von Redaktion

Daimlers Flaggschiff für den Bau startet ins digitale Zeitalter

Mercedes-Benz Arocs: Positive Rückmeldungen

DBU/München – Der neue auf der bauma vorgestellte Mercedes-Benz Arocs ist das Flaggschiff von Mercedes-Benz Trucks für den Bauverkehr. Die Vielfalt bei Fahrerhäusern, Motoren und Allradsystemen wird beim neuen Arocs ergänzt durch Neuheiten, die Sicherheit, Vernetzung und Effizienz nachhaltig verbessern. Mit MirrorCam, Multimedia Cockpit und Active Brake Assist 5 sowie mit erweitertem Predictive Powertrain Control und überarbeitetem Abbiege-Assistenten setzt der Arocs neue Maßstäbe im schweren Bauverkehr.

Als Kippsattelzug im Praxistest bei Meichle + Mohr
Um die Zuverlässigkeit und Robustheit der neuen Systeme abzusichern, wurden noch unmittelbar vor der Messe letzte Praxistests des neuen Arocs bei einer Reihe von Kunden durchgeführt. Eine dieser Erprobungen fand bei Meichle + Mohr aus Radolfzell statt.

Von 18 Standorten in der Bodenseeregion aus beliefert das Unternehmen seine Kunden mit Kies, Schotter, Beton und Betonfertigteilen. Die Fahrzeuge sind fast immer voll beladen in anspruchsvoller Topografie mit häufig kurzen Streckenabschnitten über Land unterwegs. Intensiv hat Meichle + Mohr deshalb vor allem die MirrorCam unter die Lupe genommen und das verbesserte Predictive Powertrain Control, das jetzt auch im Überlandverkehr einsetzbar ist.

Predictive Powertrain Control jetzt auch im Überlandverkehr
Baufahrzeuge sind häufig auf Landstraßen im Einsatz. Hier sinkt der Verbrauch des neuen Arocs spürbar durch das neue Predictive Powertrain Control. Das System nutzt neben einem satellitengestützten Ortungssystem digitale Straßenkarten, die Daten über Topografie, Kurvenverläufe, geometrische Beschaffenheit von Kreuzungen und Kreisverkehren sowie Verkehrszeichen enthalten. So wird im neuen Arocs auch im Überlandverkehr immer der richtige Gang und die passende Geschwindigkeit gewählt, um möglichst kraftstoffsparend unterwegs zu sein.

Meichle + Mohr-Fahrer Felix Amann ist den neuen Arocs mit Kippsattelauflieger mehrere Wochen auf den Landstraßen rund um den Bodensee gefahren. Seine Einschätzung: „Dank neuem Predictive Powertrain Control kann ich jetzt auch über Land entspannt mit Tempomat fahren. Das System wählt bei Kurvenfahrten, Kreuzungen und Kreisverkehren immer die richtige Geschwindigkeit. Man muss nur noch aufpassen, wer Vorfahrt hat. Auf Tempolimits oder Ortseingangsschilder kann ich einfach zurollen. Da stimmt das Tempo im Moment des Vorbeifahrens exakt.“

Roland Maier, Fuhrparkleiter bei Meichle + Mohr, unterstreicht die wirtschaftlichen Vorteile der intelligenten Tempomat- und Getriebesteuerung: „Selbst ein extrem guter und streckenkundiger Fahrer erreicht im Überlandverkehr nicht die Verbrauchswerte des neuen Arocs mit dem verbesserten Predictive Powertrain Control.“

Neue MirrorCam ersetzt Haupt- und Weitwinkelspiegel
Die neue MirrorCam ersetzt die herkömmlichen Haupt- und Weitwinkelspiegel im neuen Arocs. Aufgrund ihrer stromlinienförmigen Bauweise trägt auch sie dazu bei, dass der neue Arocs weniger verbraucht als sein Vorgänger. Beim Handling und bei der Sicherheit hat das System ebenfalls große Vorteile. Es erleichtert den Fahrern im Bauzulieferverkehr mit seinen zahlreichen Abladestellen die Arbeit auf der Straße und auf beengten Baustellen.

Die Bilder der kompakten, seitlich am Dachrahmen angebrachten Kameras werden auf zwei Displays an den A-Säulen im Inneren des Lkw übertragen. Der Wegfall der großen Spiegel verbessert die Rundumsicht erheblich. Der Fahrer hat auch schräg nach vorn an den A-Säulen vorbei einen guten Blick.

