Rohr- und Kanalbau - von

Eckschienen sorgen für Flexibilität

Linearverbau ideal für Start- und Zielgrubensicherung

Hückelhoven-Baal (Nordrhein-Westfalen) – Ruhig ist es auf der Parkstraße in Fürth, die sich mitten in einem Wohngebiet befindet und die rechts und links von Eigenheimen und Villen gesäumt wird. Nur hin und wieder wird die Ruhe unterbrochen durch einen Zug der Rangau-Bahn, deren Bahntrasse parallel zur Straße verläuft. Dies waren die baulichen Rahmenbedingungen, die die Ochs Rohrleitungsbau GmbH aus Nürnberg vorfand, als sie gemeinsam mit dem Arge-Partner Interra Microtunnelbau GmbH von der Stadtentwässerung Fürth mit dem Bau einer 800 m langen Schmutzwasser-Schiene beauftragt wurde, die vom Scherbsgraben Richtung Süden bis zum Bahnübergang der Rangau-Bahn in der Parkstraße führt. Dabei mussten auch die querenden Bahntrassen je einmal unterquert werden. Um die Anwohner und deren Häuser, aber auch den Schienenverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, hatte der Auftraggeber das Projekt in grabenloser Bauweise ausgeschrieben. Für den Rohrvortrieb waren insgesamt vier Start- und sechs Zielgruben zu errichten; immer vier Gruben wurden gleichzeitig vorgehalten. Die Startgruben wurden zudem jeweils mit Betonfertigteilschächten, die Zielgruben mit Rundschächten DN 1500 ausgestattet. Auf der Suche nach einem flexiblen Verbausystem, mit dem die unterschiedlich großen und tiefen Gruben gesichert werden konnten, fanden die Baupartner mit dem Linearverbau von Emund+Staudinger I KRINGS, einem Geschäftsbereich der ThyssenKrupp Bauservice GmbH, das ideale System, mit dem sich die Bauaufgabe sicher, flexibel und schnell umsetzen ließ.

Perfekte Lösung
„Mit dem Linearverbau haben wir die ideale Verbau-Lösung gefunden“, ist Tobias Schmickl, Bauleiter der Firma Ochs, überzeugt. „Insbesondere die Eckschienen ermöglichen diesen speziellen Schachtverbau und bieten ein Höchstmaß an Flexibilität, das erforderlich ist, um auch unterschiedlich große Gruben fachgerecht zu verbauen.“ Grundsätzlich kann der Linearverbau schnell, sicher und erschütterungsarm in den Boden eingebracht werden, sodass Bebauung und Verkehr nicht beeinträchtigt werden – das macht das Verfahren zur idealen Lösung gerade für den Einsatz im innerstädtischen Bereich. Dank unterschiedlich langer Verbauplatten bzw. Gleitschienenträger können unterschiedlichste Breiten und Tiefen realisiert werden. „Statt fest positionierter Gelenkspreizen halten beim Linearsystem biegesteife Laufwagen die Träger und damit die Verbauplatten im Graben auf Abstand“, ergänzt Dipl.-Ing. Eberhard Uelner, Gebietsleiter Emunds+Staudinger I KRINGS, „und zwar so, dass die gewünschte Grabenbreite in jedem Bauzustand gleich bleibt.“

Gestufte Variante im Einsatz
Der Eckschienenverbau besteht in der Regel aus vier Gleitschienenplatten und vier Eckschienenträgern. Auf spezielle Aussteifungssysteme wird dabei verzichtet; sämtliche Kräfte werden über die Verbauplatten abgefangen. Mit entsprechenden Trägern kann der Eckschienenverbau als einschieniger oder gestufter Verbau ausgeführt werden; durch den paarigen Einsatz verschiedener Plattenlängen können rechtwinklige Baugruben unterschiedlicher Größe realisiert werden. Um die 8 bis 11 m tiefen und bis zu 6,50 x 6,50 m großen Gruben zu sichern, kam beim Bauvorhaben in Fürth die gestufte Variante in Kombination mit Spritzbeton zum Einsatz. Gearbeitet wurde parallel in jeweils zwei Start- und zwei Zielgruben.
Die Startgruben verfügen in der Regel über Abgänge in zwei Richtungen, eine der Gruben in Fürth war mit einem dritten Abgang ausgestattet. Eine zusätzliche Herausforderung stellten die ständig wechselnden geologischen Verhältnisse dar – allein für den Vortrieb der ersten 140 m langen Haltung wurden rund zweieinhalb Wochen benötigt. Dass der Zeitplan der Baumaßnahme, für die zwölf Monate angesetzt waren, trotz aller Widrigkeiten eingehalten werden konnte, daran hat auch das Verbausystem seinen Anteil, hierin waren sich die beteiligten Baupartner nach dem termingerechten Abschluss der Arbeiten einig.

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