Rohrleitungsbau - von Redaktion
Eine nicht alltägliche Arbeit
630 Meter-Düker im DynTec-Verfahren saniert
Mannheim – Um die Trinkwasserversorgung der etwa 20 Kilometer nördlich von Budapest gelegenen Stadt Vác zu sichern, musste eine auf der Donauinsel Tahitótfalu gelegene Brunnengalerie mit einer Pumpstation am Ufer verbunden werden. Mit diesen Arbeiten wurde die Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG vom ungarischen Generalunternehmer Bonex Építőipari Kft. als Subunternehmer beauftragt.
Bei der dafür erforderlichen Sanierung eines rund 630 Meter langen Dükers im DynTec-Verfahren wurde in zwei Arbeitsschritten eine PE 100 Leitung 615 mal 23,8 eingezogen. Die von den Budapester Wasserwerken bei Flusskilometer 1674 + 650 Meter der Donau beauftragte Arbeit war gleich in mehrfacher Hinsicht nicht alltäglich: Die besondere geographische Lage des zu sanierenden Dükers mit einem Höhenunterschied von 16 Meter und einer Zwischenstufe im absteigenden Dükerast stellte die Experten der D&S Rohrsanierung vor eine besondere Herausforderung. Eine zusätzliche Schwierigkeit war der Einbau des neuen Liners in zwei Einzügen, für den neben dem per Tieflader aus der Firmenzentrale in Mannheim angelieferten regulären Equipment zusätzlich eine in Deutschland eigens angemietete Winde an den Einsatzort transportiert werden musste.
Einbau mit maximaler Zugkraft
„Für den Sondertransport mit Überbreite mussten zunächst die erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden“, erläutert Georg Sprock von der D&S Rohrsanierung-Niederlassung Herne, der die Bauleitung vor Ort übernahm, „und allein die Kosten für den Schwertransport beliefen sich auf rund 20.000 Euro.“
Erschwerend hinzu kam die Insellage der anzubindenden Brunnengalerie: „Um die Strecke zwischen beiden Rohrenden zu überwinden, mussten wir entweder die im Stundentakt verkehrende Fähre nutzen oder einen Umweg von 40 Kilometer Länge in Kauf nehmen, um eine Brücke zu erreichen, welche die Südspitze der Insel mit dem Festland verbindet“, so Sprock.
Benötigt wurde eine spezielle Winde, da eine vorab vorgenommene Befahrung der Strecke mit einer Kamera mit Neigungsmessung Kräfte von bis zu 50 Tonnen bei einer Maximalllänge von 555 Meter erwarten ließ. „Beim ersten Einzug über 65 Meter haben wir mit einer Zugkraft von 35,6 Tonnen gearbeitet, beim zweiten, 555 Meter langen Teilabschnitt mit einer Zugkraft bis zum zulässigen Maximum von 45 Tonnen“, erinnert sich D&S-Polier Hans-Jürgen Busch.
Die Unterteilung der Strecke in zwei Abschnitte war erforderlich, weil die bestehnde Dükerleitung auf der Insel zunächst mit einem Oberbogen den Deich querte und die auftretenden Reibungskräfte andernfalls zu stark geworden wären.
Die verwendeten Rohre aus CRP 100 wurden auf der Baustelle zunächst in ihrem Durchmesser reduziert, nach dem Einzug weitet sich das Material selbsttätig wieder aus – das neue Rohr legt sich close-fit ans Altrohr an, ein zu verfüllender Ringspalt entsteht bei diesem Verfahren nicht. Zunächst wurde die alte zu sanierende Dükerleitung bauseitig gereinigt. Vor dem Einzug der neuen Leitung wurde der Düker belüftet, um eine Befahrung zu ermöglichen, im Zuge welcher Mitarbeiter Marek Winiarczyk von der D&S Rohrsanierung Niederlassung Herne die innenliegenden Schweißwurzeldurchhänge abfräste. Nach dem Einbau wurde die neue Leitung bauseits desinfiziert.
Die Rohrsanierungsprofis konnten die Arbeiten termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit von Bonex-Managing Director Laszlo Pollock und Bonex-Bauleiter Laszlo Tekes abschließen.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: März 2016 | Seite 34