Damit nicht genug: Bei herkömmlichen Spiegelsystemen kann es vorkommen, dass der Fahrer mit falsch eingestellten Spiegeln unterwegs ist und so auf der Beifahrerseite einen sogenannten „Toten Winkel“ kreiert. In diesem können insbesondere Fußgänger und Radfahrer leicht übersehen werden. Mit der MirrorCam hingegen gibt es das Problem der falsch eingestellten Spiegel nicht mehr, weil sich die Kamera vor dem Start automatisch optimal einrichtet und das Display aus jeder Perspektive das gleiche vollständige Bild zeigt.

Meichle + Mohr-Fahrer Felix Amann zur MirrorCam: „Die Displays an den A-Säulen liegen so im Blickfeld, dass man einfach besser aufnehmen kann, was um das Fahrzeug herum passiert. Außerdem gibt es eine Reihe von Hilfsfunktionen. Zum Beispiel schwenkt bei meiner Sattelzugmaschine während der Kurvenfahrt das Bild des kurveninneren Displays mit und liefert mir so eine optimale Sicht auf den Kippsattelauflieger. Mit der MirrorCam ist man einfach sicherer unterwegs!“

Abbiege-Assistent, Active Brake Assist 5 und Multimedia Cockpit
Die MirrorCam und der noch einmal verbesserte Abbiege-Assistent arbeiten im neuen Arocs Hand in Hand. Der Abbiege-Assistent kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Unfälle beim Rechtsabbiegen auf der Beifahrerseite zu verhindern indem er den Fahrer optisch und akustisch vor einer solchen Kollision warnt. Mit diesem System ist Daimler Trucks derzeit der einzige Hersteller, der solch ein voll in die Fahrzeugarchitektur integriertes Sicherheits-Assistenzsystem anbietet.
So kann der Abbiege-Assistent über die komplette Zuglänge warnen und die Schleppkurve des Anhängers vorausberechnen. Ist der Abbiege-Assistent verbaut, zeigt das Display der MirrorCam die Warnhinweise dieses Systems an. Alle relevanten Hinweise sind an einem Ort gebündelt – das vermeidet eine Überfrachtung des Fahrers mit Informationen.

Bei Lkw mit einem Rahmen­überhang von mehr als 1,5 Metern nach der letzten Hinterachse kann der Abbiege-Assistent den Fahrer jetzt auch beim Linksabbiegen unterstützen. Bei diesen Lkw besteht beim Linksabbiegen nämlich die Gefahr, dass die rechte hintere Ecke des Fahrzeugs ausschert, sodass es zu einer gefährlichen Kollision des Rahmenüberhangs mit anderen Verkehrsteilnehmern kommen kann. Im neuen Arocs jedoch warnt der Abbiege-Assistent den Fahrer rechtzeitig vor einer solchen Kollision.

Verbessert wurde im neuen Arocs auch der Notbremsassistent: Der neue Active Brake Assist 5 kann den Lkw innerhalb der Systemgrenzen bis zum Stillstand abbremsen, wenn ein Auffahrunfall droht. Das System ist jetzt noch leistungsfähiger als sein Vorgänger und arbeitet nicht mehr nur mit einem Radar, sondern mit einer Kombination aus Radar- und Kamerasystem. Damit wurde unter anderem die Reaktion auf Personen im Geschwindigkeitsbereich bis 50 km/h verbessert. Ein wichtiger Sicherheitszugewinn im innerörtlichen Verkehr.

Intuitiv bedienbar ist das neue Multimedia Cockpit. An die Stelle des klassischen Kombiinstruments mit Tachometer, Drehzahlmesser und Tankanzeige tritt das hochauflösende Primärfarbdisplay. Es informiert übersichtlich und klar über alle wesentlichen Fahr- und Betriebszustände. Das herkömmliche Schalterbedienfeld wird durch den zweiten Bildschirm ersetzt, der als Touchscreen ausgeführt ist. Damit steuert der Fahrer sehr komfortabel eine Vielzahl von Funktionen und kann zum Beispiel Kippmulden oder Betonmischeraufbauten bedienen. Zudem kann er sich jederzeit Fahrzeugzustände wie beispielsweise den Reifendruck visualisieren lassen.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Seite 14| Mai 2019

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