von Jasch Zacharias

Deutsche Baustellen würden Greta Thunberg sehr gefallen

Bauen 4.0 wird sauberer, digitaler, automatisierter – und sehr viel klimafreundlicher

DBU/Berlin ‑ Kaum ein Freitag vergeht mehr in Deutschland, an dem der Protest der Schüler – und an ihrer Spitze als Galionsfigur Greta Thunberg – für eine klimafreundliche Zukunft nicht ein ausufernd großes Thema in Zeitungen, Funk, Fernsehen und Internet ist. Was würde die 16-jährige Schwedin wohl sagen, wenn sie statt mit Pappschild auf den hippen Plätzen Europas zu demonstrieren, einmal eine Baustelle besuchen würde?

Möglicherweise wäre sie begeistert. Denn die von vielen jungen Mitteleuropäern wegen ihres groben, verschwitzten Images bis dato gescholtene Bauwirtschaft verändert sich rasant. Nachhaltiges Bauen 4.0, umweltfreundlichere Baustoffe- und -material, modulare Systembauweise, die digitale Baustelle, Roboter, die schwere Arbeiten erleichtern, emmissionsfreundliche Elektro-Bagger, die Abgase und Lärm vermeiden - all das, was wir uns in diesem Jahr bei den größten Weltleitmessen in München, der „Bau 2019“ und jüngst auch bei der „bauma 2019“ anschauen konnten, trägt zu einer lebenswerten Zukunft bei. Ohne den Bau und die Modernisierung der elementarer wichtige Infrastruktur, ohne stabile Gebäude und Häuser, in denen Menschen leben und arbeiten, gepflegt und geheilt oder auch verwaltet und geschult werden, gibt es für die Menschheit keine solche Zukunft. Durch den Bau wird per se Bleibendes und Nachhaltiges geschaffen. Der Bau sorgt für Arbeitsplätze und sprudelnde Steuereinnahmen, die dem Gemeinwohl zugute kommen – und sorgt für materielle und immaterielle Werte.

Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) hatte dies geradezu philosophisch vor einigen Monaten bei seiner Antrittsrede unter dem einfachst möglichen Satz „Wir bauen Heimat“ subsumiert. Zugegeben: Der Weg zur Baustelle der Zukunft ist lang. Die Herstellung zum Beispiel von Zement verbraucht viel Energie und emittiert reichlich CO2. Es wird gefräst und planiert. Und dabei staubt es mitunter gewaltig. Und, ja: Den Diesel-Lkw gibt es auch noch. Dennoch: Viele Baumaschinen sind längst emmissionsfrei. Sie haben eine günstigere Klimabilanz als die Natur selbst. Sie dienen genau jener Zukunft, die die protestierenden Schüler einfordern. Sie dienen aber auch der steigenden Lebens- und Arbeitsqualität aller Menschen. Und schränken diese nicht ein.

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: Seite 1| Juni 2019

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