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Eine der meistbeachteten deutschen Baustellen

Dyckerhoff Weiss für Architekturbetonfassaden des Berliner Schlosses

Wiesbaden – Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses als „Humboldt Forum“ ist derzeit eine der meistbeachteten deutschen Baustellen. Nach dem Entwurf des Architekten Franco Stella werden als Kontrapunkt zu den üppigen Barockfassaden mehrere Architekturbetonfassaden aus besonders hochwertigen, hellen Betonfertigteilen errichtet. Das Material: Dycker­hoff Weiss.

Schon im Jahr 2008 konnte der bis dahin relativ unbekannte italienische Architekt Franco Stella den Wettbewerb für den Wiederaufbau des Schlosses für sich entscheiden.

2012 begannen dann die Bauarbeiten an dem historisch bedeutsamen Ort. Hier war das ursprüngliche Berliner Schloss im Jahr 1950 gesprengt worden.
Die frei gewordene Fläche wurde zunächst als Fest- und Aufmarschplatz für die Massenkundgebungen der DDR genutzt. Mehr als 20 Jahre später wurde mit dem Bau des Palastes der Republik begonnen, Sitz der Volkskammer der DDR und gleichzeitig Kultur- und Veranstaltungsstätte. Das große Gebäude erhielt durch seine Restaurants und Bars auch den Charakter eines Volkshauses, das viele Bürger der DDR positiv in Erinnerung behalten haben.
Der nach der deutschen Wiedervereinigung beschlossene Abriss des asbestbelasteten Gebäudes wurde 2008 vollendet.

Im April 2014 gewann die Niederlassung Stockstadt der Dreßler Bau GmbH die Ausschreibung für die Architekturbetonfassaden in der Agora, dem Schlossforum, dem Schlüterhof und der gesamten östlichen Außenfassade. Es erfolgte eine umfangreiche Bemusterung und die Erstellung einer Probewand.

Die ersten Fassadenfertigteile wurden zu Beginn des Jahres 2015 in der Agora montiert. Die mächtigen Pfeiler und Brüstungen bestehen aus gesäuertem Hochleistungsbeton mit Dyckerhoff Weiss Face. Insgesamt entsteht ein spektakulärer Raumeindruck in der 28 Meter hohen Eingangshalle. Das Richtfest fand am 12. Juni 2015 statt.

Im Frühling 2016 wurde mit der Montage der Fertigteile für die Ostfassade begonnen. Seit März ist das Gebäude offiziell benannt: Der Schriftzug „Humboldt Forum“ wurde im unteren Bereich der Ostfassade montiert.

Die englische Schreibweise – getrennt und ohne Bindestrich – weicht von der Darstellung im Rendering ab. Nach der für 2019 geplanten Fertigstellung des Schlossneubaus soll unter anderem das Humboldt Forum hier einziehen und Bestände aus Berliner Museen zeigen.

Mit unterschiedlichsten Perspektiven und Darstellungsformen soll es der Vielfalt und den Werten der Weltkulturen gerecht werden.

Übergeordnetes Ziel der Planer ist die angemessene Darstellung der vielschichtigen Beziehungen zwischen Deutschland und der Welt. Bauherrin, Eigentümerin und Betreiberin des Schlossneubaus ist die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum. Für die Durchführung tat sich Franco Stella mit den Architekturbüros Hilmar & Sattler und Albrecht, Berlin/München und Gerkan, Marg & Partner, Hamburg/Berlin zusammen.

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Erschienen in Ausgabe: August 2016 | Seite 32

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