von Redaktion
„Dauerhafte Sommerzeit führt zu Chaos statt Fortschritt“
Baugewerbe will Zeitumstellung beibehalten
DBU/Berlin – In der Diskussion um das von der großen Mehrheit der EU-Bürger präferierte Ende der Zeitumstellung in Europa hat sich jetzt der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes kritisch zu Wort gemeldet. So bezweifelt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, dass sich die europäischen Staaten in naher Zukunft auf eine gemeinsame Regelung einigen werden.
„Der Vorschlag von Kommissionspräsident Juncker, die Regelung der Zeitumstellung den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu überlassen, bringt keinen Fortschritt, sondern endet im Chaos“, prognostiziert Pakleppa.
Es sei bereits jetzt erkennbar, dass die Mitgliedsstaaten zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen würden. So liebäugelten Dänemark und die Niederlande mit der dauerhaften Winterzeit, Polen dagegen mit der dauerhaften Sommerzeit. „Auch in Deutschland ist die Situation nicht eindeutig. Zwar ist eine Mehrheit für die Beibehaltung der Sommerzeit, hat sich aber mitten im Hochsommer dazu geäußert. Wir fragen uns, wie diese Abstimmung ausfallen würde, wenn sie im Winter – unter Beibehaltung der Sommerzeit – durchgeführt worden wär“, sagte Pakleppa weiter.
Der Verbandschef brachte auf den Punkt, was auch viele Kritiker der Zeitumstellung in Deutschland sagen: „Die Beibehaltung der Sommerzeit bedeutet je nach Wohnort, dass es erst kurz vor zehn Uhr morgens hell wird. Das kann unter Umständen sechs Wochen mehr dunkle Wege zur Arbeit und in die Schule bedeuten.“
Und auch aus Sicht der Bauunternehmen positionierte sich Pakleppa unmissverständlich: „Für die Bauunternehmen hat eine Beibehaltung der Sommerzeit zur Folge, dass wir die Baustellen beleuchten oder aber die Beschäftigten abends länger arbeiten müssen. Was wir zudem unter keinen Umständen wollen, ist ein Chaos im Hinblick auf die verschiedenen Uhrzeiten in den EU- Mitgliedstaaten. Wir plädieren dafür, das jetzige System der Zeitumstellung beizubehalten.“
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Seite 5| November 2018