkundet worden. Die niederländische PS-Loop B. V. in Terneuzen ist nun eine hundertprozentige Tochter der deutschen GEC Group GmbH &Co. KG. GEC steht für "German EPS Converters Group". Darunter versammeln sich Beteiligungsgesellschaften der Unternehmensgruppen Bachl, Rygol Dämmstoffe sowie Brohlburg Dämmstoff- und Recyclingwerke. Auch wird das Projekt von europäischen EPS-Rohstofffirmen (BASF, Bewi, Sunpor, Synthos und Unipol) sowie dem österreichischen EPS-Hersteller Hirsch über den europäischen Dachverband EUMEPS unterstützt. Ebenso engagiert sich der Flammschutzmittelhersteller ICL.

Grund für die Insolvent waren Bauverzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie steigende Energiekosten. Die Anlage war am 16. Juni 2021, in Betrieb genommen worden. In dieser Zeit wurde der einmalige technische Nachweis erbracht, EPS-Dämmmaterial zu recyceln, das mit dem einstigen Flammschutzmittel HBCD behandelt wurde. Das Resultat ist ein vollwertiger Polystyrol-Rohstoff für die Produktion von neuen EPS-Dämmprodukten sowie die Wiedergewinnung von Brom. In unmittelbarer Nachbarschaft der PS-Loop B. V. Anlage im niederländischen Terneuzen befindet sich die einzige Bromrückgewinnungsanlage Europas des Flammschutzmittelherstellers ICL.

Die Recyclingtechnik basiert auf einem vom Fraunhofer Institut für Verfahren- und Verpackungstechnik entwickeltem Prozess. In Terneuzen sollen jährlich 3.000 Tonnen HBCD-haltigen Materials recycelt werden. In Europa wird jedoch der jährliche Rückbau von 200.000 Tonnen erwartet. Daraus resultiert großes Potenzial für das Verfahren, dessen wirtschaftliche Bedingungen sich im Dauerbetrieb jetzt erweisen müssen.

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